Bachelor Thesis
Mobile Luftqualitätsmessungen zur Charakterisierung der chemischen Ozonbildung in Bayreuth
Nikola Zsolnay (07/2016-09/2016)
Support: Andreas Held
BSc-Arbeit, Universität Bayreuth, 58 S.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) auf die troposphärische Ozonbildung und -konzentration in der Stadt Bayreuth untersucht. Hierfür wurden mit Hilfe des mobilen Fahrradanhängers TrailAIR in verschiedenen Gebieten der Stadt im Frühsommer 2016 Luftqualitätsmessungen durchgeführt. Die aufgezeichneten Daten wurden analysiert und die Ergebnisse mit denen anderer Forschungsgruppen verglichen. Es konnte eine klein- und großräumige Auswirkung von Stickoxiden auf die Ozonkonzentration festgestellt werden. Lokal setzen hohe Stickoxidkonzentrationen die Ozonkonzentration herab. Dies ist zum Beispiel in durch Straßenverkehr stark beeinflussten Bereichen der Fall. Ebenfalls zu geringeren Ozonkonzentrationen können durch Wind über etwas größere Distanzen antransportierte Stickoxide führen, die in Folge in kleinräumigen Bereichen in hoher Konzentration vorliegen und einen Ozonabbau begünstigen. Insgesamt führen höhere Stickoxidemissionen auf einem größeren räumlichen Maßstab jedoch zu mehr Ozon. Die genaue Auswirkung von VOCs auf die Ozonkonzentration konnte nur bedingt nachvollzogen werden. Bereiche mit viel biogenen VOCs weisen teils höhere Ozonkonzentrationen auf als die Medianwerte der Konzentrationen der Gesamtstrecken. Dennoch war es nicht möglich, in diesen Bereichen eine Ozonproduktion eindeutig nachzuweisen. Ebenfalls denkbar wären eine Abschwächung des Ozonabbaus oder der Einfluss anderer Faktoren, wie etwa ein Mangel an Stickoxiden für die Ozonproduktion. Die höchsten Ozonkonzentrationen wurden in Bereichen mit wenig Stickoxiden und wenig VOCs aufgezeichnet. Dies führt zu der Vermutung, diese Gebiete Bayreuths würden durch den Transport von Ozon und von der großräumig vorliegenden Ozonkonzentration beeinflusst.