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Aedes japonicus

Allgemeines:

Entdeckt von Frederick Vincent Theobald 1901 ist Aedes japonicus auch unter Ochlerotatus japonicus japonicus bekannt und wird im deutschsprachigen Raum Asiatische Buschmücke oder Japanischer Buschmoskito genannt (Wilkerson et al., 2015; ECDC, 2014).

Aedes japonicus

Foto: James Gathany, Public Health Image Library (PHIL), pid=7887

Merkmale  und Biologie:

Adulte A. japonicus sind bis zu 6 mm groß (MediLabSecure, 2019) mit schwarz-weißem Muster und ähneln dabei A. albopictus. Sie unterscheiden sich aber durch ihre Antennen. Die Fühler von A. japonicus sind kürzer als ihr Kopf und weisen kurze Büschel am Schaft auf. Die frisch aus der Puppe geschlüpften Stechmücken sind eher bräunlich-gelb gefärbt (ECDC, 2014). Nach dem Schlüpfen ist A. japonicus für circa 3 Wochen aktiv (MediLabSecure, 2019). Im südlichen Japan und Conneticut (USA) legen die Weibchen mehrmals im Jahr ihre jeweils ca. 114 Eier ab. Damit gibt es jedes Jahr mehrere neue Generationen an A. japonicus (Kaufman & Fonseca, 2014; Andreadis & Wolfe, 2010; Hoshino et al., 2010; Oliver & Howard, 2005).

Von Blut ernähren sich lediglich die Weibchen. Diese sind vor allem tag- und dämmerungsaktiv  und bevorzugen Säugetiere als Nahrungsquelle (Turell et al., 2005; ECDC, 2014). Ausgewachsene Weibchen halten sich sowohl außerhalb, als auch innerhalb von Gebäuen auf und (ECDC, 2014; Schaffner et al., 2003). 

Lebensraum und Verbreitung:

  1. japonicus bevorzugt städtische Gebiete in denen der Art eine Vielzahl künstlicher Wassercontainer zur Verfügung stehen. Dazu können alte Reifen, Vogelbäder, Friedhofsvasen, Baumhöhlen und andere Behältnisse zählen. Vor allem beschattete Wasservorkommen bei denen die Temperatur unter 30°C bleibt werden gerne als Lebensraum genutzt (ECDC, 2014).
  2. japonicus war ursprünglich heimisch in Korea, Taiwan, Japan, Süd-China und Russland und verbreitete sich seit den 1990er Jahren in zahlreichen anderen Ländern. Wie andere neueinwandernde Stechmücken verbreitete sich auch A. japonicus über den Transport von Reifen. Heute gibt es Nachweise aus Österreich, Belgien, Canada, Frankreich, Deutschland, Neuseeland, den Niederlanden, der Schweiz, Slowenien und den USA (ECDC, 2014).

Die Eier von A. japonicus sind sehr widerstandsfähig gegen Frost und Austrocknung und können so die europäischen Winter im Eier- als auch im Larvenstadium überleben (ECDC, 2014; Schaffner et al., 2003). Eine Überwinterung wurde bereits für das nördliche Europa in den Niederlanden nachgewiesen (Versteirt et al., 2009). Im südlichen Europa sind vor allem die Wassertemperaturen kritisch für das Überleben von A. japonicus. Wassercontainer mit Temperaturen über 30°C enthielten keine Stechmücken (Andreadis & Wolfe, 2010). Daher tritt A. japonicus in südlichen Gebieten hauptsächlich in größeren Höhen und im Schatten auf (Kaufman & Fonseca, 2014).

Übertragene Krankheiten:  

Laboruntersuchungen in den USA testeten A. japonicus bereits mehrfach positiv auf das West-Nil-Virus (Turell et al., 2005). Weitere Untersuchungen zeigten zudem eine Kompetenz für die Japanische Enzephalitis, La-Crosse-Enzephalitis, Saint-Louis-Enzephalitis, Östliche Pferdeenzephalomyelitis, Chikungunya- und Dengue-Virus sowie das Rifttalfieber (ECDC, 2014). Im Labor konnte auch die Übertragung von Zika Virus nachgewiesen warden (Glavinic et al.)

Referenzen

Andreadis, T.G. & Wolfe, R.J. (2010) Evidence for reduction of native mosquitoes with increased expansion of invasive Ochlerotatus japonicus japonicus (Diptera: Culicidae) in the northeastern United States. Journal of Medical Entomology, 47, 43–52.

ECDC (2014) Aedes japonicus - Factsheet for experts. https://www.ecdc.europa.eu/en/disease-vectors/facts/mosquito-factsheets/aedes-japonicus.

Glavinic et al. (under review): Assessing the role of two populations of Aedes japonicus japonicus for Zika virus transmission under a constant and a fluctuating temperature regime.

Hoshino, K., Isawa, H., Tsuda, Y. & Kobayashi, M. (2010) Laboratory colonization of Aedes japonicus japonicus (Diptera: Culicidae) collected in Narita, Japan and the biological properties of the established colony. Japanese journal of infectious diseases, 63, 401–404.

Kaufman, M.G. & Fonseca, D.M. (2014) Invasion biology of Aedes japonicus japonicus (Diptera: Culicidae). Annual Review of Entomology, 59, 31–49.

MediLabSecure (2019) Aedes japonicus - Factsheet. https://www.medilabsecure.com/resources_factsheets.html.

Oliver, J. & Howard, J.J. (2005) Fecundity of naturally blood-fed Ochlerotatus japonicus. Journal of Medical Entomology, 42, 254–259.

Schaffner, F., Chouin, S. & Guilloteau, J. (2003) First record of Ochlerotatus (Finlaya) japonicus japonicus (Theobald, 1901) in metropolitan France. Journal of the American Mosquito Control Association, 19, 1–5.

Turell, M.J., Dohm, D.J., Sardelis, M.R., Oguinn, M.L., Andreadis, T.G. & Blow, J.A. (2005) An update on the potential of north American mosquitoes (Diptera: Culicidae) to transmit West Nile Virus. Journal of Medical Entomology, 42, 57–62.

Versteirt, V., Schaffner, F., Garros, C., Dekoninck, W., Coosemans, M. & van Bortel, W. (2009) Introduction and establishment of the exotic mosquito species Aedes japonicus japonicus (Diptera: Culicidae) in Belgium. Journal of Medical Entomology, 46, 1464–1467.

Wilkerson, R., Linton, Y., Fonseca, D., Schultz, T., Price, D. & Strickman, D. (2015) Making mosquito taxonomy useful: A stable classification of tribe Aedini that balances utility with current knowledge of evolutionary relationships. PloS One, 10, 1-26.

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