September: Probenahme an Salzseen in Australien

Wo Getreidefelder versalzen: woher stammt das saure Grundwasser in Südwestaustralien?

Im Rahmen ihrer Masterarbeit am Lehrstuhl Hydrologie nimmt Olga Näb Proben in Südwestaustralien, mit denen sie die Herkunft des sauren Grundwassers untersuchen will. Die Bäume im Bild sind durch Versalzung abgestorben.

Früher hatte die überwiegend aus Eukalyptusarten bestehende natürliche Vegetation mit ihren langen Wurzeln den Grundwasserspiegel vergleichsweise tief unter der Erdoberfläche gehalten. Erst der Anbau von Getreide seit etwa 50 Jahren führte dazu, dass die Wurzeln relativ nah an der Bodenoberfläche enden und damit das Grundwasser knapp unter Flur steht. In den Sommermonaten verdunstet so sehr viel Wasser, durch die zurückbleibenden Mineralien kommt es an der Bodenoberfläche zur Versalzung, die sowohl für das Getreide als auch für die verbliebenen Bäume schädlich bis vernichtend ist.

Um das Grundwasser nun wieder loszuwerden, haben die Landwirte Drainagen angelegt, die überrraschenderweise nicht nur salziges, sondern auch stark saures Grundwasser (pH<3) fördern. Die Gründe für die Versauerung sind unbekannt, sie liegen vermutlich in einer langen Verwitterungsgeschichte, gekoppelt mit der Oxidation von Eisen /Fe(II). Die Mechanismen, die zur Versauerung führen, werden in einem aktuellen DFG Forschungsprojekt (Pe-483/20) untersucht, in dem Hydrologen der Universität Bayreuth unter Leitung von Prof. Stefan Peiffer mit Prof. Carolyn Oldham, University of Western Australia in Perth, zusammenarbeiten.

Foto: Stefan Peiffer, 16. September 2011