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Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemforschung
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Struktur von Lebensgemeinschaften in Baumstümpfen und zeitliche Dynamik von Nährstoffzyklen

BITÖK-B1

Von 01/2001 bis 12/2004

Projektleiter: Bernhard Stadler
Bewilligung: 0339476 D Grundlagen zur nachhaltigen Entwicklung von Ökosystemen bei veränderter Umwelt

Ameisen spielen in Waldökosystemen eine Schlüsselrolle als potentielle Prädatoren von Schadinsekten und in ihren trophischen Beziehungen zu Blattläusen. Unter dem Aspekt von möglichen Wald-Umbaumaßnahmen, z.B. vom traditionellen Altersklassenwald zu gemischten Alters- und Artenbeständen, könnte sich ihre Bedeutung in Waldökosystemen noch verstärken. Ameisen besiedeln v.a. in klimatisch weniger begünstigten Lagen oft Totholz und Baumstümpfe. In der Praxis wird z.T. Totholz zusätzlich ausgebracht, um die Ansiedlung von Ameisen zu erleichtern. In Habitaten mit großen Ameisenpopulationen könnte der Aufschluß von Totholz erheblich forciert werden und damit eine schnellere Freisetzung von Nährstoffen erfolgen, insbesondere auch aus dem eingetragenen Nestmaterial. Freilanduntersuchungen sollen die Besiedlungsdynamiken verschiedener Baumstumpf-Altersklassen verfolgen und z.B. den Einfluss von unterschiedlichen Ameisenarten, Holzarten, das lokale Angebot an Honigtau/Beute auf die Streu-/ Bodenlösungschemie im unmittelbaren Nest-/Totholzbereich und in einer Entfernung von ca. 30 cm im Jahresverlauf bestimmen. In Manipulationsexperimenten soll Totholz in unterschiedlichen Waldtypen ausgebracht werden. Es soll weiterhin geprüft werden, ob Ameisen bestimmte Präferenzen beim Eintrag von Nadelstreu entwickeln (z.B. mit Honigtau benetzte Nadeln) und ob eine mikrobielle Besiedlung und die daran geknüpften Nadelzersetzungsprozesse schneller ablaufen. Die chemischen Analysen der Streu-/ Bodenlösungschemie und der Bodenfestphase im Nestbereich (um Baumstümpfe) und um unbesiedelte Baumstümpfe konzentrieren sich v.a. auf biologisch wichtige Kenngrößen, wie DOC, DON, NH4-N, NO3-N etc. Standardisierte Untersuchungen zu N-Mineralisierungsprozessen im Boden des Nestbereichs und Kontrollen sollen weitere Informationen über lokale Umsetzungsprozesse erbringen.
Ziel dieses Vorhabens ist die Bestimmung des Beitrages von Ameisen als potentielle Schlüsselorganismen für die Zersetzung von Totholz (z.B. Baumstümpfe) und ihre Auswirkungen auf die lokale Nährstoffdynamik in unterschiedlich strukturierten Waldtypen.

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