Messerschmidt, D; Schmidl, J: Dreijahres-Monitoring von Brutbäumen (Kopfeichen) des Eremiten (Osmoderma eremita (SCOPOLI, 1763)) am Hetzleser Berg, Lkr. Forchheim, Nordbayern (Insecta: Coleoptera: Scarabaeidae), Beiträge zur Entomofaunistik, 15, 81-94 (2015)
Abstract:

Zusammenfassung: Der Beitrag stellt die Ergebnisse eines ersten Monitorings des Eremiten Osmoderma eremita in 43 Kopfeichen des Hetzleser Berg im Landkreis Forchheim, Nordbayern, in 2014 vor. In dem über 1000 Kopfeichen zählenden Gebiet wurden in vorhergehenden Studien (siehe Schmidl, 2012, 2015; Messerschmidt, 2013) im Rahmen des BayernNetzNatur-Projekt „Kultur- und Naturlandschaft mit Kopfeichen am Hetzleser Berg“ diese Bäume kartiert und auf ihre xylobionte Käferfauna und Totholzstrukturen (insbesondere Mulmhöhlen) inventarisiert. Fast die Hälfte aller Bäume weist Mulmhöhlen auf, darunter eine große Zahl mit Besatz des Eremiten. Messerschmidt (2013) konnte 94 Eremiten-besetzte Bäume und 90 mit Verdacht feststellen. Bei der hier vorgestellten Untersuchung wurden die 43 Monitoring-Bäume hinsichtlich ihrer Funktion als Brutbaum für Osmoderma eremita erneut beurteilt. Der Zustand der untersuchten Bäume sowie der in den einzelnen Bäumen lebenden Teilpopulationen des Eremiten wurde nach definierten Kriterien bewertet, um einen gesicherten Vergleich zwischen den Ersterfassungen in 2011–2013 und dem Monitoringjahr 2014 ziehen zu können. An den beprobten Bäumen konnten 37 direkte Eremitennachweise per Imago, Larven, Fragmenten oder Pellets festgestellt werden, mehr als in der Ersterfassung (34). Für die übrigen sechs Bäume besteht weiterhin ein Verdacht auf Vorkommen. Die Meta-Population des Eremiten im Projektgebiet wird als sehr gut und stabil bewertet. Die Strukturbewertung der Bäume nach Brusthöhendurchmesser, Vitalität, intaktem Stamm-Mantel und Habitatqualität (optisch) gibt Kennwerte dieser Brutbäume. Einzelbeobachtungen zeigen, dass auch abgestorbene Bäume noch eine Weile (langfristige Daten fehlen noch) dem Eremiten als Brutbaum dienen können (2 Abgänge seit Ersterfassung), und dass Sturmschäden ein erheblicher Faktor für den Verlust von Eremitenbäumen sind (weitere 2 Abgänge). Um Stabilität und Wachsstum der Käferpopulation zu gewährleisten bzw. zu ermöglichen ist es wichtig die bestehenden Kopfeichen zu erhalten und sachgerecht zu pflegen (Pflegeschnitt und Lichtstellung), sowie das Entstehen neuer Totholzstrukturen an geeigneten Bäumen zu fördern („immanente“ Induktion künftiger Totholzstrukturen per Kopfschnitt). Die  entsprechenden Pflegemaßnahmen werden beschrieben. Künftige Monitoring-Maßnahmen sind für den Erhalt und die Förderung der Eremiten-Population am Hetzleser Berg empfehlenswert, möglichst im Dreijahres-Turnus.

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