Oktober: Luftbilder "light" in Ecuador

Oktober: Luftbilder "light" in Ecuador

Nicht immer helfen Satellitenbilder: vom Heliumballon aus geschossene Fotos zeigen, wie sich die Vegetation nach einem Brandexperiment in Ecuador entwickelt.

Achtung, Suchbild: wo stecken die vier Forscher? Janina Albert, Prof. Jörg Bendix, Brenner Silva und Nicolas Caspari (LCRS Universität Marburg) lassen am Heliumballon eine Kamera steigen. Mit Hilfe der Luftaufnahmen wollen sie die Entwicklung der Vegetation nach einem Brandexperiment analysieren und modellieren. Die Versuchsfläche ist mit Sensoren für die Bodentemperatur und einer Mikroklimastation bestückt.

 

Hintergrund des von Forschern der Universitäten Bayreuth und Marburg durchgeführten Experiments ist das Adlerfarnproblem in Südecuador: der Adlerfarn (Pteridium spec.) ist in den Bergregionen Ecuadors wie auch weltweit der wohl bedeutendste Vernichter landwirtschaftlicher Flächen. Er bildet schnell ein geschlossenes Blätterdach und verdrängt mittels Beschattung seine Mitkonkurrenten. Durch das zum Teil tief im Boden liegende und schnell wachsende Rhizomsystem ist er gegen die meisten Unkrautvernichtungsmittel unempfindlich. Zudem wird sein Wachstum durch Hitzepulse stimuliert, wie sie bei einem Brand entstehen.

Um die Durchsetzungsfähigkeit des Adlerfarns im Vergleich zum Weidegras-Konkurrenten „pasto miel“ (Setaria sphacelata) zu studieren, simulierten die Wissenschaftler das Wachstum beider Arten in einem gitterbasierten Vegetationsmodell. Unter der Leitung von Prof. Erwin Beck und Prof. Jörg Bendix untersuchten die Forscher mit einem Brandexperiment, wie die Konkurrenten auf Feuer reagieren, um Vorhersagen über die Folgen wiederholter Brände machen zu können. Mit Hilfe des entwickelten Modells konnte festgestellt werden, dass das Weidegras unter den normalen Klimabedingungen einen leichten Wuchsvorteil gegenüber Adlerfarn hat. Allerdings führen sowohl Beweidung als auch Brand zu einer Umkehr dieses Vorteils zu Gunsten des Farns.

Des Weiteren wurde erforscht, ob sich aufgelassene und von Adlerfarn überwucherte Weideflächen wieder regenerieren lassen. Durch verschiedene Methoden konnte der Adlerfarn stark in seinem Wachstum geschwächt werden. Auf den anschließend wieder mit dem Weidegras bepflanzen Versuchsflächen entwickelte sich innerhalb von anderthalb Jahren eine üppige Grasvegetation. In einem nächsten Schritt soll die Produktivität dieser rehabilitierten und stark an Nährstoffen verarmten Flächen durch gezieltes Dünge- und Beweidungsmanagement gesteigert werden.

Foto: Kristin Roos, 18. September 2008



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