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Faculty for Biology, Chemistry and Earth Sciences

Department Soil Ecology - Prof. Dr. Eva Lehndorff

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Rupp, H; Kalbitz, K; Meißner, R: Vergleich des Bodenfeuchteverlaufs bei verschiedenen Intensitätsstufen der Landbewirtschaftung eines Niedermoorgebietes, Mitteilungen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, 91/3, 1545-1548 (1999)
Abstract:
Niedermoore sind unter den klimatischen Bedingungen Nordostdeutschlands (negative klimatische Wasserbilanz) hinsichtlich der Grundwasserneubildung als Zehrgebiete einzuschätzen. Die angestrebte Renaturierung einschließlich der Wiedervernässung ausgewählter Areale in der Kernzone des Niedermoorgebietes "Drömling" (Sachsen-Anhalt) wird wasserbilanzseitig in Form eines erhöhten Bedarfs wirksam. Deshalb ist eine Bewertung einzelner Landnutzungsvarianten auf Niedermoorstandorten bezüglich des Bodenfeuchteverlaufs von besonderem Interesse.
Bodenhydrologische Meßplätze wurden auf gebietstypischen Nutzungen (Erlenbruchwald, Ackerland, intensives Grünland, extensives Grünland, Umwandlung von Acker in Grünland, natürliche Sukzession von Grünland) im Frühjahr 1996 errichtet und 1998 erweitert. Die Bodenfeuchtesonden (3 Tiefen) gestatten eine kontinuierliche Aufzeichnung des Feuchteverlaufs auf der Basis von Stundenwerten.
Acker als höchste Intensitätsstufe der Landnutzung im Drömling ist durch eine im Vergleich zu den untersuchten Niedermoorstandorten starke Dynamik hinsichtlich des Bodenfeuchteverlaufs gekennzeichnet. Der im Oberboden und in der Tiefe von 55 cm verfügbare Bodenfeuchtevorrat wird vor allem während der Vegetationsperiode stark beansprucht. Bodenwassergehaltsänderungen extensiv genutzter grundwassernaher Niedermoorstandorte im Drömling betreffen dagegen vorwiegend den Oberboden. Die Bodenfeuchte der Sukzessionsfläche und der extensiven Gr¨nlandnutzung auf Niedermoor konnten auch während des Sommer 1998 auf relativ konstantem und gleichzeitig hohem Niveau gehalten werden. Für den Standort Sukzession ergeben sich damit gute Aussichten für eine Renaturierung. Bestehen dagegen eingeschränkte Möglichkeiten der Wasserzufuhr während der Vegetationsperiode, ist eine relativ starke Austrocknung des Oberbodens nicht auszuschließen. Im Erlenbruchwald trocknet die obere Torfschicht während der Vegetationsperiode stark aus. Der Bodenwasserspeicher wird erst zu einem relativ späten Zeitpunkt vollständig wieder aufgefüllt (hier erst im Februar 1999). Dies begünstigt infolge der Belüftung des organogenen Bodenkörpers die Schädigung der Bodenstruktur und die Mineralisierung des Torfes. Die vorliegenden Meßwerte zeigen eine verstärkte Wasserzehrung von Erlenbruchwäldern im Vergleich zu allen Grünlandformen.
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