Ökologische Auswirkungen von phänologischen Änderungen im Zuge des rezenten Klimawandels auf die Vegetation Bayerns
FORKAST_10
Von 01/2009Projektleiter: Annette Menzel
Mitarbeiter: Christine Cornelius, Christoph Schleip
Als wichtige ökosystemare Kenngröße beeinflusst und steuert die Phänologie eine Reihe von Serviceleistungen der Ökosysteme, wie Kohlenstoff-Sequestrierung, Konkurrenz, Zuwachs und Ertragsbildung, Biodiversität oder Bestäubung. Ziel des Projektes ist die Verbesserung des Verständnisses der Phänologie von Pflanzen unter extremen Witterungsereignissen und ihrer Reaktion auf komplexe Steuergrößen, insbesondere auch Interaktionen zwischen Organismen (Bestäubung, Konkurrenzgefüge, Wirt-Insekt). Für die Beurteilung des natürlichen Reaktionsvermögens von Pflanzen (Austrieb, Blüte, Fruchtreife, Blattverfärbung, Blattfall) wird das Projekt innovative Ansätze zur Auswertung langjähriger phänologischer Monitoringdaten nutzen, die alle in Bayern flächenrelevanten, in FORKAST untersuchten Ökosysteme, wie Wald-, Grünland-, Grasland- und Moorökosysteme in Alpen, nordostbayerischen Mittelgebirgen und Auen mit ausgewählten Arten repräsentieren. In Zusammenarbeit mit anderen manipulativen FORKAST Teilprojekten mit experimenteller Simulation erwarteter Extremereignisse (Niederschläge, Temperatur, Wasserstand) werden phänologische Daten erhoben, ausgewertet und modelliert. Daneben wird die Phänologie von Arten sensibler aquatischer Ökosysteme vergleichend untersucht. Gezielte Lenkungsmaßnahmen ergeben sich dann aus dem Vergleich der Reaktionen und einer gezielten Auswahl von Arten oder Provenienzen mit vorteilhaften Eigenschaften (z.B. geringe Spätfrostgefährdung, Schädlingsdruck, hohe Konkurrenzkraft durch Länge der Vegetationsperiode). In einer Meta-Analyse zur Phänologie, basierend auf Literatur und Daten aus manipulativen FORKAST Offenland-Experimenten, werden überregional bedeutsame Kenntnisse zur Beeinflussung von entsprechenden Ökosystemprozessen durch den Klimawandel und extreme Witterung erarbeitet.