G5 | Biosphäre
Lernziele Im Modul G5 wird die Biogeographie in Vorlesungen zu den allgemeinen Grundlagen und zu den Methoden der Vegetationskunde unterrichtet. In der Biogeographie-Vorlesung werden die allgemeinen und theoretischen Grundlagen der Verteilung des Lebens auf der Erde vermittelt. Der methodische Teil des Moduls legt besonderes Gewicht auf die Kenntnis der Bandbreite von Konzepten und Arbeitstechniken und ihre Anwendungsbereiche.
Lerninhalte Die Vorlesung Allgemeine Biogeographie geht von Prozessen und Mechanismen aus, die das heutige Bild der Verbreitung biotischer Eigenschaften prägen. Dies sind z.B. Ausbreitung, Migration, Bestäubung, Reproduktion, Selektion, Konkurrenz. Im ökologischen Zusammenhang ist es wichtig, die räumlichen oder zeitlichen Aspekte der Vegetation und der Tierwelt nicht nur als geographisches Muster zu begreifen, sondern die funktionellen, also kausalen Ursachen solcher Muster zu ergründen. Skalen, Auflösung bzw. Körnung von Daten, Flächengröße und Entfernung sind räumliche Parameter, die eine große ökologische Bedeutung besitzen. Im zeitlichen Bezug sind es Begriffe wie Emergenz oder Turnover, die die Spezifik dieser Dimension kennzeichnen. Ein Schwerpunkt der Vorlesung ist die organismische Biogeographie, also die Behandlung raum-zeitlicher Aspekte auf der Organisationsebene einzelner Organismen bzw. Arten. Hierbei werden jedoch auch andere, funktionelle Klassifikationen (z.B. Plant Functional Types) diskutiert. Anschließend werden in der zönologischen und ökologischen Biogeographie die Interaktionen zwischen Lebensraum und Lebensgemeinschaft angesprochen. Schließlich werden im Kapitel zu Biomen und Ökozonen globale Muster des Lebens vorgestellt. Die Historische Biogeographie mit ihrer in die Vergangenheit gerichteten Sicht und die Prognostische Biogeographie mit ihrem Blick auf mögliche zukünftige Entwicklungen runden die Veranstaltung ab. Die Vorlesung Methoden der Vegetationskunde bietet einen Überblick über die verschiedenen vegetationskundlichen Ansätze, Schulen und Methoden. Es werden hier die wesentlichen Grundlagen vegetationskundlichen Arbeitens behandelt. Zunächst wird Bezug auf die Pflanzensoziologie, als einer wichtigen mitteleuropäischen Arbeitstechnik genommen. Diese Methodik wird in ihren Vorteilen und Einschränkungen diskutiert, Anwendungsmöglichkeiten und Praxisrelevanz werden aufgezeigt. Anschließend werden Ansätze mit zeitlichem Bezug, wie die Symphänologie, die Sukzessionsforschung und die vegetationsgeschichtliche Bearbeitung vorgestellt. Es folgen räumlich ausgerichtete Methoden, wie die eigentliche Vegetationskartierung bzw. Vegetationsgeographie und die Sigmasoziologie. In diesem Zusammenhang wird immer wieder die Maßstabsproblematik angesprochen. Endlich werden Methoden mit eher quantitativem Anspruch verbunden mit dem Einsatz der Biometrie behandelt. Beispiele sind flächenlose Verfahren (plotless sampling) wie die Variable-Radien- Methode oder der Point-Centered-Quarter Ansatz. In der Gradientenanalyse werden allmähliche Übergänge im Raum oder entlang ökologischer Gradienten untersucht. Auch werden nun Auswertungsverfahren wie multivariate Ordinationsmethoden behandelt. Abschließend werden Verfahren zur Analyse der Biodiversität sowie vegetationsökologische Ansätze vorgestellt.
Form der Wissensvermittlung Die Biogeographie und die Methoden der Vegetationskunde werden wird im Rahmen von Vorlesungen mit einem Umfang von je 2 SWS behandelt.
Angebotshäufigkeit Das Modul wird jährlich angeboten und umfasst 4 SWS verteilt auf das 3. und 4. Semester. | 4 | 5 | | |