Terminplanung kommende Semester und Vortragsarchiv BayCEER Kolloquium
Eingeladen durch Prof Kuzyakov.
Paläoumweltstudien in ariden und semiariden Gebieten sind oft durch den Mangel an natürlichen Klimaproxies und datierbaren Materialien erschwert. Aride terrestrische Ökosysteme weisen einen hohen Anteil an Karbonaten unterschiedlicher Herkunft auf, die über längere Zeitperioden gut erhalten bleiben können. Hinsichtlich ihrer Bedeutung als Paläoumweltproxies sind verschiedene Gruppen terrestrischer Karbonate immer noch sehr unzureichend erforscht. Im Vortrag wird das Potential zweier Karbonatarten in der Paläoumweltforschung betrachtet: pedogene und phytogene.
Pedogene Karbonate bilden sich im Laufe der Bodenentwicklung und können als paläoklimatische und chronologische Informationsquellen dienen. Besonders aufschlußreich scheinen Sekundärkalküberzüge an Steinen zu sein, die oft eine feine Mikrostratigraphie besitzen und als datierbare (14C, U/Th) hochauflösende Archive isotopischer Signale (13C und 18O) genutzt werden können.
Phytogene Karbonate treten in Form von Zellinkrustationen bei einigen Pflanzentaxa auf. Einige Familien (Ulmaceae, Boraginaceae) weisen eine intensive Kalkakkumulation in Fruchtgeweben auf. Diese biogene Karbonatsubstanz kann radiometrisch datiert werden und als eine Informationsquelle über die 18O-Signale ehemaliger atmosphärischer Niederschläge dienen.
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