Uni-Bayreuth grafik-uni-bayreuth

Sprungmarken

 

Ein saures Niedermoor im Fichtelgebirge als temporäre N2O-Senke

Julia Köpp1, Gerhard Gebauer1
1 Labor für Isotopenbiogeochemie, Uni Bayreuth

P 4.5 in Climate change research

Zur Simulation extremer Witterungsereignisse wurden in einem sauren Niedermoor im Fichtelgebirge (NO Bayern, Deutschland) drei Manipulationsflächen für zwei Monate drainiert und vor Regen geschützt. Danach wurde einen Tag lang künstlich beregnet (100 mm pro Manipulationsfläche).
Zur Messung der N2O-Flüsse diente die „closed chamber“-Methode in Kombination mit einem photoakustischen Infrarot-Analysator. Für die Bestimmung der N2O-Konzentrationen und der δ15N-Werte im Bodenprofil wurden Bodenluftproben aus sechs Tiefen (-10 bis -60 cm) entnommen und mittels PreCon-GC-IRMS analysiert.
Zu Beginn der Drainage konnte ein Anstieg der N2O-Emmisionen detektiert werden. Mit stärkerer Wasserspiegelabsenkung sanken die N2O-Flüsse, so dass der Moorkörper teilweise sogar zur N2O-Senke wurde. Die N2O-Flüsse stiegen nach der Beregnung kurzzeitig stark an. In einer Bodentiefe von 50 cm wurden die höchsten N2O-Konzentrationen (bis 15 ppm) gemessen. Die negativen δ15N-Werte (-20‰) weisen auf N2O-Produktion hin. Die Konzentrationsabnahme zu den oberen Bodenschichten hin, sowie die Anreicherung an 15N deuten die Konsumption von N2O an. Insgesamt nahmen die N2O-Konzentrationen in den Bodenschichten während des Experiments ab.
Demnach kann das Moor bei abgesenktem Wasserspiegel eine temporäre N2O-Senke darstellen.

last modified 2009-03-18