Ein ökosystem-übergreifender Ansatz:

Arbeitspaket 0 (AP0):    Management, Kommunikation und Dissemination

AP0 gewährleistet die gezielte und effiziente Unterstützung des Konsortiums bezüglich Projektmanagement, Kommunikation und Dissemination. AP0 koordiniert sowohl die Öffentlichkeitsarbeit als auch die Verwertung der erzielten Ergebnisse. Weiterhin soll die Zusammenarbeit aller Projektpartner koordiniert werden, weswegen AP0 im engen Austausch mit allen Projektpartner steht. Ferner ist AP0 zuständig für die Harmonisierung mit dem Verbundprojekt MicroCatch_Balt in Bezug auf Probenahme und Aufarbeitung, Modellierung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Datenhinterlegung und darüber hinaus für die Kommunikation mit den anderen Verbünden.

Ansprechpartner:          
Prof. Dr. Christian Laforsch
, Universität Bayreuth (UBT), Lehrstuhl für Tierökologie I

Projektpartner:               
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)

                                              

 

Arbeitspaket 1 (AP1):    Mikroplastik im Modellsystem Weser-Wattenmeer

Das Ziel von AP1 ist, das gesamte Flusssystem Weser bis in die Küstengewässer hinsichtlich der Belastung mit Mikroplastik zu untersuchen. Die finale Festlegung der exakten Probenahmestellen erfolgt unter Berücksichtigung der für RAUMIS-mGROWA-MePhos und „Gezeitenmodell“ (AP3) notwendigen Real-Daten. Geplant sind zwei Kampagnen zu unterschiedlichen Jahreszeiten mit unterschiedlicher Wasserführung der Weser.

Ansprechpartner:          
Dr. Gunnar Gerdts,
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Biosciences - Shelf Sea System Ecology

Projektpartner:              
Universität Bayreuth (UBT), Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (UOld)

 

 

Arbeitspaket 2 (AP2):    Eintragspfade – Punktquellen und diffuser Eintrag

Ziel von AP2 ist eine exemplarische Betrachtung der Eintragspfade für Mikroplastik durch Untersuchung wichtiger Punktquellen wie Kläranlagen und Trennwasserkanalisationen sowie des diffusen Eintrags aus Dränagen und Atmosphäre. Dazu werden ausgewählte Probenahmestellen im Wesereinzugsgebiet unter Berücksichtigung verschiedener Landschaftsräume und Landnutzungsarten charakterisiert. Der Fokus liegt dabei auf der Quantifizierung der Eintragspfade von Mikroplastik. Die Beprobung wird mit den Probenahmekampagnen an der Weser synchronisiert.

Ansprechpartner:          
Prof. Dr. Andreas Held,
Universität Bayreuth (UBT), Lehrstuhl für Atmosphärische Chemie

Projektpartner:               
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)

 

 

Arbeitspaket 3 (AP3):    Modellgestützte Bilanzierung der diffusen und punktförmigen Mikroplastik-Einträge

Ziel ist eine räumlich aufgelöste Quantifizierung der diffusen und punktförmigen Mikroplastik-Einträge und die Ausweisung räumlicher Belastungsschwerpunkte und Akkumulationszonen innerhalb des Flusseinzugsgebietes und des Ästuars. Modelliert werden die Mikroplastik-Einträge aus unterschiedlichen Arten von diffusen Eintragspfaden und Punktquellen. Die Arbeiten bauen auf den Modellen mGROWA, MEPhos, RAUMIS, sowie einer Transportmodellierung unter Berücksichtigung der ästuarinen Hydro- und Sedimentdynamik auf. Im Rahmen des Vorhabens wird die Modellkette zielgerichtet im Hinblick auf die Mikroplastik-Eintragsmodellierung im Binnenland und die weitere Ausbreitung des Mikroplastiks im Unterlauf, Ästuar und Küstenvorfeld weiterentwickelt.

Ansprechpartner:          
Prof. Dr. Frank Wendland,
Forschungszentrum Jülich (FZJ), Institut für Bio- und Geowissenschaften, IBG-3, Agrosphäre

Projektpartner:              
Thünen-Institut (TI), Forschungsstelle Küste im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)

 

 

Arbeitspaket 4 (AP4):    Interaktion von Mikroplastik mit Pathogenen und Biota

In AP4 werden die ökosystemischen Auswirkungen von Mikroplastik auf das Modellsystem Weser-Wattenmeer anhand von den zwei ökologisch besonders relevanten Aspekten „Interaktion mit Pathogenen und Antibiotikaresistenzen“ und „Interaktion mit aquatischen Invertebraten“ beschrieben.

  • Interaktion mit Pathogenen und Antibiotikaresistenzen: Da Biofilme Orte erhöhten genetischen Austausches sind und unterhalb von Kläranlagen erhöhte Antibiotikaresistenzen auftreten, könnte Plastik nicht nur zur Dispersion von pathogenen Organismen, sondern auch von Resistenzgenen beitragen. Die Folgen eines solchen Transfers sind gegenwärtig nicht absehbar. Deshalb wird das AWI Kunststoffproben aus der Weser mit molekularen „microbial source tracking“ Techniken (DNA/RNA-Arrays zum Nachweis von pathogenen Bakterien, Viren, Protozoen und Virulenz/Resistenzgenen) untersuchen.

  • Interaktion mit aquatischen Invertebraten: Um Expositionsdaten zu generieren, werden verschiedene Molluskenarten in situ in der Weser, im Tidebereich und Wattenmeer ausgebracht. Aufgenommenes Mikroplastik wird im Verdauungstrakt und in Gewebeproben untersucht und parallel mittels Pyrolyse-GC-MS und spektroskopischen Verfahren bestätigt. Historische Muschelproben (ab 1986) aus der Umweltprobenbank des Bundes (UBA) werden mittels Pyrolyse-GC-MS untersucht. Die chronische Toxizität von Mikroplastik wird in Laborexperimenten mit Muscheln und Würmern charakterisiert. Verschiedene Polymere werden in situ konditioniert und in chronischen Expositionsexperimenten toxikologisch charakterisiert.

Ansprechpartner:          
Prof. Dr. Jörg Oehlmann,
Goethe Universität Frankfurt am Main (GU), Aquatische Ökotoxikologie

Projektpartner:               
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI),
Universität Bayreuth (UBT),
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (UOld)

 

 

Arbeitspaket 5 (AP5):    Bildungsmaßnahmen zur Schärfung des Bewusstseins in Bezug auf Plastikmüll

Das AP5 wird neben der ethischen Bewertungskompetenz von Schülern das vorhandene individuelle Umweltwissen einbeziehen. Innovative Lehrmaterialien mit fundiertem Alltagsbezug werden für ein holistisches Verständnis bzgl. der Belastung mit Plastik im Modellsystem bewertet und über ein Internet-Lehr-/Lernportal disseminiert. Innerhalb des Arbeitspaketes übernimmt UBT die Bereitstellung einer Handreichung für Lehrer und „Öffentlichkeitsarbeiter“.

Ansprechpartner:          
Prof. Dr. Franz X. Bogner,
Universität Bayreuth (UBT), Didaktik der Biologie

Projektpartner:               
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI),
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (UOld)

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