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Nachhaltigkeit und Landnutzung
Michael Hauhs, Universitt Bayreuth
Entwurf fr das FORNE Buchprojekt
I Einleitung
Nachhaltig ist berall, nicht nur in diesem Buch. Das Bedeutungsfeld der nachhaltigen Entwicklung verbindet viele Disziplinen, Politikfelder und Anwendungen. Das ist erstaunlich angesichts des Abstandes und der methodischen Unterschiede, die etwa zwischen den Kultur-, Rechts- und Naturwissenschaften oder zwischen der Theorie und Praxis von kosystemnutzungen bestehen. Umweltprobleme und ihre Lsungsanstze liegen oft quer zu den etablierten Arbeitsteilungen und Institutionen in der modernen westlichen Gesellschaft. Die Frage, wie eine nachhaltige Landnutzung realisiert werden kann, berhrt viele Nutzungstraditionen und Wissenschaften. Die folgenden Fragen sollen diese Breite verdeutlichen:
(Rechts-)Philosophie und Ethik: Warum soll man bei der Landnutzung fr die Interessen knftiger Generationen eintreten? Wie kann Generationengerechtigkeit gewhrleistet werden?.
Rechtswissenschaft: Wie verhalten sich die Rechtsnormen der nachhaltigen (Land-)Nutzung im Verhltnis zu anderen Rechtsnormen?
Ingenieur- und Naturwissenschaften: Was sind die technischen Voraussetzungen einer nachhaltigen Landnutzung? Wie wird gute fachliche Praxis der Landnutzung legitimiert?
Anthropologie und Umweltwissenschaften: Knnen Techniken der Nutzung als Folge der natrlichen Umwelt oder als kulturelle Anpassung gedeutet werden?
Der folgende Beitrag stellt eine Perspektive der kologischen Modellbildung auf die nachhaltige Landnutzung dar. In allen oben genannten Disziplinen ist der Umgang mit Umwelt, Natur und Landnutzung an Modellvorstellungen gekoppelt. Modelle und gegebenenfalls Computermodelle knnen ber die Grenzen von Disziplinen hinweg vermitteln. Modelle sollten an den diesen Grenzen konsistent gehalten werden knnen. Ein Kriterium dafr ist, dass die Bedeutungsfelder der Begriffe an den Schnittstellen ineinander bersetzt werden knnen. Hier wird das an den Begriffen Funktion und Interaktion verdeutlicht.
Die Sicht der (Umwelt)Naturwissenschaften auf die vom Menschen genutzten kosysteme basiert auf der Theorie dynamischer Systeme. Diese ursprnglich in der Physik entwickelte Theorie ist zur Grundlage der meisten Computeranwendungen in den Umweltwissenschaften geworden. Der zentrale Begriff dieser Theorie ist der des Systemzustandes. Die nicht-triviale Vorhersage ist Ausweis ihrer Erfolge. Bei jeder Untersuchung eines Systems, die als Suche nach dem Zustand von . gelten kann, steht diese Theorie zumindest metaphorisch im Hintergrund. Ihre Anwendungen auf lebende Systeme, z.B. bei der Erfassung des Wald-, Gewsser- oder Bodenzustands verlangen Annahmen ber den (mechanischen) Charakter der Systeme. Die Modelle, die auf der Basis der Theorie dynamischer Systeme fr kosysteme entwickelt wurden, bleiben bisher in ihrer Leistungsfhigkeit gegenber den Anwendungen dieser Theorie in der Physik oder auch in unbelebten Umweltsystemen hinter den Erwartungen zurck. Der deutlichste Beleg fr diese Beobachtung ist der groe Unterschied im Ansehen, dass Theorien in der Physik und in der kologie genieen ADDIN EN.CITE Peters1991234823486Peters, R.H.A Critique for Ecology1991(Peters 1991). Mit anderen Worten, nicht-triviale Vorhersagen sind fr kosysteme viel schwieriger als zum Beispiel fr das Wetter. Die Grnde fr diesen Unterschied bleiben umstritten. Als Reaktion gehen kologen meist pragmatisch empirisch vor.
Ein einschlgiges Ergebnis der Kulturwissenschaften ist, dass bereits die konzeptionelle Trennung von Mensch-Umwelt, und damit die Wahrnehmung der Umwelt selbst eine Kulturleistung darstellt. Bei Fragen der Landnutzung kann die Arbeitsteilung zwischen den Disziplinen nicht vorausgesetzt werden, sondern sie ist bereits Teil der Wahrnehmung einer Mensch-Umwelt-Trennung und des Umgangs mit diesen Systemen. Diese Wahrnehmung und die Arbeitsteilung knnen bei Problemen im Umgang mit der Landnutzung sogar selbst zum Teil der Ursache werden, wie auch fr den Begriff der Nachhaltigkeit selbst behauptet wird.
II. Methodische berlegungen
Unter einem Paradigma wird in der Wissenschaftstheorie eine beispielgebende Musterlsung verstanden, die ein charakteristisches Denkmuster und eine Modellvorstellung beinhaltet. Die Modellbildung zur Landnutzung wird hier als eine Alternative zwischen zwei Paradigmen der Modellierung vorgestellt, einem funktionellen und einem interaktiven. Es werde hier vor allem diejenigen Aspekte des Themas behandelt, die sich mit den theoretischen oder technischen Verfahren der Naturwissenschaften und/oder der Informatik bearbeiten lassen, wobei auf Anschlussfhigkeit an andere Disziplinen geachtet wird. Die Verwendung von Computern ist in allen oben genannten Disziplinen weit fortgeschritten. Als Techniken und auch als Metaphern stehen die Konzepte der Modellbildung dort zur Verfgung. Allerdings kann nur abstrakter Ansatz der Breite des Themas gerecht werden.
Die beiden Paradigmen der Modellbildung sind aus mathematischer Sicht dual zueinander. Sie werden hier aber informell eingefhrt. Diese Dualitt wird vorausgesetzt und nicht gezeigt. Dualitt ist ein Begriff der Kategorientheorie, eine mathematische Theorie, die auf Objekten und Pfeilen zwischen den Objekten beruht. Hier beziehen sich die Aussagen dieser Theorie auf Mengen als die Objekte und auf Funktionen zwischen den Mengen als Pfeile. Dual heit eine Theorie im Verhltnis zur einer anderen, wenn die Objekte unverndert bleiben, aber alle Pfeile umgedreht werden.
Durch diese Eigenschaft der Dualitt stehen die beiden Paradigmen untereinander in einer formalen Beziehung. Es existieren in vielen Situationen bei der Modellbildung jeweils zwei korrespondierende und zueinander duale Flle. Die Interpretationen, die Anwendung und die Verbreitung der beiden Flle knnen sich dabei aber stark unterscheiden. Durch die Gegenberstellung der beiden Paradigmen soll eine hinreichende Breite an Modellanstzen erreicht werden, um bisher unverbundenen Aspekte der Landnutzung in Beziehung setzen zu knnen. Im Unterschied zu anderen Abhandlungen zum Thema nachhaltiger Land- und kosystemnutzung, ist dieser Ansatz daher strker theoretisch ausgerichtet.
1. Zwei Paradigmen der Modellbildung
Hier soll versucht werden scheinbar inkonsistente Begriffsbildungen im Zusammenhang mit nachhaltiger Landnutzung durch die Aufteilung auf zwei zueinander duale Paradigmen der Modellbildung aufzulsen. Durch den direkten Vergleich dieser beiden Varianten kann die Wahl einer dem jeweiligen Fall angemessenen Perspektive erleichtert und das Ergebnis getestet werden.
Das erste Paradigma abstrahiert das Ziel und Ergebnis einer Landnutzung als ein Gut im Sinne der Wirtschaftswissenschaften. Wenn es um genutzte kosysteme geht, so fallen unter dieses Paradigma Darstellungen der modernen Land- und Forstwirtschaft, in denen Gter fr den Markt produziert werden. Das (ko)System wird durch den Aufbau aus Komponenten charakterisiert und durch seinen Zustand beschrieben. Zustnde ndern sich unter dem Einfluss uerer Krfte und Strungen, die als Funktionen auf das System einwirken. Eine nachhaltige Nutzung kann als Bedingungen an stationre und stabile Zustnde formuliert werden, zum Beispiel, dass der Kapitalstock der natrlichen Ressourcen nicht abnehmen darf. Die Produktion dieser Gter stellt Bedingungen an den Energie- und Stoffumsatz des kosystems im Sinne der Physik selbstorganisierter Strukturen. Metaphorisch gesprochen wird ein kosystem damit zu einer chemischen Fabrik mit der zum Beispiel Nahrungsmittel dauerhaft produziert werden knnen.
Das zweite Paradigma abstrahiert das Ergebnis der Landnutzung als eine Serviceleistung im Sinne der Informatik. Zum Beispiel Subsistenzwirtschaft, das heit die Befriedigung des Eigenbedarfs, in vielen vorindustriellen, oder vormodernen Gesellschaften kann unter diesem Paradigma behandelt werden. Das System wird dabei durch seine mglichen und tatschlichen Verhaltensweisen charakterisiert. Trger und Reprsentanten des Verhaltens knnen die Organismen und auch die Nutzer des Systems sein. Verhalten manifestiert Entscheidungen die oft abwechselnd, interaktiv getroffen werden, sie fhren zu Strmen von Ereignissen. Der Begriff des Datenstroms soll hier im technischen Sinn, wie in der Informatik, verwendet werden. Die Strme knnen als Abbildungen zwischen Modellen interpretiert werden. Eine nachhaltige Nutzung kann als Bedingung an die Eigenschaften und Fortsetzbarkeit dieser Strme im Sinne von Serviceleistungen formuliert werden. Metaphorisch gesprochen wird die Nutzung eines kosystems zu einer (interaktiven) Serviceleistung, die wie bei einem Betriebssystem abgerufen werden kann.
Paradigmen der Modellbildung stellen Verbindungen her zwischen den empirischen und den mathematischen Aspekten des Phnomenbereiches. Die beiden Paradigmen, die hier benutzt werden, unterscheiden sich in typischen Merkmalen (Tab.1). Das erste Paradigma, das als funktionelles Paradigma der Physik bezeichnet wird, basiert auf der empirischen Seite auf beobachteten Strukturen, die als Zustnde (Eigenschaften von Objekten) und Zustandsnderungen abstrahiert werden. Auf der mathematischen Seite stellen die Modelle Algebren dar. Das zweite Paradigma, das hier das als interaktives Paradigma aus der Informatik bezeichnet wird, basiert auf der empirischen Seite auf dokumentierten Ereignissen und Datenstrmen. Auf der mathematischen Seite stellen diese Modelle Koalgebren dar. Das erste Paradigma ist in den Naturwissenschaften weit verbreitet und seine Metaphern sind auch darber hinaus weithin bekannt. Das zweite Paradigma ist dagegen neu, weniger verbreitet und getestet.
Die hier relevante Neuerung der Informatik besteht darin, einen gegenber der Physik reicheren Verhaltensbegriff zu besitzen. Damit ist es insbesondere mglich geworden, das Entscheidungsverhalten von Agenten theoretisch und in Modellen zu erfassen. Auch Computer knnen sich heute, zum Beispiel in Spielen entscheiden, ohne dabei ber ein voll ausgeprgtes oder gar bewusstes Selbst zu verfgen. Es gengt ein eigenes, von Auen nicht zugngliches Gedchtnis in der Form eines persistenten Speichers. Dieser erweiterte Entscheidungsbegriff der Informatik steht hier hinter der Verwendung des Begriffs der Interaktion. Hier soll gezeigt werden, dass der Begriff der nachhaltigen Landnutzung angemessener als eine interaktive Beziehung von Mensch und Umwelt operationalisiert werden kann.
Die wichtigsten Eigenschaften der beiden Arten der Modellbildung sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Eine ausfhrliche Erluterung findet sich in der angegebenen Literatur. Damit wird die Unterscheidung von funktionellen und interaktiven Verhalten zur wichtigsten Frage der Modellbildung zur Landnutzung. Der theoretische Grund dafr ist, dass damit auf der Seite der Informatik unterschiedlich mchtige Berechnungsverfahren einhergehen. Interaktive Berechnungen sind leistungsfhiger und knnen prinzipiell nicht auf algorithmische (funktionelle) Verfahren reduziert werden. Der empirische Grund ist, dass bei der Landnutzung lange und gut dokumentierte Datenreihen, zum Beispiel die Landnutzungsgeschichte selbst, eine hohe Bedeutung besitzen und bei der Modellbildung durch Strme besser bercksichtigt werden knnen. Wir interpretieren diese Strme im Fall von Landnutzungen als Ergebnisse von Interaktionen
Funktionelles ParadigmaInteraktives ParadigmaHerkunftPhysikInformatikLeitmetapher der Modellbildung MechanismusBerechnungEmpirischer BezugObjektstrukturEreignisstrukturWahrnehmungBeobachtungErinnerungMathematisches ModellAlgebraKoalgebraUmfassender BegriffZustand (identifizierbar)Verhalten (als Interaktion)Vereinfachter BegriffVerhalten (als Funktion)Zustand (als Black Box)TestNicht-triviale VorhersageNicht-triviale EntscheidungBeispielWetterberichtSchachcomputerLandnutzung als Produktion von GternInganghaltung eines ServicesMenschenbildHomo Oeconomicus: Mecha-nik des SelbstinteressesHomo LudensNaturbildMechanistisch, von Auenpartizipativ, von InnenKorrespondierendes WirtschaftsmodellNeoklassische konomikkologische konomikKorrespondierender RechtsaspektVorsorgeprinzipNachhaltigkeitsprinzipTabelle 1: Die zwei Paradigmen der Modellbildung.
2. Die Klassifikation von Zielen der Landnutzung
Zunchst werden die Ziele der Landnutzung unter den beiden Modellbildungsparadigmen klassifiziert (Tab. 1). Ausgangspunkte dieser Klassifikation sind dabei einerseits die Beziehungen der Nutzer untereinander und andererseits die Beziehung des genutzten Systems zu dessen Umwelt. Was jeweils als Bestandteil eines Systems und was zur Umwelt gehrt, hngt dabei vom Modellansatz ab. Damit wird die kulturwissenschaftliche Erkenntnis bercksichtigt, dass die Wahrnehmung der Mensch-Umwelt-Trennung und einer Grenze dazwischen selbst Merkmal einer Kultur ist. Zur Umwelt-Mensch-Trennung gehrt immer schon ein Natur- und Menschenbild und ein Modell der Beziehung zwischen beiden. Hier werden zwei Klassifikationen getrennt danach vorgestellt, ob die Beziehung zur Umwelt in erster Linie vom Nutzer als eine Funktion im Sinne der Physik oder als eine Interaktion im Sinne der Informatik wahrgenommen wird.
Als erstes wird ein Schema aus den Wirtschaftswissenschaften dargestellt, bei dem der Begriff des Gutes im Zentrum steht. Die Begriffe der neoklassischen konomik sind im 19. Jahrhundert in enger Anlehnung an physikalische Begriffe entwickelt worden. Sie fallen meist unter das erste Modellbildungsparadigma. Viele Begriffe der wirtschaftswissenschaftlichen Theorien haben eine ursprnglich physikalische Konnotation aus der Theorie dynamischer Systeme: Stabilitt, Gleichgewicht, Strung, etc. Die Frage, ob mit diesem Ansatz das Konzept der Nachhaltigkeit berhaupt operationalisiert werden kann, ist offen. Das hngt entscheidend ab von der Substituierbarkeit der biologischen und kologischen Potentiale durch menschliche Technik.
Bei den Wirtschaftssubjekten wird in der Klassifikation der Gter danach unterschieden, ob sie sich gegenseitig vom Genuss des Gutes aus schlieen knnen oder nicht. Bei ffentlichen Gtern, wie der Atemluft und zur Allmende gehrigen Gtern, ist das nicht der Fall. Jeder kann atmen, ohne die brigen Menschen dadurch zu beeintrchtigen. Jeder Dorfgenosse hat das Recht, sein Vieh auf die Weide der Allmende zu schicken. Dagegen steht jedem der Genuss seiner privaten Gter exklusiv zu. Einen interessanten Fall stellen die Monopol- oder auch Clubgter dar. Zum Beispiel ist bei einem Kino der Zugang durch den Besitzer reguliert (Exklusion mglich). Der Genuss des Gutes durch einen einzelnen Besucher beeintrchtigt jedoch nicht den Genuss der Anderen innerhalb der Kapazitt des Kinosaals (keine Rivalitt).
Bei der Beziehung zur Umwelt wird danach unterschieden, ob die Umwelt auf die Nutzung reagiert. Es geht um die Frage: in welchem Rahmen handelt es sich um ein knappes Gut oder nicht? In den Wirtschaftswissenschaften spricht man von Rivalitt bei der Nutzung. Auch dabei steht eine Unterscheidung aus der Physik Pate, die zwischen intensiven und extensiven Variablen (Tab. 1).
Der Handel mit Gtern tritt nur in menschlichen Kulturen auf. Handel ist also eine fr den Menschen typische Interaktion. Er bedarf institutioneller Voraussetzungen, wie der Existenz von Eigentumsrechten und das Vertrauen in die Durchsetzbarkeit von Vertrgen. Mit ffentlichen Gtern ist (fast) kein Handel mglich. Die vier Klassen von Gtern unterscheiden sich im notwendigen Umfang institutioneller Voraussetzungen.
Im Unterschied zur ebenfalls fr den Menschen exklusiven Interaktion durch Sprache hinterlsst der Handel archologische Spuren. Es stellt sich daher die Frage, wann, unter welchen Bedingungen und auf der Basis von welchen Gtern Handel erstmals entstanden ist. Ofek argumentiert, dass der Handel sich aus dem Umgang mit Monopolgtern entwickelt hat (Tab. 2). Sie stellen fast keine Voraussetzungen an die sozialen Institutionen. Kandidaten sind die Weitergabe von Feuer und die Weitergabe groer verderblicher Fleischvorrte nach der Growildjagd.
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Tabelle 2: Gterklassifikation nach Mglichkeit der Exklusion und der Rivalitt der Nutzung fr den Fall einer funktionalen Beziehung zur Umwelt. Produkte von kosystemen werden als Gter behandelt, wie Rohstoffe und Produkte aus unbelebten Systemen. Die Produktion und Gewinnung der Gter wird naturwissenschaftlich erklrt.
Fleisch aus der Growildjagd, wie sie im Neolithikum betrieben wurde, wird in dieser Perspektive zu einer Produktionsform von Gtern. Am heutigen Ende der Nutzungsgeschichte stehen die Massentierhaltung und die industrialisierte Produktion von Nahrungsmitteln fr den privaten Konsum. Nutzungsformen, die als Gter klassifiziert werden, unterliegen dem funktionellen Paradigma der Modellbildung. Die Bedeutung der damit einhergehenden Annahmen und Voraussetzung wird erst diskutiert werden, nachdem auch die zweite Form der Klassifikation eingefhrt wurde.
Auch bei der Klassifikation von Landnutzung unter dem zweiten Paradigma, wird einerseits nach der Beziehung unter den nutzenden Menschen (Exklusivitt) und der Reaktion der Umwelt auf die Nutzung (Rivalitt) unterschieden. Der Unterschied zum ersten Schema liegt darin, dass jetzt die Beziehung der Umwelt nicht als eine Funktion im Sinne der Physik dargestellt wird, die Gter liefert sondern sie wird als eine Interaktion im Sinne der Informatik dargestellt, mit der eine Serviceleistung bereitgestellt wird (Tab. 3).
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Tabelle 3: Klassifikation der (Service)-Leistungen von kosystemen nach Mglichkeit der Exklusion und der Rivalitt der Nutzung. Fr den Fall einer interaktiven Beziehung zur Umwelt. Reaktionen der Umwelt von kosystemen und sind offen fr intentionale Interpretationen.
Man kann den Umgang mit Wildnis als eine Landnutzung durch den Menschen betrachten. Das Konzept der Wildnis ist, wie auch andere Begriffe der Umwelt, eine kulturelle Konstruktion. In ihm ist nicht nur die Beziehung der Menschen untereinander symmetrisch, sondern auch die Beziehung zu anderen Spezies und deren Vertretern. Wer sich der Wildnis aussetzt, setzt sein Leben aufs Spiel wie sonst in keiner anderen Landnutzung; angesichts der wilden Natur erscheinen die Menschen als gleich. So wie das ffentliche Gut unter der ersten Klassifikation, steht die Wildnis fr eine Landnutzung, die eine kulturelle Nulllage bezeichnet. In dieser Beziehung ist der Mensch ohne Frage noch Teil des kosystems. Bis zu diesem Zeitpunkt sind seine Merkmale und Verhaltensweisen evolviert. In der heutigen Jagdkultur haben sich Teile davon erhalten. In diesem Sinne kann es bei der Jagdtechnik keinen Fortschritt geben. Jagd ist und muss stets gleich schwierig bleiben. Nach dieser These dominiert in der Jagd nach wie vor die interaktive Beziehung zum Tier und wird durch die kulturelle Einbettung, zum Beispiel durch Waidgerechtigkeit, knstlich symmetrisch erhalten. Verbesserungen in der Technik der Jagdwaffen mssen dann durch knstliche Erschwerungen in den Jagdregeln wieder kompensiert werden.
Man kann behaupten, dass die Kulturgeschichte der Gattung Mensch mit der Domestikation beginnt. Am Anfang der Menschwerdung steht eine Selbstdomestikation des Menschen. In der Domestikation wird eine symmetrische Beziehung unter den Arten, zu einer prinzipiell asymmetrischen; sie bleibt dabei aber interaktiv. Per Definition hngt nach der Domestikation der Fortbestand einer Art von Kultur ab. Aus der Sicht der Modellbildung ist das ein prinzipieller Unterschied, in der Evolution ist die Zahl der Mglichkeiten unbegrenzt. Fr eine offene interaktive Beziehung, wie die biologische Koevolution von Arten, kann keine begrenzte Reprsentation im Modell existieren. Eine Vorhersage ber den nchsten Schritt der Evolution muss daher als prinzipiell unmglich gelten. Sie stellt daher einen Kandidaten fr nicht-modellierbaren Verhaltensumfang dar. Bei der Zhmung und der Domestikation werden das Verhalten und die Entwicklung einer Art einseitig (asymmetrisch) auf einen bekannten, nutzbaren Bereich eingeschrnkt. Dieses begrenzte Potential kann (kulturell) reprsentiert, gelernt und weitergeben werden. Domestikation ist also ein Interaktion, die wenn sie gelingt, zu einer begrenzten Interaktion fhrt. Diese kann modelliert werden.
Am Beginn einer Domestikation tritt eine Situation ein, vergleichbar mit dem der Weitergabe des Clubgutes Feuertechnik. Die Nutzung des eigenen domestizierten Vieh- oder Pflanzenbestandes wird nicht dadurch eingeschrnkt, dass ein Paar aus dem Bestand weitergegeben wurde. Sobald aber Konkurrenz um knappes Land fr Weide und Acker eintritt, herrschen analoge Verhltnisse, wie beim Privatgut unter der ersten Klassifikation. Es bedarf weiterer Institutionen, wie der Rechte oder dem (Privat)Eigentum an Weide- oder Ackerland, um die Nutzung domestizierter Arten in diesem Stadium zu regulieren. Die dritte Form, die gemeinschaftliche Nutzung einer knappen Ressource, etwa bei der Revierjagd oder der nomadischen Landnutzung, bedarf ebenfalls eines umfangreichen kulturellen, institutionellen Rahmens.
Alle Flle, die hier unter der zweiten Klassifikation geschildert wurden, besitzen im Kern ein interaktives Verhltnis zum genutzten kosystem. Sie begrnden die Sicht auf eine Serviceleistung, bei der die Kompetenz des Nutzers wesentlich ist fr die Erreichung der gewnschten Ergebnisse. Ein weiteres typisches Merkmal ist die Schwierigkeit einer sicheren Vorhersage der Produktion. Entscheidung mssen, auf der Basis von Erfahrungen situationsgebunden getroffen werden. Die Reaktionen des kosystems oder der genutzten Populationen auf die Eingriffe muss abgewartet werden. Es kommt wesentlich auf die Reihenfolge von Entscheidungen an. Kunstfehler der Nutzung betreffen hufig die Wahl eines falschen Zeitpunktes fr Eingriffe. Alle diese Merkmale zeigen typische Gemeinsamkeit mit begrenzten, interaktiven Spielen und wenige Gemeinsamkeit mit der funktionalen Vorhersage, wie sie etwa typisch fr Modelle der Wettervorhersage ist.
Nach den Beispielen zur Nachhaltigkeit wird die Frage wieder aufgegriffen, ob das eine Gliederung ist, die nicht nur den heutigen Unterschieden gerecht wird, sondern, ob sie auch eine historische Rekonstruktion von Landnutzungsformen erleichtert. Nach den wenigen Beispielen kann bereits vermutet werden, dass die zweite Klassifikation dazu besser geeignet ist. Im Unterschied zur Klassifikation von Gtern, mit denen versucht wird, kulturelle bergnge in der Landnutzung zu charakterisieren, sind diese bergnge der Kulturgeschichte selbst nderungen in der Sicht auf die Serviceleistungen: Die ersten Domestikationen von Pflanzen und der bergang zur neolithischen oder zur industriellen Nahrungsproduktionen gelten als wichtige Epochengrenzen in der Kulturgeschichte.
Die beiden Paradigmen und zugehrigen Klassifikationsschemata sind hier zunchst in der Perspektive auf die kosystemnutzer und deren Ziele eingefhrt worden. Als nchstes werden die Begriffe beschrieben, in denen die kosysteme selbst beschrieben werden.
III. Begriffe und Geschichte der Landnutzung
Zum Einen bestehen auch in der Biologie und kologie alle untersuchten Systeme ausschlielich aus den Komponenten der Physik und Chemie und unterliegen denselben Krften, wie sie dort untersucht werden. Zum Anderen lassen sich aber viele Begriffe der Biologie, wie Organismus oder natrliche Selektion aber bisher nicht auf Chemie und Physik zurckfhren. Gerade diese Bedeutungsfelder charakterisieren das Verhalten lebender Systeme und dienen oft als Ansatzpunkte fr menschliche Werturteile bei der Nutzung. Biologen beobachten und erfassen nicht nur Biodiversitt auf der organismischen und der Artebene. Sie stellen diese heute meist auch als bedroht und erhaltungswrdig dar. Die sonst so geschtzte Trennung von der Feststellung der Fakten und von Werturteilen darber wird beim Umgang mit lebenden Systemen auch in den Naturwissenschaften hufig bewusst aufgegeben. Aus der Sicht der Modellbildung kann dahinter ein Wechsel beziehungsweise ein Unterschied in den (impliziten) Annahmen ber die Natur dieser Systeme und damit im Modellparadigma vermutet werden. Kaum ein Beispiel ist besser dafr geeignet, die unvermeidliche Vermischung von Werten und Fakten zu illustrieren, als der Begriff Nachhaltige Entwicklung angewendet auf Landnutzungssysteme.
Naturwissenschaftliche Aussagen zur Bewertung von greren Einheiten der Landnutzung sind problematisch. Wie lsst sich aus der Sicht der Naturwissenschaften eine kosystemvernderung als Schaden bewerten? In der Biologie wird schon lange gestritten um mgliche Analogien zwischen dem Organismusbegriff und hheren kologischen Einheiten, wie Bioznose, Lebensgemeinschaft oder kosystem. Naturwissenschaftlich kann man zwar sagen, was ein gestrter oder kranker Organismus ist, aber auf Bioznosen oder gar kosysteme sind derartige normative Urteile bisher nicht bertragbar. Mit anderen Worten, die Bewertung eines natrlichen Ausgangszustandes, an dem die heutigen nderungen eines kosystems gemessen werden knnen, ist bisher weder aus naturwissenschaftlicher noch aus kulturwissenschaftlicher Sicht mglich. Die Verwendung des physikalischen Zustandsbegriffes auf kosysteme erscheint allenfalls im metaphorischen Sinne als mglich. Das physikalische Modellparadigma, zu dem der Zustandsbegriff gehrt, abstrahiert von der Entscheidungsfhigkeit von Organismen, reduziert ihr Verhalten auf Funktionen.
Worin bestanden die vom Menschen unbeabsichtigt ausgelsten Vernderungen in kosystemen und warum erfordern sie zur Beschreibung Kategorien, die nicht nur ber physikalische Begriffe (wie Zustand, Stabilitt), sondern auch ber die biologischen Begriffe (wie natrliche Selektion, Phnotyp) hinausgehen? Vom Menschen genutzte kosysteme werden von kultivierten, gezhmten spter von domestizierten Pflanzen- oder Tierpopulationen dominiert. Die auf den verschiedenen Kontinenten jeweils zuerst domestizierten Arten zhlen bis heute zu den wichtigsten Nahrungsgrundlagen der Menschheit (Weizen, Reis, Mais). Der Anbau und die Nutzung dieser Arten lieen sich in andere kosysteme und hnliche Klimate verlagern. Langfristig zuverlssige Nutzung von gezhmten oder domestizierten kosystemen liegen heute oft auerhalb des ursprnglichen Verbreitungsgebiets der jeweiligen Schlsselarten. Man kann vermuten, dass nachhaltige Nutzungen von kosystemen sich in der Vergangenheit stets auf solche gezhmten und domestizierten Arten bezogen haben, beziehungsweise unvermeidlich in diese mnden.
Fr die Diskussion der Nachhaltigkeit sind folgende Aspekte wesentlich: Domestikation ist dadurch definiert, dass eine Art in ihrem berleben von menschlicher Kultur abhngig wird. Der Domestikation geht eine Naturgeschichte voraus, in der die Arten koevolvieren. Diese Koevolution gilt als prinzipiell offen. Damit ist gemeint, dass nderungen in der einen Art die Selektionsbedingungen fr andere Arten ndern, die darauf wiederum mit eigenen neuen Anpassungen reagieren knnen. Diese Beziehung kann mit biologischen Begriffen untersucht werden. Sie ist grundstzlich symmetrisch. Stationre Zustnde oder Bestandsgarantien fr einzelne ihrer Aspekte und Arten lassen sich daraus nicht herleiten. In der Naturgeschichte kann das Aussterben einer Art vermutlich Folgen auf allen Skalen im kosystem haben. Es ist eine der berraschungen aus der bisherigen kosystemforschung, dass der vom Menschen nicht gestrten Natur und wilden kosystemen keine besondere inhrente Stabilitt im Sinne dynamischer Systeme zukommt.
Die Domestikation begrndet dagegen eine asymmetrische Beziehung zwischen dem Menschen und den betroffenen Nutzpflanzen oder -tieren. Hier wird von der These ausgegangen, dass durch Asymmetrie in der Domestikation und der kultureller berlieferung die besondere Gattungsgeschichte des Menschen erst ermglicht wurde. Die Naturgeschichte der durch den Menschen genutzten kosysteme wird verzgert, im Idealfall der nachhaltigen Nutzung sogar angehalten. In der Dauerhaftigkeit einer Landnutzung liegt daher oft keine objektivierbare Stabilittseigenschaft der Natur, sondern in erster Linie eine Kulturleistung des Menschen. Welche Modelle knnen diese Leistung reprsentieren?
Die zentrale Idee der Nachhaltigkeit liegt in der Forderung nach einer zeitlich unbegrenzten Nutzung dieser asymmetrischen Beziehung durch den Menschen. Ein wildes kosystem, dass vorher allein der Naturgeschichte unterlag, wird durch nachhaltige Nutzung in ein geschichtsloses System berfhrt. Die bisher am lngsten vom Menschen genutzten kosysteme sind typische Beispiele. Sie werden hier als praktische Nherungslsungen zum Idealbild der nachhaltigen Landnutzung herangezogen.
Diese Merkmale der Nutzung im Sinne einer interaktiven Serviceleistung zeigen, dass bei domestizierten kosystemen ein anderer Technikbegriff bentigt wird, als etwa in den Ingenieurwissenschaften. In der Materialwissenschaft zum Beispiel stammen die geschichtslosen Bausteine aus der Natur und ihre technisch gefertigten Anwendungen (Gter) unterliegen einer Kulturgeschichte. ltere Stadien werde als Oldtimer im Technik-Museum ausgestellt. Alle Begriffe gehren dabei zum physikalischen, funktionellen Paradigma.
Bei der Landnutzung gehrt dagegen das wilde Rohmaterial der Domestikation in eine Naturgeschichte und wird als Evolutionsgeschichte im Naturkunde-Museum rekonstruiert. Im Idealfall einer nachhaltigen Nutzung wird weitere Geschichte aktiv und dauerhaft verhindert. Eine gelungene nachhaltige Landnutzung ist in diesem Sinne ihr eigenes Museum. Zum Beispiel wurde in Mitteleuropa bereits vor 7000 Jahren eine mit Ackerbau gemischte Viehzucht auf der Basis von Rind, Schwein, Schaf, Ziege betrieben. Man kann daher behaupten, dass Naturschutz, wenn ihn als eine Nutzung betrachtet, letztlich immer musealisierend sein muss.
Die lngsten, erfolgreichen Nutzungstraditionen von domestizierten kosystemen reichen bis weit vor die Zeit der modernen Naturwissenschaften zurck. Sie bestehen bis heute meist in einer guten fachlichen Praxis der Landnutzung, mit oft nur geringer theoretischer Formalisierung. Das systematische Verhltnis zwischen der Praxis und der Theorie von Landnutzungssystemen ist ein offenes wissenschaftliches Problem. Gehrt die Forschung und Lehre ber nachhaltige kosystemnutzungen an die Universitten? Das Beispiel der Forstwissenschaften zeigt, wie ber die gesamte Geschichte einer Nutzungstradition um diese Frage gerungen wurde und wird. Einer der Grnde dafr kann in den besonderen epistemischen Problemen der kosystemnutzung gesehen werden. Im Unterschied zu anderen Objekten der modernen Naturwissenschaften, kann ein kosystem weder in einfache Gegenstnde zerlegt werden, noch aus ihnen rekonstruiert werden. kosysteme wurden als laufende Ausschnitte einer Naturgeschichte vorgefunden und aus dieser Situation heraus durch Versuch und Irrtum in ein vom Menschen kontrolliertes Verhalten berfhrt. Manchmal ist das bis heute gelungen, in anderen Fllen aber gescheitert.
Nachhaltigkeit erhebt die Forderung, dass diese Garantie von Dauer der genutzten Potenziale zum Prinzip der Nutzung selbst gemacht werden soll, bis hin zum Rechtsprinzip in der Gesellschaft, in der diese kosystemnutzung eingebettet ist. Worauf beruht diese verbreitete Zuversicht, die sich an den Begriff der Nachhaltigkeit knpft? Was ist neben der guten fachlichen Praxis der wissenschaftliche Hintergrund des Nachhaltigkeits-Begriffs? Wie knnen diese Ideen aus der Geschichte der europischen Forstwirtschaft auf andere Gebiete bertragen werden, wenn sich gerade das Ursprungsgebiet des Bedeutungsfeldes als wenig systematisch aufgearbeitet erweist? Wie lsst sich Nachhaltigkeit in konomische Theorien einbetten? Bisher wurde die Integrationswirkung dieses Begriffes mit einer inhaltlichen Unschrfe erkauft. Besonders in der Kombination als Nachhaltige Entwicklung. Ein Begriff der zugleich Dauer verlangt und Wandel ermglicht, ohne dass er auf einer klaren Abgrenzung der jeweiligen Bezge beruht. Wiederholt wurde der Verdacht geuert, dass sich der verallgemeinerte Begriff der Nachhaltigkeit als beliebig oder sogar als ein Oxymoron erweisen wird.
IV. Anwendung der Modelltypologie auf die Landnutzug
Auf den oben eingefhrten Begriffen und Modellparadigmen, beruhen einerseits funktionelle/algorithmische Modelle, wie sie aus der Physik bekannt sind und andererseits interaktive Modelle, wie sie in heutigen Computersimulationen und spielen verwendet werden. Innerhalb der dadurch aufgespannten Bandbreite an Modelltypen knnen die Umweltbeziehungen bei der Landnutzung in die folgenden drei Flle unterteilt werden. Der erste Fall beschreibt die funktionellen Beziehungen zu einer unbelebten Umwelt. Der zweite die interaktiven Beziehungen zu einer belebten, aber domestizierten Umwelt und der dritte Fall beschreibt die offenen (unbegrenzten) Interaktionen von Subjekten der Landnutzung untereinander.
1. Umweltbeziehungen zu einer abiotischen (unbelebten) Umwelt
Die Landnutzung einer unbelebten Ressource, zum Beispiel eine Nutzung als Steinbruch oder als Bergwerk, fllt in diese Klasse. Es ist der archetypische Fall physikalischer Modellbildung nach der Theorie dynamischer Systeme. Die nach dem ersten Paradigma entwickelten Modelle sind angemessen und anderen Anstzen berlegen. Es geht dabei um die Erklrung und Rekonstruktion von vermeintlich oder tatschlich komplexen Systemen aus einfachen Zustnden und Bausteinen. Ein bekanntes Beispiel fr diesen Modelltyp ist der tgliche Wetterbericht. Das typische Ziel dieser Modelle ist die Erklrung und Vorhersage von Objektsystemen. Dieser Fall ist die eigentliche Domne der naturwissenschaftlichen quantitativen Modelle.
Ein bergangsfall ist die Nutzung von Wasserressourcen. Hydrologische Einzugsgebiete bestehen immer auch aus biologischen Komponenten. berall, wo auf der Erde Wasser in flssiger Form vorkommt, gibt es auch Leben. Es gibt daher theoretische, wie auch empirisch motivierte Einwnde dagegen, bei dieser Landnutzung, etwa der Berechnung von Abflssen aus Einzugsgebieten, ausschlielich physikalische Modellanstze zu verwenden. In der Regel wird bei Modellen dieser Klasse bisher versucht, von den Eigenschaften lebender Systeme zu abstrahieren. Die auf den Naturgesetzen basierenden Modelle dienen als Vorhersageinstrumente fr das genutzte Gut. In allen Fllen, in denen das Wissen und Systemverstndnis dazu ausreicht, sind die Voraussetzungen des Vorsorgeprinzips gegeben.
2. Umweltbeziehungen zu einem genutzten kosystem
In diese Klasse der begrenzten Interaktionen fallen die traditionellen Landnutzungen in der Land- und Forstwirtschaft. Die Traditionen aus denen die so genannten gute fachlichen Praktiken entstammen, knnen sehr lange zurckreichen; bis vor die Epoche moderner Naturwissenschaften. Das gilt besonders fr die langen Umtriebszeiten im Forst. Alle lebenden Systeme verfgen ber die Fhigkeit, ihren Phnotyp je nach der aktuellen Umwelt auszubilden. Die Notwendigkeit, Genotyp und Phnotyp zu unterscheiden, ist konstituierend und wesentlich fr die Biologie. Der Weg vom Genotyp zum Phnotyp besteht in der Interaktion von Organismen mit ihrer Umwelt. Dadurch wird das zweite Paradigma der Modellbildung zu einer Alternative, um lebende Systeme zu beschreiben und zu modellieren.
Bei diesen Anwendungen geht es darum, in einem interaktiven Computermodell das insgesamt mgliche Verhalten einer domestizierten Population fr eine gegebene Kombination von Standortbedingungen und Nutzungstechniken mglichst vollstndig zu charakterisieren. Die entscheidende Voraussetzung dafr ist, dass dieses Verhalten berhaupt begrenzt ist und deswegen aus den zurckliegenden Erfahrungen extrahiert werden kann. Falls das gelingt, ist die Aufgabe des Modells, dieses mgliche Systemverhalten vollstndig zu reprsentieren. Das unter einer aktuellen Umwelt interaktive realisierte Verhalten ist im Idealfall fr einen Experten ununterscheidbar fr den realen oder den virtuellen Fall. Heute stellen Schachcomputer und professionelle Flugsimulatoren Beispiele fr diesen Modelltyp dar. Diese interaktiven Modelle sind in der Lage, das betreffende Verhalten vollstndig zu reprsentieren, ohne sie dieses Verhalten mit algorithmischen Modellen konstruieren zu knnen. Die Eingabe der fr den Bereich spezifischen und wichtigen Flle muss zuvor aus den historisch dokumentierten Ereignissen, wie gespielten Schachpartien oder kritischen Flugsituationen erfolgen. In diesem Sinne sind die interaktiven Simulatoren lokale Reprsentanten eines kulturellen Gedchtnisses in das die von Experten fr wichtig gehaltenen Situationen eingespeist worden sind. Der juristische Begriff der guten fachlichen Praxis einer Landnutzung, umschreibt diese Art des kulturellen Gedchtnisses im Expertenkreise einer Nutzungstradition. Der Schritt, diese Praxis auch als ein (koalgebraisches) Modell unter dem zweiten Typ der Modellbildungsanstze zu formalisieren, ist allerdings bisher unterblieben (Tab.1). Versuche dazu sind Gegenstand der Forschung.
In diesen Fllen geht es also um die kompetente Inganghaltung einer interaktiven Serviceleistung auf der Basis eines vollstndigen Modells des Verhaltens. Fr diese Typen der Landnutzung soll der Anschluss an das Rechtsprinzip der Nachhaltigkeit aufgezeigt werden.
3. Beziehungen unter den Nutzern selbst
Im Unterschied zum zweiten Fall, der begrenzten Interaktion, drfen hier auch Flle unbegrenzter Mglichkeiten fr das Verhalten vorkommen. Ein Beispiel sind Interaktionen unter Menschen. Sie sind offen, im Grundsatz symmetrisch und fallen unter den Interaktionsbegriff der Kulturwissenschaften. Wegen der Offenheit liegen diese Interaktion auerhalb der Reichweite einer Formalisierung oder Realisation in einer Computersimulation. Erst wenn, wie in einer Spielsituation oder in einem Ritual, das mgliche Verhalten begrenzt werden kann, kann es auch in interaktiven Modellen reprsentiert werden, nicht aber notwendigerweise in algorithmischen Modellen konstruiert werden (siehe oben).
Ein mgliches Rechtsprinzip, das Anschluss an diese symmetrischen Interaktionen unter Menschen hat, ist das der Gerechtigkeit. Die Nachhaltigkeit wird oft als eine Verpflichtung und Verantwortung der Lebenden gegenber knftigen Generationen begrndet. Man spricht im bertragenen Sinn von der Generationengerechtigkeit. Die Sinngebung und Begrndung von Nachhaltigkeit durch das Prinzip der Gerechtigkeit ist hier ein Beispiel fr eine konsistente Verbindung zwischen den Fllen IV.2 und IV.3. So wie eine naturwissenschaftliche Erklrung fr eine dauerhaft stabile Landnutzung als eine konsistente Verbindung zwischen den Fllen IV.2 und IV.1 interpretiert werden kann.
Zusammengefasst stellt die Nutzung der unbelebten Systeme den Fall dar, in dem die (auf naturwissenschaftlichem Verstndnis beruhende) Vorhersage den kritischen und technisch aufwndigen Schritt darstellt. Wenn die Vorhersage mglich ist, wird das Problem der Bewertung des resultierenden Gutes meist trivial. Sie kann zum Beispiel durch einen Marktmechanismus als konomischer Preis erfolgen. Der zweite Fall, die Nutzung der domestizierten lebenden Systeme, beschreibt Systeme, in denen die Bewertung und Entscheidung auf der Basis der bisherigen Erfahrungen den kritischen und technisch aufwndigen Fall darstellt. Vorhersage ist hier kurzfristig trivial und langfristig unmglich, wegen der Interaktionen, die einer interaktiven Berechnung entsprechen. Die resultierenden Serviceleistungen knnen wiederum durch den Marktmechanismus bewertet werden und im Nachhinein durch naturwissenschaftliche Modelle erklrt werden. Der dritte Fall behandelt, die in der Regel offene Kommunikation und Interaktion unter Menschen. Dieser Bereich dient als Referent fr die starken Werte und bergeordnete Zielsetzungen aller Aktivitten, die als Landnutzung unter den beiden ersten Fllen erfolgen. Hier ist kein formales Modell mehr mglich, wohl aber die Frage, ob sich die starken Werte und Ziele konsistent an die anderen Bereiche anschlieen lassen.
4. Nachhaltigkeit der Landnutzung
Bei vorhersagbaren Systemen kann das Vorsorgeprinzip angewendet werde. Es lsst sich positiv angeben und berprfen, unter welchen Bedingungen die genutzten Eigenschaften sicher erfllt werden knnen. Beispiele sind etwa Untersuchung zur Materialermdung in technischen Systemen. Industrialisierte Formen der Tier- und Pflanzenproduktionen knnen als Annherung an dieses Ideal gesehen werden.
Bei interaktiven Systemen kann nur negativ angegeben werden, was einem gesetzten Ziel abtrglich ist. Das Schachspiel kann wieder als Beispiel dienen. Eine (positive) Gewinnstrategie, wie im Fall des Damespiels konnte bisher nicht algorithmisch berechnet werden. Schachcomputer lernen an gespielten Partien, wie sie nicht verlieren. In vielen Landnutzungstraditionen verfgen die Experten ebenfalls nur ber Regeln, wie sie auf Krisen reagieren, wie sie den genutzten Service in Gang halten. Auch im Brundtland Bericht wird nachhaltige Entwicklung definiert als: "development which meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs." Diese Definition ist im Kern negativ without compromising. Derartige Ausschlsse dessen, was vermieden werden soll, aus dem vollstndigen Modell des mglichen Verhaltens sind typisch fr den (koalgebraischen) Modellansatz von interaktiven Systemen. Es wird hier vorgeschlagen, das Prinzip der Nachhaltigen Entwicklung auf interaktive und interaktiv genutzte Systeme im Sinne von IV.2. und IV.3. zu begrenzen. Fr den ersten Fall (IV.1.) bietet das Konzept der Nachhaltigkeit keinen Vorteil gegenber dem Vorsorgeprinzip. Im zweiten Fall (IV.2.), dem wichtigen fr die Landnutzung, kann die unscharfe Kombination eines Bewahrungs- mit einem Entwicklungsgebot im Begriff der nachhaltigen Entwicklung dadurch aufgelst werden, dass die Bewahrung auf die begrenzen Interaktionen mit genutzten kosystemen bezogen werden und die Entwicklung auf die offene Interaktion auf der kulturellen Ebene. Das entspricht dem Vorschlag von konomen, Entwicklung ber Freiheit bei der Wahl unter lohnenswerten Mglichkeiten zu definieren.
Eine besondere Rolle nehmen die offenen nicht formal modellierbaren Interaktionen (Fall IV.3.) dadurch ein, dass sie selbst als Trger von Werten und Sinn verwendet werden knnen. Die freien Aspekte einer Interaktion werden von den Akteuren oft als Sinn-gebend oder als Referenten fr starke Werte interpretiert. Gerechtigkeit und die Entwicklungsmglichkeit knftiger Generationen sind solche starken Ziele, die nicht wiederum auf andere zurckgefhrt werden mssen. Auch sie verbindet mit der interaktiven Landnutzung, dass die Regeln mit denen sie angestrebt werden, sich auf die Vermeidung von negativen Entwicklungen beschrnken. Das ist typisch fr interaktive Systeme und geht letztlich auf die vermutete koalgebraische Struktur und modale Logik der zugrunde liegenden Modelle zurck.
5. Bezge zwischen den Anstzen
In welcher Beziehung steht das Modell der begrenzten Interaktion (IV.2), in dem Landnutzung als eine in Gang gehaltene Serviceleistung betrachtet wird, zu den anderen bekannteren Modellanstzen? Der neue Modellansatz steht zwischen zwei bekannten Metaphern fr den Umgang mit lebenden Systemen: entweder werden Tiere oder Pflanzen in mechanistischen Modellen zu Maschinen reduziert oder sie werden durch moralische Appelle zu Sozialpartnern erhht. Diese beiden Eckpunkte stehen jeweils fr das unter IV.1. behandelte Modell der berechenbaren Funktionen nach dem ersten Paradigma und das unter IV.3. behandelte Modell der nicht formalisierbaren offenen Interaktion. Zwischen diesen Polen besteht derzeit eine Lcke, in die das Expertenwissen der guten fachlichen Praxis einer tradierten Nutzung von kosystemen gehrt. Diese Kompetenzen sind bisher schwer in den Wissenschaften zu systematisieren. In diese Lcke tritt das Instrument der begrenzten Interaktion. Sie lassen sich auch fr den Zweck der kosystemnutzung vom Typ IV.2. verwenden.
V. Diskussion und Schlussfolgerungen
Es wurden zwei Modelltypen fr Land- und kosystemnutzungen vorgestellt. Auf der Seite der Informatik sind die dabei verwendeten Berechnungsverfahren unterschiedlich mchtig. Interaktives Berechnen, bei dem spterer Input aus der Umgebung eines Systems vom vorher gehenden Output abhngt, ist prinzipiell mchtiger und leistungsfhiger als algorithmisches Berechnen. Die Perspektive der Modellbildung erlaubt es, beide Paradigmen der Modellbildung zu formalisieren und auf Computern zu implementieren. Insbesondere beim Umgang mit kosystemen spricht Vieles dafr, dass in vielen Fllen interaktive Modelle angemessener sind. Die Frage der Dauerhaftigkeit und Robustheit unterschiedlicher rezenter und historischer Landnutzungssysteme kann mit diesen Instrumenten besser differenziert werden. Die bisherigen Modellklassen haben lebende Systeme entweder zu Maschinen vereinfacht oder in den Rang von Sozialpartnern erhht. Sie wurden dabei den tatschlichen Problemstellungen einer professionalisierten kosystemnutzung nicht gerecht. Das ist in den Rechtswissenschaften offenbar (implizit) bercksichtigt worden, in dem fr diese Nutzungskompetenz gegenber kosystemen der Begriff der guten fachlichen Praxis geschaffen wurde. In dieser Lcke bietet der Modelltyp der begrenzten Interaktion eine neue und differenziertere Betrachtungsmglichkeit.
Das ursprngliche forstliche Konzept der Nachhaltigkeit entspricht dem interaktiven Modelltyp. Fr unbelebte Systeme sind nicht-triviale Vorhersagen mglich und es gengt vom Vorsorgeprinzip zu sprechen. Hier wird eine Unterscheidung zwischen Nachhaltigkeit und Vorsorge auch deshalb vorgeschlagen, weil sie bereits in der juristischen Literatur eingefhrt wurde. Eine hnliche Unterscheidung wurde in den Wirtschaftswissenschaften vorgeschlagen, zwischen der schwachen und starken Nachhaltigkeit. Die schwache Nachhaltigkeit besteht in der Forderung, dass bei der Nutzung der Kapitalstock nicht abnehmen darf. Die starke Nachhaltigkeit geht davon aus, dass die Potenziale lebender Systeme in ihren Nutz- und Servicefunktionen nicht substituierbar sind und daher eigenstndige Restriktionen fr Nutzung verlangen.
Durch die bersetzung der unterschiedlichen Sichtweisen auf kosystemnutzungen in eine Modelltypologie, erhlt die alte Auseinandersetzung um die Nachhaltigkeit der Nutzung neue Argumente. Eine prinzipielle Nicht-Reduzierbarkeit der interaktiven Berechnung auf die algorithmische Berechnung spricht gegen die alleinige Anwendung schwacher Nachhaltigkeit beziehungsweise des Vorsorgeprinzips. Die Diskussionen um diese Konzepte kann dahingehend interpretiert werden, dass auch in der Wirtschaftswissenschaft ein hherer Differenzierungsbedarf bestand, der aber in den bestehenden Modellkonzepten der Physik nicht aufgelst werden konnte. In diesem Modell wird immer wieder auf die strukturelle Komplexitt von kosystemen verwiesen, ein Konzept, dass sich nur innerhalb des ersten Paradigmas der Modellbildung bewegt.
Vor dem Hintergrund der erweiterten Modelltypologie lst sich ein Rtsel, das sich aus der Klassifikation der Nutzung von Allemendegtern (Tab. 2) unter der konomischen Theorie ergibt: die so genannte Tragedy of the Commons. Unter der Annahme eines Homo oeconomicus wird die Allmende zwangslufig ruiniert. Tatschlich sind aber gerade fr diesen Nutzungstyp eine Reihe von langen anscheinend nachhaltigen Nutzungstraditionen dokumentiert worden, zum Beispiel der Reisanbau auf Bali oder in der mitteleuropischen Forstwirtschaft. Der Homo oeconomicus, beziehungsweise der rational handelnde Mensch gehrt zum ersten Modellbildungs-Paradigma (Tab: 1). Betrachtet man dagegen die Allmende als gemeinschaftlichen Nutzung einer interaktiven Servicefunktion (Tab.3), kann sie effektive Vorteile gegenber einer Nutzung als Privateigentum bieten. Das gemeinschaftliche (kulturelle) Gedchtnis der Experten, in dem ein vollstndiges Modell der Nutzungs- und Eingriffsmglichkeiten tradiert wird, kann bei der Allmende umfassender und damit robuster sein, als die berlieferung im Rahmen einer privaten Familientradition. Ob das tatschlich der Fall ist, muss aber jeweils im Einzelfall getestet werden.
Die Metapher fr nachhaltig genutzte kosysteme ndert sich durch diesen Perspektivwechsel von einer Maschine, die in unendlicher Wiederholung ein gewnschtes Gut effizient produziert, zu einem Betriebssystem, dass eine Auswahl von interaktiven Serviceleistungen dauernd und robust liefert. Neben der Effizienz bei der Befriedigung menschlicher Bedrfnisse ist auch die Robustheit, mit der das unter wechselnden Bedingungen mglich ist, ein wesentliches Kriterium, das bei der nachhaltigen Land- und kosystemnutzung zu beachten ist. Hier scheint noch Forschungsbedarf zu bestehen, wie eine angemessene Abwgung dieser oft widerstrebenden Ziele gefunden werden kann. Die differenzierte Betrachtung der Modellparadigmen erlaubt es auch, die ideologischen Positionen zu verlassen, vor denen aus die Auseinandersetzungen um Nachhaltigkeit oft gefhrt werden: dem naiven Glauben an den freien Markt einerseits und an die Weisheit der Natur andererseits.
1. Raumschiff Erde
Damit kann die eingangs gestellte Frage behandelt werden nach einer passenden Analogie fr den Umgang einer globalisierten Kultur mit ihrer Umwelt. Besteht die behauptete Analogie zwischen der Osterinsel und der heutigen globalen Zivilisation? Wie sehen jeweils die Antworten in den beiden Anstzen zur Modellbildung aus? Wie kann eine globalisierte Gesellschaft von ihrer Umgebung abgegrenzt werden? Wird die Beziehung zur Umwelt als interaktiv oder als funktionell verstanden? Meist wird die technische Zivilisation (Anthroposphre) als getrennt gegenber einer natrlichen Umwelt dargestellt. In der umfangreichen Literatur ist die Terminologie im Hinblick auf den Typ der Schnittstelle zwischen diesen zwei globalen Systemen nicht klar. Es ist sowohl die Rede von kosystemfunktionen als auch von Serviceleistungen, wobei kein Bezug genommen wird auf die unterschiedlichen Berechnungsklassen, und Modellklassen, die diesen Begriffen in der Informatik zugeordnet werden. Bisher steht uns fr diese Fragen keine Auenperspektive zur Verfgung.
Die Metapher vom Raumschiff Erde, die in der Analogie der heutigen Welt und der historischen Osterinsel verwendet wird, verlegt die Grenze des gesamten Systems nach Auen: der Pazifik als Umwelt fr die Osterinsel, unsere Galaxie als Umwelt der Erde. Ein Raumschiff hat jedoch einen Auftrag, eine Mission, ist zu einem Ziel unterwegs. Interaktionen, in dem Sinn von wechselseitigen Entscheidungen, werden in diesem Bild der Erde nach auen verlegt, an den Anfang und das Ziel der Reise und nach Innen unter die Reisenden. Die Suche nach Leben auerhalb der Erde wird zum zugehrigen Forschungsprogramm. Das Verkehrsmittel Planet erfllt eine Funktion und diese kann von der Mannschaft arbeitsteilig berwacht und kontrolliert werden. Starke Werte sind von auen gegeben und sind bei der Kommunikation von Mannschaftsmitgliedern untereinander selbstverstndlich.
Die Metapher Raumschiff Erde ist im Kern eine entzauberte Theologie. Sie legt nahe, die Beziehung zur Erde als Funktionalitt zu einem heute skular, von uns selbst gegebenen, Zweck und Ziel der Reise zu sehen. In diesem Sinne knnen alle Vorgnge auf der Erde unter dem ersten Modellbildungsparadigma behandelt werden, soweit sie nicht die interne Kommunikation unter Menschen betreffen. Eine zumindest scheinbar rigorose Umsetzung dieses Ansatzes findet sich bei Schellnhuber.
Das Raumschiff ist wie ein anderes Verkehrsmittel nach dem Vorsorgeprinzip instand zu halten. Die grere Erde ist gegenber der kleinen Osterinsel viel schwieriger zu berwachen, aber dank der heute leistungsfhigeren Technik erscheinen die Aufgaben insgesamt als vergleichbar. Satellitentechnik erlaubt den Rundblick auf die knappen Ressourcen der Erde hnlich wie ein Rundblick ber alle gefllten Bume der Osterinsel. Auf den ersten Blick sprechen diese Punkte fr die Analogie. Wir sehen uns in unserer Galaxie als hnlich isoliert, wie es die Osterinsulaner im Pazifik waren. Wir wissen, dass wir mit den Ressourcen unserer Erde auskommen mssen, aber setzen dieses Wissen nach Meinung vieler Zeitgenossen nicht konsequent um. Die Bedrohungen dieser Weltsicht des physikalischen Paradigmas kommen von auerhalb des Bedeutungsrahmens, vom Auen des Modellkontextes: von Mannschaftsmitgliedern, die das Selbstverstndnis der Mission nicht teilen (Terroristen) oder von Naturgefahren, die den Betrieb als sicheres Raumschiff bedrohen (Asteroiden, Erdbeben). Diese werden zu wahrgenommen Risiken innerhalb der Metapher Raumschiff Erde. Eventuell nicht nur, weil sie tatschliche Bedrohungen darstellen, sondern auch, weil das die Bedrohungen sind, die zum dominanten Nutzungsmodell passen und in diesem gut wahrnehmbar sind.
2. Betriebssystem Biosphre
Die andere Sicht ist die, dass die Beziehungen zwischen einer globalen technischen Zivilisation und der Biosphre in erster Linie einen begrenzten interaktiven Charakter haben im Sinne der Informatik. Es scheint eine Entwicklungslinie zu geben ber die hinweg die Interaktion abgenommen hat, von den vorindustriellen und alten kosystemnutzungen, wie der Jagd, zu den modernen Nutzungen, wie industrialisierten Tierhaltungen. Die Frage der Substituierbarkeit bleibt aber offen und es ist mglich, dass ein Nicht-reduzierbarer Rest von Interaktionen auch in den modernen kosystemnutzungen erhalten bleibt.
Interaktionen sind in dieser zweiten Metapher nicht mehr auf den Umgang mit Menschen beschrnkt. Sie treten schon immer im Umgang mit Natur auf und neuerdings auch im Umgang mit Maschinen. Erst dieser letzte Schritt hat es ermglicht, dass diese interaktiven Kompetenzen der Deutung und Inganghaltung genauso entzaubert und wissenschaftlich systematisiert werden knnen, wie es bereits fr die Erklrung und Vorhersage in der Physik erfolgt ist. In diesem Sinne kann man die anhaltenden Diskussionen um den Begriff der Nachhaltigkeit als erste Schritte in Richtung einer normativen Aufklrung verstehen, die versucht, den Erfolg der kognitiven Aufklrung zu wiederholen. Auch diesmal sind die Widerstnde gro und der Ausgang ist offen.
ADDIN EN.CITE Luks20072822282217Luks, F.Siemer, S.H.Whither Sustainable Development? A Plea for HumilityGaiaGaia187-1921632007Luks, F. and Siemer, S.H. (2007): Whither Sustainable Development? A Plea for Humility. Gaia 16 (3), 187-192.
Hier wird der Begriff der Ingenieurwissenschaften in einem weiten Sinn verwendet, so dass die an forstlichen und landwirtschaftlichen Fakultten gelehrten Praktiken von Landnutzungen mit erfasst werden.
D.M. ADDIN EN.CITE Imboden2003280928096Imboden, D.M.Koch, S. Systemanalyse - Einfhrung in die mathematische Modellierung natrlicher Systeme2003BerlinSpringer VerlagImboden, D.M. and Koch, S. (2003): Systemanalyse - Einfhrung in die mathematische Modellierung natrlicher Systeme. Springer Verlag, Berlin.
ADDIN EN.CITE Rosen19917237236Rosen, RobertLife itself - a comprehensive inquire into the nature, origin, and fabrication of Life1991New YorkColumbia University PressRosen, R. (1991): Life itself - a comprehensive inquire into the nature, origin, and fabrication of Life. Columbia University Press, New York.
M. ADDIN EN.CITE Hauhs20047347345Hauhs, MichaelLange, HolgerKlonowski, P.Modeling the complexity of environmental and biological systems - Lessons of ecological modelingNonlinear Dynamics in Environmental and Biological Sciences130-1542004LengerichPABST Science PublisherHauhs, M. and Lange, H. (2004a): Modeling the complexity of environmental and biological systems - Lessons of ecological modeling. In: Klonowski, P. (Ed), Nonlinear Dynamics in Environmental and Biological Sciences. PABST Science Publisher, Lengerich, 130-154.
B. ADDIN EN.CITE Latour1999277627766Latour, B.Pandora's Hope: Essays on the Reality of Science Studies1999Harvard University PressLatour, B. (1999): Pandora's Hope: Essays on the Reality of Science Studies. Harvard University Press, 1999.
Hier wird der Kulturbegriff von Geertz verwendet: Ich meine mit Max Weber, dass der Mensch ein Wesen ist, das in selbstgesponnene Bedeutungssysteme verstrickt ist, wobei ich Kultur als dieses Gewebe ansehe. Ihre Untersuchung ist daher keine experimentelle Wissenschaft, die nach Gesetzen sucht, sondern einen interpretierende, die nach Bedeutungen sucht.
C. ADDIN EN.CITE Geertz1983183918396Geertz, C.Dichte Beschreibung. Beitrge zum Verstehen kultureller Systeme1983Frankfurt/MainSuhrkampGeertz, C. (1983): Dichte Beschreibung. Beitrge zum Verstehen kultureller Systeme. Suhrkamp, Frankfurt/Main.
Ironically, the success of the term sustainability has so far not contributed to more sustainability. Indeed, a case could be made for the contrary. ADDIN EN.CITE Luks20072822282217Luks, F.Siemer, S.H.Whither Sustainable Development? A Plea for HumilityGaiaGaia187-1921632007Luks, F. and Siemer, S.H. (2007): Whither Sustainable Development? A Plea for Humility. Gaia 16 (3), 187-192.
M. ADDIN EN.CITE Hauhs20061925192528Hauhs, M.Lange, H.Lenhard, JohannesFoundations for the Simulation of EcosystemsSociology of the Sciences Yearbook57-77252006BielefeldHauhs, M. and Lange, H. (Eds): Foundations for the Simulation of Ecosystems, Bielefeld.
B. ADDIN EN.CITE Jacobs199718918917Jacobs, B.Rutten, J.A Tutorial on (Co)Algebras and (Co)InductionEATCS BulletinEATCS Bulletin222-25962category theory, coinduction, colagebra1997Jacobs2006198619866Jacobs, B.Introduction to Coalgebra: Towards mathematics of states and observations2006Nijmegen, http://www.cs.ru.nl/B.Jacobs/CLG/JacobsCoalgebraIntro.pdfin prep.Rutten20002759275917Rutten, J. J. M. M.Universal coalgebra: a theory of systemsTheoretical Computer Science3-802491CoalgebraAlgebraDynamical systemTransition systemBisimulationUniversal coalgebraUniversal algebraCongruenceHomomorphismInductionCoinductionVarietyCovariety2000http://www.sciencedirect.com/science/article/B6V1G-419JJ44-2/2/7e665cfe15dc0b92ff569dcb9e9f6dbd Jacobs, B. (2006): Introduction to Coalgebra: Towards mathematics of states and observations. in prep., Nijmegen, http://www.cs.ru.nl/B.Jacobs/CLG/JacobsCoalgebraIntro.pdf, Jacobs, B. and Rutten, J. (1997): A Tutorial on (Co)Algebras and (Co)Induction. EATCS Bulletin 62, 222-259, Rutten, J.J.M.M. (2000): Universal coalgebra: a theory of systems. Theoretical Computer Science 249 (1), 3-80.
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ADDIN EN.CITE Hauhs20072833283317Hauhs, M.Lange, H.Modeling Perspectives at Time-Series in Ecology and Environmental SciencesManuskript Jahrestagung GfManuskript Jahrestagung Gfeingereicht2007Hauhs, M. and Lange, H. (2007c): Modeling Perspectives at Time-Series in Ecology and Environmental Sciences. Manuskript Jahrestagung Gf eingereicht.
Anthropologen (siehe Dux, S. 29) sprechen von der Objekt- und der Ereignisstruktur der Welt.
ADDIN EN.CITE Jacobs2006198619866Jacobs, B.Introduction to Coalgebra: Towards mathematics of states and observations2006Nijmegen, http://www.cs.ru.nl/B.Jacobs/CLG/JacobsCoalgebraIntro.pdfin prep.Jacobs, B. (2006): Introduction to Coalgebra: Towards mathematics of states and observations. in prep., Nijmegen, http://www.cs.ru.nl/B.Jacobs/CLG/JacobsCoalgebraIntro.pdf.
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Auer vielleicht bei Computerspielern.
Er unterscheidet sich wesentlich vom Interaktionsbegriff der Physik, der besser durch Wechselwirkung beschrieben wird. In der Physik knnen Interaktionen durch berechenbare Funktionen ausgedrckt werden, in der Informatik nicht.
ADDIN EN.CITE Goldin20062795279528Goldin, DinaSmolka, ScottWegner, PeterInteractive Computation, The New Paradigm2006BerlinSpringerGoldin, D., Smolka, S. and Wegner, P. (Eds): Interactive Computation, The New Paradigm. Springer, Berlin.
Der Begriff Mechanik der Selbstinteresses verdeutlicht die Nhe der konomischen Theorie zu den Begriffsbildungen der Physik. S. 19 Aus: ADDIN EN.CITE Holstein2003279027906Holstein, LarsNachhaltigkeit und neoklassiche konomik. Der homo oeconomicus und die Begrndung intergenerationeller Gerechtigkeit.2003MarburgMetroplois VerlagHolstein, L. (2003): Nachhaltigkeit und neoklassiche konomik. Der homo oeconomicus und die Begrndung intergenerationeller Gerechtigkeit. Metroplois Verlag, Marburg.
ADDIN EN.CITE Huizinga1966277227726Huizinga, JohanHomo Ludens - Vom Ursprung der Kultur im Spiel1966Reinbeck bei HamburgRowohlt Huizinga, J. (1966): Homo Ludens - Vom Ursprung der Kultur im Spiel. Rowohlt Reinbeck bei Hamburg.
ADDIN EN.CITE Hauhs20061925192528Hauhs, M.Lange, H.Lenhard, JohannesFoundations for the Simulation of EcosystemsSociology of the Sciences Yearbook57-77252006BielefeldHauhs, M. and Lange, H. (Eds): Foundations for the Simulation of Ecosystems, Bielefeld.
ADDIN EN.CITE Mirowsky1991278927896Mirowsky, Ph.More Heat than Light. Economics as Social Physics, Physics as Nature is Economics.1991New York Cambridge University PressSchellnhuber20042801280128Schellnhuber, H.J.Crutzen, P.J.Clark, W.C.Claussen, M.Held, H.Earth System Analysis for Sustainability2004CambridgeMIT PressMirowsky, P. (1991): More Heat than Light. Economics as Social Physics, Physics as Nature is Economics. Cambridge University Press, New York , Schellnhuber, H.J., Crutzen, P.J., Clark, W.C., Claussen, M. and Held, H. (Eds): Earth System Analysis for Sustainability. MIT Press, Cambridge.
Dieser Ansatz wird unter dem Namen Earth System Analysis allerdings von einigen Autoren vehement vertreten, siehe: Schellnhuber, H. J., Crutzen, P. J., Clark, W. C., Claussen, M. & Held, H., eds. 2004. Earth System Analysis for Sustainability, Cambridge: MIT Press.
ADDIN EN.CITE Holstein2003279027906Holstein, LarsNachhaltigkeit und neoklassiche konomik. Der homo oeconomicus und die Begrndung intergenerationeller Gerechtigkeit.2003MarburgMetroplois VerlagHolstein, L. (2003): Nachhaltigkeit und neoklassiche konomik. Der homo oeconomicus und die Begrndung intergenerationeller Gerechtigkeit. Metroplois Verlag, Marburg.
ADDIN EN.CITE Ofek2001230523056Ofek, HaimSecond Nature: Economic Origins of Human Evolution2001CambridgeCambridge University PressOfek, H. (2001): Second Nature: Economic Origins of Human Evolution. Cambridge University Press, Cambridge.
ADDIN EN.CITE Ofek2001230523056Ofek, HaimSecond Nature: Economic Origins of Human Evolution2001CambridgeCambridge University PressIbid.,
Interessant ist die Frage, warum sich die Jagd als kulturelle Manifestation sich auch in heutigen Industriegesellschaften erhalten hat, in denen sie nicht mehr die Funktion Nahrungsmittel zu liefern erfllt.
ADDIN EN.CITE Wrangham19992834283417Wrangham, R.W.The evolution of coalitionary killingYearbook of Physical AnthropologyYearbook of Physical Anthropology1-30421999Wrangham, R.W. (1999): The evolution of coalitionary killing. Yearbook of Physical Anthropology 42, 1-30.
ADDIN EN.CITE Ortega Y Gasset1957280228026Ortega Y Gasset, J.ber die Jagd1957HamburgRowohltOrtega Y Gasset, J. (1957): ber die Jagd. Rowohlt, Hamburg.
ADDIN EN.CITE Deacon1997173417346Deacon, TerrenceThe Symbolic Species: The Co-Evolution of Language and the Brain1997New YorkW. Norton CompanyDeacon, T. (1997): The Symbolic Species: The Co-Evolution of Language and the Brain. W. Norton Company, New York.
ADDIN EN.CITE Diamond200277377317Diamond, JaredEvolution, consequences and future of plant and animal domesticationNatureNature700-707418domesticationhuman history20028.8.2002C:\Documents and Settings\lah\Mine dokumenter\Texte\Artikel anderer Autoren\Nature\diamond-nature2002.pdfDiamond, J. (2002): Evolution, consequences and future of plant and animal domestication. Nature 418, 700-707.
Die formale Vermutung ist, dass in diesen Fllen keine finale Koalgebra existiert.
ADDIN EN.CITE Mithen20037727726Mithen, S.After the Ice: A global Human History 20.000-5000 BC2003LondonNicholsonKlein1999280328036Klein, R.G.The Human Career. Human Biological and Cultural Origins1999LondonThe University of Chicago PressKlein, R.G. (1999): The Human Career. Human Biological and Cultural Origins. The University of Chicago Press, London, Mithen, S. (2003): After the Ice: A global Human History 20.000-5000 BC. Nicholson, London.
ADDIN EN.CITE Wilson1999272027206Wilson, E.O.The Diversity of Life1999New YorkNorton & CompanyWilson, E.O. (1999): The Diversity of Life. Norton & Company, New York.
Etwa bei den Diskussionen um die Waldschden in den 80er Jahren.
ADDIN EN.CITE Hauhs2004280428045Hauhs, M.Lange, H.Potthast, Th.Was ist ein kologischer Schaden? Ein Ansatz fr die Bestimmung virtueller Standardskologische Schden. Begriffliche, methodologische und ethische Aspekte25-502004Frankfurt/M.Peter LangHauhs, M. and Lange, H. (2004b): Was ist ein kologischer Schaden? Ein Ansatz fr die Bestimmung virtueller Standards. In: Potthast, T. (Ed), kologische Schden. Begriffliche, methodologische und ethische Aspekte. Peter Lang, Frankfurt/M., 25-50.
Lsst das auf eine umfassende Artenkenntnis schieen? Als es mit den Domestikationen losging, nahm man zuerst die aussichtsreichsten Arten? Dass in den letzten cirka 3000 Jahren keine weiteren (wichtigen) Arten hinzugekommen sind, wird damit begrndet: Alle Kandidaten waren ab da bereits getestet worden. Bei den verbleibenden klappt es nicht.
Die Domestikation ist leichter auerhalb des natrlichen Verbreitungsgebietes. Nach einer erfolgreichen Domestikation fhrt sie hufig im Zentrum des ursprnglichen Verbreitungsgebietes zur Ausrottung der Wildpopulation.
Noch ein Beispiel dafr, Attribute von Organismen auf kosysteme zu bertragen. Daher die .
Kultur als ein Sammelbegriff, der alle Phnomene und Bedeutungen hier zusammenfasst, die ber den Zustndigkeitsbereich der Biologie und kologie hinausgehen.
Eine typisch biolgische Metapher fr diese Situation ist die so genannte Red Queen Hypothesis: Jeder luft so schnell er kann, damit er auf der Stelle bleibt.
The idea that nature is, or should be, in balanece is deeply ingrained. But there is not, and never has been, a balance of nature. Balance is a seductive concept as it suggests that opposites can be equated and, in the final analysis, traded. ; ADDIN EN.CITE Martin20032819281917Martin, G.Unbalanced view of a dynamic worldNatureNature1164232003Martin, G. (2003): Unbalanced view of a dynamic world. Nature 423, 116.
ADDIN EN.CITE von Detten20062805280527von Detten, ROesten, G.Zukunftsfhige Forstwissenschaften? Eine Standortbestimmung zwischen Anspruch und Wirklichkeit in sieben Thesen und drei Fragen.Arbeitsberichte40-042006Institut fr Forstkonomie der Universitt FreiburgHauhs20072835283517Hauhs, M.Lange, H.Die Waldbilder der Forstwissenschaften aus der Sicht der kologischen ModellbildungAllgemeine Forst- und JagdzeitungAllgemeine Forst- und Jagdzeitungim Druck2007Hauhs, M. and Lange, H. (2007b): Die Waldbilder der Forstwissenschaften aus der Sicht der kologischen Modellbildung. Allgemeine Forst- und Jagdzeitung im Druck, von Detten, R. and Oesten, G. (2006): Zukunftsfhige Forstwissenschaften? Eine Standortbestimmung zwischen Anspruch und Wirklichkeit in sieben Thesen und drei Fragen. Arbeitsberichte Institut fr Forstkonomie der Universitt Freiburg.
ADDIN EN.CITE Diamond2000174917496Diamond, JaredArm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften.2000Frankfurt/M.Fischer TaschenbuchDiamond200277377317Diamond, JaredEvolution, consequences and future of plant and animal domesticationNatureNature700-707418domesticationhuman history20028.8.2002C:\Documents and Settings\lah\Mine dokumenter\Texte\Artikel anderer Autoren\Nature\diamond-nature2002.pdfDiamond, J. (2000): Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften. Fischer Taschenbuch, Frankfurt/M, Diamond, J. (2002): Evolution, consequences and future of plant and animal domestication. Nature 418, 700-707.
ADDIN EN.CITE Hauhs20061925192528Hauhs, M.Lange, H.Lenhard, JohannesFoundations for the Simulation of EcosystemsSociology of the Sciences Yearbook57-77252006BielefeldHauhs, M. and Lange, H. (Eds): Foundations for the Simulation of Ecosystems, Bielefeld.
Komplexitt ist wie Zuflligkeit eine Eigenschaft, die im Auge des Beobachters liegt. Sie hngt von der Wahl des Basissystems ab. ADDIN EN.CITE Crutchfield199477775Crutchfield, J.P.Atmanspacher, H.A.Dalenoort, G.J.Observing Complexity and the Complexity of ObservationInside versus Outside. Springer Series in Synergetics235-272631994BerlinSpringerCrutchfield, J.P. (1994): Observing Complexity and the Complexity of Observation. In: Atmanspacher, H.A. and Dalenoort, G.J. (Eds), Inside versus Outside. Springer Series in Synergetics 63. Springer, Berlin, 235-272.
ADDIN EN.CITE Hauhs20072806280617Hauhs, M.Lange, H.Classification of Runoff in Headwater Catchments: a Physical Problem?Geography CompassGeography Compassin press2007Hauhs, M. and Lange, H. (2007a): Classification of Runoff in Headwater Catchments: a Physical Problem? Geography Compass in press.
ADDIN EN.CITE Rosen19917237236Rosen, RobertLife itself - a comprehensive inquire into the nature, origin, and fabrication of Life1991New YorkColumbia University PressRosen, R. (1991): Life itself - a comprehensive inquire into the nature, origin, and fabrication of Life. Columbia University Press, New York.
ADDIN EN.CITE Hauhs20037677675Hauhs, M.Knauft, Falk-JuriLange, H.Amaro, AnaReed, D.Algorithmic and interactive approaches to stand growth modellingModelling Forest Systems51-622003Wallingford, UKCABI PublishingHauhs, M., Knauft, F.-J. and Lange, H. (2003): Algorithmic and interactive approaches to stand growth modelling. In: Amaro, A. and Reed, D. (Eds), Modelling Forest Systems. CABI Publishing, Wallingford, UK, 51-62.
Im Sinne einer engen Nachhaltigkeit nach: ADDIN EN.CITE Kahl2002280728075Kahl, W.Bauer, H.Czybulka, D.Kahl, W.Vokuhle, A.Der Nachhaltigkeitsgrundsatz im System der Prinzipien des UmweltrechtesUmwelt, Recht und Wirtschaft111-1482002TbingenMohr SiebeckKahl, W. (2002): Der Nachhaltigkeitsgrundsatz im System der Prinzipien des Umweltrechtes. In: Bauer, H., Czybulka, D., Kahl, W. and Vokuhle, A. (Eds), Umwelt, Recht und Wirtschaft. Mohr Siebeck, Tbingen, 111-148.
ADDIN EN.CITE Softing19982816281628Softing, G.B.Benneh, G.Hindaar, K.Walloe, L.Wijkman, A.The Brundtland Commission's Report - 10 Years1998OsloScandinavian University PressSofting, G.B., Benneh, G., Hindaar, K., Walloe, L. and Wijkman, A. (Eds): The Brundtland Commission's Report - 10 Years. Scandinavian University Press, Oslo.
ADDIN EN.CITE Hauhs20061925192528Hauhs, M.Lange, H.Lenhard, JohannesFoundations for the Simulation of EcosystemsSociology of the Sciences Yearbook57-77252006BielefeldHauhs, M. and Lange, H. (Eds): Foundations for the Simulation of Ecosystems, Bielefeld.
ADDIN EN.CITE Sen1999247924796Sen, Amartya KumarDevelopment as Freedom 1999New YorkKnopfSen, A.K. (1999): Development as Freedom Knopf, New York.
ADDIN EN.CITE Taylor1989257825786Taylor, Ch.The Sources of the Self: The Making of Modern Identity1989CambridgeCambridge University PressTaylor, C. (1989): The Sources of the Self: The Making of Modern Identity. Cambridge University Press, Cambridge.
Man beachte die Unterschiede in der Behandlung in den Medien von einzelnen besonderen Tieren wie Knut oder Bruno (Aufwertung zum Sozialpartner) und gegenber funktionalisierten Vogelpopulationen in der Massentierhaltung. In letzten Fall wird technisch sachlich ber die Vernichtung von vielen zehntausenden von Tieren berichtet (funktionalisierung zur Maschine). Das sind die beiden Optionen, die heute zur Verfgung stehen, beide sind unangemessen.
Siehe Abschnitt IV.2 oben.
Fr Beispiele siehe: ADDIN EN.CITE Hauhs20007767765Hauhs, M.Lange, H. v. Gadow, KlausPukkala, T.Tom, M.Sustainability in Forestry: Theory and a historical case studySustainable Forest Management69-982000DordrechtKluwerHauhs2004280428045Hauhs, M.Lange, H.Potthast, Th.Was ist ein kologischer Schaden? Ein Ansatz fr die Bestimmung virtueller Standardskologische Schden. Begriffliche, methodologische und ethische Aspekte25-502004Frankfurt/M.Peter LangHauhs, M. and Lange, H. (2000): Sustainability in Forestry: Theory and a historical case study. In: v. Gadow, K., Pukkala, T. and Tom, M. (Eds), Sustainable Forest Management. Kluwer, Dordrecht, 69-98, Hauhs, M. and Lange, H. (2004b): Was ist ein kologischer Schaden? Ein Ansatz fr die Bestimmung virtueller Standards. In: Potthast, T. (Ed), kologische Schden. Begriffliche, methodologische und ethische Aspekte. Peter Lang, Frankfurt/M., 25-50.
Die gyptische Weltsicht entspricht dem interaktiven Paradigma. Kosmotheistisches Wissen ist auf Handlung angelegt, ist saviore-faire, Kennen der Riten, die die Welt in Gang halten. S. 240 ADDIN EN.CITE Assmann19997777776Assmann, J.gypten - eine Sinngeschichte1999Frankfurt a.M.Fischer Taschenbuch VerlagAssmann, J. (1999): gypten - eine Sinngeschichte. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. Auch heutige Frster, die Waldbau betreiben, knnen ihre Sicht auf den Wald mit der gyptischen Weltsicht auf den Kosmos wiedererkennen. Der genutzte Wald muss aktiv in Gang gehalten werden. Ihm droht bei Vernachlssigung durch den Menschen stndig das Chaos.
Kahl vertritt die Eigenstndigkeit der beiden Prinzipien, sieht sie allerdings auf unterschiedlichen Ebenen; ADDIN EN.CITE Kahl2002280728075Kahl, W.Bauer, H.Czybulka, D.Kahl, W.Vokuhle, A.Der Nachhaltigkeitsgrundsatz im System der Prinzipien des UmweltrechtesUmwelt, Recht und Wirtschaft111-1482002TbingenMohr SiebeckKahl, W. (2002): Der Nachhaltigkeitsgrundsatz im System der Prinzipien des Umweltrechtes. In: Bauer, H., Czybulka, D., Kahl, W. and Vokuhle, A. (Eds), Umwelt, Recht und Wirtschaft. Mohr Siebeck, Tbingen, 111-148.
ADDIN EN.CITE Holstein2003279027906Holstein, LarsNachhaltigkeit und neoklassiche konomik. Der homo oeconomicus und die Begrndung intergenerationeller Gerechtigkeit.2003MarburgMetroplois VerlagHolstein, L. (2003): Nachhaltigkeit und neoklassiche konomik. Der homo oeconomicus und die Begrndung intergenerationeller Gerechtigkeit. Metroplois Verlag, Marburg.
ADDIN EN.CITE Hardin19682836283617Hardin, G.The Tragedy of the Commons ScienceScience1243-12481623859 1968Hardin, G. (1968): The Tragedy of the Commons Science 162 (3859 ), 1243-1248.
ADDIN EN.CITE Lansing2006212721276Lansing, J.S.Perfect Order - Recognising Complexity in Bali2006PrincetonPrinceton Univ. PressLansing, J.S. (2006): Perfect Order - Recognising Complexity in Bali. Princeton Univ. Press, Princeton.
ADDIN EN.CITE Hasel1985191319136Hasel, K.Forstgeschichte: Ein Grundri fr Studium und PraxisPareys Studientexte 481985HamburgParey VerlagHasel, K. (1985): Forstgeschichte: Ein Grundri fr Studium und Praxis, Pareys Studientexte Parey Verlag, Hamburg.
ADDIN EN.CITE Walker2006283728376Walker, B.H.Salt, D. Resilience Thinking: Sustaining Ecosystems and People in a Changing World.2006Washington, D.C.Island PressWalker, B.H. and Salt, D. (2006): Resilience Thinking: Sustaining Ecosystems and People in a Changing World. Island Press, Washington, D.C.
Monotheistische Religionen bieten eine Deutung fr die Interaktion an diesen beiden Schnittstellen. Auch historisch gesehen hat das funktionelle, physikalische Modellbildungsparadigma theologische Wurzeln. Siehe: ADDIN EN.CITE Strenski2006279227926Strenski, I.Thinking about Religion. An Historical Introduction to Theories of Religion.2006OxfordBlackwell PublishingStrenski, I. (2006): Thinking about Religion. An Historical Introduction to Theories of Religion. Blackwell Publishing, Oxford.
ADDIN EN.CITE Schellnhuber20007279927995Schellnhuber, H.J.Costanza, R. Graumlich, L.J. Steffen, W.The Mirror of GaladrielSustainability or Collapse? An Integrated History and Future of People on Earthxvii-xxii20007CambridgeMIT PressSchellnhuber, H.J. (20007): The Mirror of Galadriel. In: Costanza, R., Graumlich, L.J. and Steffen, W. (Eds), Sustainability or Collapse? An Integrated History and Future of People on Earth. MIT Press, Cambridge, xvii-xxii.
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