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Meteorologisches Stadtmessnetz Bayreuth (MiSKOR)

Erforschung städtischen Mikroklimas zur Unterstützung der Klimaanpassung & Stadtplanung, und Verbesserung der Luftqualität

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Das Ziel unserer Forschung ist es zu verstehen, wie städtisches Mikroklima räumlich und zeitlich ausgeprägt ist. Durch das Prozessverständnis können wir die Effekte des Baukörpers von denen des Wetters und der Topographie trennen. Das Verständnis liefert eine wertvolle, wissenschaftlich erarbeitete Grundlage, um geeignete Klimaanpassungsstrategien in Abhängigkeit der örtlichen Gegenbenheiten zu entwicklen und deren Wirksamkeit nach Umsetzung zu quantifizieren. Unsere Erkenntnisse finden  Eingang in die kommunale Stadtplanung und Klimaanpassung durch eine enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Bayreuth. Die Wetterbeobachtungen sind eine wichtige Grundlage für Empfehlungen des 'Beirats für nachhaltige und stadtklimagerechte Planung und Stadtentwicklung' der Stadt Bayreuth, die von Prof. Thomas als Vorsitzendem seit 2021 geleitet wird.  

BT_PercTemp_1600_0430_MASungurAuf den Karten ist die räumliche Ausprägung der vom Menschen gefühlten Temperatur in Grad Celsius am Nachmittag (16 Uhr, links) und am frühen Morgen (4:30 Uhr, rechts) während einer Hitzwelle im Jahr 2019 (Masterarbeit von Leyla Sungur, 2021) dargestellt. Die Daten wurden durch ein strömungsauflösendes Modell (Palm4U) mit 20m Gitterweite berechnet und durch Beobachtungen unseres Messnetzes überprüft. Bemerkenswert ist, dass auch in mittelgroßen Städten die städtische Wärmeinsel deutlich ausgepägt ist und daher Anpassungsmaßnahmen notwendig sind. Die maximalen Unterschiede zwischen Innenstadt und Umland betragen 5 bis 8 Grad Celsius und sind ebenso hoch wie in Großstädten. 

Das Messnetz wurde ursprünglich im Rahmen des Projekts MiSKOR („Minderung Städtischer Klima- und OzonRisiken, Laufzeit 2018 bis 2020) installiert. Es hatte zum Ziel, durch ein besseres Ursachenverständnis in der Praxis anwendbare Planungshilfen zu entwickeln, um die negativen Folgen des Klimawandels, die Belasung durch den Urbanen Wärmeinsel-Effekt und durch Ozon in und um Städte abzumildern und somit die Gesundheit der Einwohner in Bayern zu verbessern. Der Auftraggeber waren die Bayerischen Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) sowie für Gesundheit und Pflege (StMGP) mit Unterstützung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt sowie des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (Verbundprojekt Klimawandel und Gesundheit" Förderperiode 1, www.vkg.bayern.de). 

Seit dem Projektende wird das Messnetz und die Forschung zu stadtmeteorologischen und -klimatologischen Fragestellungen in Kooperation mit der Stadt Bayreuth weitergeführt und erweitert. Die Anzahl und damit die Dichte an Beobachtungen hat stetig zugenommen.

Gesamtleitung:
Prof. Dr. Christoph Thomas, christoph.thomas@uni-bayreuth.de, 0921-55 2293.

Technische Betreuung:
Markus Friedrich

 

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