„Blaue Welten – Entdecken & Bewahren“ Ein Umweltbildungsprogramm im Tiergarten Nürnberg
Umwelt/Biodiversität (1)
Von 07/2009 bis 01/2015Mitarbeiter: Sabrina Sattler
„Blaue Welten – Entdecken & Bewahren“
Ein Umweltbildungsprogramm im Tiergarten Nürnberg
Zoologische Gärten werden meist nur mit Erholung, Artenschutz und Forschung in Verbindung gebracht. Zunehmend wird jedoch ihr großes Potenzial als Bildungseinrichtung erkannt und erschlossen. Neben dem Vermitteln rein biologischer Inhalte hat die World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) in ihrer Naturschutzstrategie (2005) die wichtige Rolle von zoologischen Gärten und Aquarien als Lernstätte für Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung verdeutlicht und bestärkt.
Das Umweltbildungsprogramm „Blaue Welten“ im Tiergarten Nürnberg hat sich an diesem Ansatz orientiert. Die Schüler/innen sollen lebensnah die Anpassungen ausgewählter Tierarten (u. a. Humboldt-Pinguin, Eisbär und Seelöwe) an ihren Lebensraum, d. h. rundherum ums Meer, erkennen und benennen können. Darüber hinaus werden die Schüler mit der Gefährdung der einzelnen Tierarten und deren Lebensraum konfrontiert und ihnen nachhaltige Handlungsweisen für den Alltag und Perspektiven für einen umweltfreundlicheren Lebensstil aufgezeigt.
Diese Lerninhalte werden anhand der etablierten Vermittlungsmethode „Führung“ bzw. anhand moderat konstruktivistischer Lehrmethoden wie „Stationenlernen“ und „Gruppenpuzzle“ von den Schülern eigenständig erarbeitet.
Es wird davon ausgegangen, dass die Begegnung mit den Tieren am außerschulischen Lernort Zoo ein affektives Lernen fördert und die Motivation der Schüler durch die reale Begegnung mit den Tieren im Hinblick auf globale Umweltprobleme, wie z. B. Überfischung, Anreicherung von Schadstoffen in der Nahrungskette erhöht wird. Bisher wurden vor allem im deutschsprachigen Raum nur wenige zoopädagogische Konzepte empirisch untersucht. Das vorliegende Projekt soll aufzeigen, ob am Lernort Zoo mittels der gewählten Methoden bezüglich Wissen, Einstellungen und Handlungsmotivation nachhaltig unterrichtet werden kann.