BITÖK
Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemforschung
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Liepert, C: Chemische Mimikry bei Blattlausparasitoiden der Gattung Lysiphlebus (Hymenoptera,Aphidiidae) in Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemforschung (BITÖK): Bayreuther Forum Ökologie, Selbstverlag, 39, 1-180 (1996)
Abstract:
Zahlreiche Blattlauskolonien sind mit Ameisen assoziiert, mit denen sie in einer mutualistischen Beziehung leben: Blattläuse produzieren Honigtau, der von Ameisen gesammelt wird und ihrer Ernährung dient, während Ameisen den Aphiden u.a. Schutz vor Prädatoren und Parasitoiden bieten. Doch dieser Schutz ist nicht komplett, denn der Aphidiiden-Gattung Lysiphlebus gelingt es, in von Ameisen belaufenen Blattlauskolonien nach geeigneten Wirten zu suchen, ohne von den Ameisen attackiert zu werden. Lysiphlebus bedient sich dazu der Strategie der chemischen Mimikry: Der Parasit ahmt das artspezifische chemische Erkennungsmuster seiner Wirtsblattlaus nach. Kohlenwasserstoffe der Kutikulaoberfläche spielen bei der Arterkennung von Insekten und somit bei chemischen Mimikry-Phänomenen eine wichtige Rolle. Die untersuchten Arten der Gattung Lysiphlebus weisen ein epikutikuläres Kohlenwasserstoff-Muster auf, das demjenigen ihrer Wirtsblattlaus ähnelt. Allerdings scheint nicht das komplette Substanzmuster des Wirtes imitiert werden zu müssen, um vor Ameisenattacken geschützt zu sein. Einige Komponenten treten bei Blattläusen und Parasitoiden in deutlich unterschiedlichen relativen Anteilen auf der Kutikula auf. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die polyphage Art L. fabarum. Sie attackiert eine Vielzahl von Blatt-lausarten, die verschiedenen Gattungen angehören. Parasitoide aus einer Aphis-Wirtsart sind charakterisiert durch ein sehr einheitliches Kohlenwasserstoff-Muster, das dem einheitlichen Profil der Aphis-Blattläuse entspricht. Das Muster von L. fabarum aus dem Wirt Brachycaudus cardui unterscheidet sich dagegen qualitativ und quantitativ sehr deutlich von konspezifischen Individuen aus Aphis. Die von der Wirtsart abhängige Ausprägung des Kohlenwasserstoff-Profils hat für fouragierende L. fabarum-Weibchen Konsequenzen bei der Wahl der Wirtskolonie.


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