Untergrundmodelle als Grundlage für die Grundwasserbewirtschaftung – Beispiel „Hydrogeologische Kartierung Raum Grünstadt“
O 18.2 in Applied Hydrogeology - case studies from the federal geological surveys
23.03.2018, 10:00-10:15, 2
Seit dem Jahr 2000 führen das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) sowie das Landesamt für Umwelt (LfU) hydrogeologische Kartierungen ausgewählter Projektgebiete in Rheinland-Pfalz durch. Die hydrogeologischen Kartierungen stellen eine fachliche Grundlage für die Grundwasserbewirtschaftung der Landesteile dar.
Im Jahr 2016 wurde mit dem Bericht „Hydrogeologische Kartierung und Grundwasserbewirtschaftung Raum Grünstadt“ (HGK Grünstadt; Lgb & Lfu 2016) die jüngste Bearbeitung vorgestellt. Mit der Auswahl des Projektgebietes wurde ein Lückenschluss zwischen den bereits bearbeiteten Kartiergebieten „Kaiserslautern“ (Lgb & Lfw 2004) sowie „Rhein-Neckar Raum“ (Muv Bw, Hess. Mulf & Muf Rp 1980, 1999) vollzogen.
Das LGB und das LfU haben in Zusammenarbeit mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd als obere Wasserbehörde den Untersuchungsraum und den Umfang der notwendigen Arbeiten für die HGK Grünstadt festgelegt.
Geologisch gesehen befindet sich das ca. 460 km2 umfassende Untersuchungsgebiet im Nahtbereich vom nördlichen Oberrheingraben, südlichen Mainzer Becken sowie westlichen Rand der Pfälzer Mulde, des Nordpfälzer- und Saar-Nahe-Berglandes. Tektonisch-strukturell betrachtet bestehen in dem Gebiet komplexe Verhältnisse.
Neben einer geologischen Neubearbeitung des Gebietes, wurden u.a. Abflussmessungen in den Fließgewässern durchgeführt. Weiterhin wurden alle Wasserfassungen beprobt und die Grundwasserbeschaffenheit analysiert. Ergänzend erfolgten Isotopenuntersuchungen und Spurengasuntersuchungen zur Klärung der Altersstruktur in dem bis zu etwa 400 m mächtigen Grundwasserleitersystem des Buntsandsteins.
Basierend auf den Untersuchungsergebnissen wurde zunächst ein Strukturmodell zu den Untergrundverhältnissen entwickelt. In Verbindung mit den Modellvorstellungen zur Grundwasserdynamik konnten der Wasserwirtschaft wichtige Hinweise zur hydrogeologischen Gliederung des Untersuchungsraumes in wasserwirtschaftlich bilanzierbare Teilräume gegeben werden. Mit der HGK Grünstadt steht nun ein zur Quantifizierung geeignetes Werkzeug für die zukünftige Grundwasserbewirtschaftung in diesem Raum zur Verfügung.
Die Projektbearbeitung wäre ohne die Unterstützung der örtlichen Wasserversorgungsunternehmen sowie des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten (MULEWF) nicht möglich gewesen.
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