Vortrag von Prof. Dr. Jörg Zabel (Universität Leipzig): "Vorstellungsforschung und ihr Nutzen für die Unterrichtspraxis"
We. 2019-11-27 (16:00-18:00), H34 (AI)Contact: Franz X. Bogner
Nach mehr als drei Jahrzehnten Forschung zu Schülervorstellungen liegen inzwischen in vielen Themengebieten des Biologieunterrichts empirische Daten zum konkreten Lernprozess und den Verstehenshürden vor (z.B. Hammann & Asshoff 2014; Kattmann 2015). Die vorunterrichtlichen Vorstellungen der Schüler zu kennen ist aber nur ein erster Schritt für die Lehrkraft, denn sie muss den Umstrukturierungsprozess der vorunterrichtlichen Vorstellungen durch die Schüler ja quasi vorausdenken und zudem noch einschätzen können, ob vereinfachte wissenschaftliche Vorstellungen immer noch fachlich adäquat und propädeutisch wirksam sind. Gleichzeitig erscheinen im Lichte der Vorstellungsforschung Lehrpläne, Standards und die gängige Prüfungspraxis als zu wenig am Lernprozess orientiert, zu atomisiert und oberflächlich. Inhaltsspezifische Bildungsstandards sollten sich heute stattdessen an empirisch belegten und didaktisch rekonstruierten Modellen der Verständnisentwicklung orientieren. Der Vortrag thematisiert die Umsetzung der Vorstellungsforschung in diesem Sinne an Beispielen aus diversen Bereichen des Biologieunterrichts wie Evolution, Immunbiologie etc.
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