Druckansicht der Internetadresse:

Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften

Didaktik der Biologie - Prof. Dr. Franz X. Bogner

Seite drucken

Unterrichtsmodul in der Müllverbrennungsanlage Schwandorf

Umwelt/Biodiversität (1)

Von 02/2014 bis 07/2016

Mitarbeiter: N. N.

Die Begriffe 'Reduce', 'Reuse', 'Recycle' sind bekannt; ein viertes R, 'Recover', wird in diesem Zusammenhang immer wichtiger. Nach Vermeidung, Wiederverwendung und Recycling konzentriert sich das vierte R auf die Rückgewinnung von Wertstoffen aus Restmüll. Dieser enthält oft noch wertvolle Stoffe (z.B. Metall) und kann zudem als Energiequelle genutzt werden.  Die Gewinnung von Energie und wertvollen Stoffen aus Restmüll trägt dazu bei, dass immer weniger Stoffe im Kreislauf verloren gehen.

Am außerschulischen Lernort "Müllkraftwerk Schwandorf" lernen Schüler nicht nur, wie Restmüll in Strom und Wärme umgewandelt werden, sondern auch wie sie selbst zu den 4 R's beitragen können. Der Fokus der Studie liegt auf der vierten Jahrgangsstufe und das entwickelte Programm basiert auf verschiedenen Aktivitäten.  Zum einen lernen die Schüler gemeinsam wie Müll entsteht, wie viel Müll produziert wird und in wie viele Arten der Müll sortiert werden kann. In einer anschließenden Gruppenarbeit erfahren die Schüler, wie man  die verschiedenen Müllsorten entsorgen oder den Müll vermeiden, wiederverwenden bzw. recyceln kann. Im Thementeil 'Recover' bekommen die Schüler in einem Unterrichtsgang durch das Müllkraftwerk gezeigt, wie Restmüll verarbeitet und dabei in Strom und Wärme umgesetzt wird.

Im Rahmen eines quasi-experimentellen Testdesigns wird der Einsatz eines Lageplans der einzelnen Müllkraftwerkstationen während des Unterrichtsgangs in Bezug auf Cognitive Load (Paas et al. 1994) und das zu lernende Wissen untersucht. Der Lageplan wird mit der Berücksichtigung auf das Vermeiden von einem Cognitive Overload (Mayer & Moreno 2003) entwickelt.

Zusätzlich werden, in drei Testzeitpunkten, Veränderungen der drei Wissensarten (Frick et al. 2004, Roczen et al. 2013) untersucht, wie auch Lieflander et al. (2012) in ihrer Studie vorgingen. In unserer Studie wird zusätzlich der Effekt des persönlichen Umweltverhaltens (Kaiser et al. 2007) auf die Wissensentwicklung untersucht.

Literatur

Frick, J., Kaiser, F., & Wilson, M. (2004): Environmental knowledge and conservation behavior: Exploring prevalence and structure in a representative sample. Personality and Individual Differences 37, 1597–1613.

Kaiser, F., Oerke, B., & Bogner, F. (2007): Behavior-based environmental attitude: Development of an instrument for adolescents. Journal of Environmental Psychology 27, 242–251.

Liefländer, A.K., Bogner, F.X., Kibber, A. & Kaiser, F.G. (2012): Efficiently promoting and measuring three environmental knowledge dimensions. Journal of Research in Science Teaching (submitted)

Mayer, R.E., Moreno, R. (2003): Nine Ways to Reduce Cognitive Load in Multimedia Learning. Educational Psychologist 38, 43-52.

Paas, F., Van Merriënboer, J., & Adams, J.J. (1994): Measurement of Cognitive Load in Instructional Research. Perceptual and Motor Skills 79, 419-430.

Roczen, N., Kaiser, F.G., Bogner, F.X. & Wilson, M. (2013): A Competence Model for Environmental Education. Environment and Behavior DOI 10.1177/0013916513492416



Youtube-Kanal
Diese Webseite verwendet Cookies. weitere Informationen