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Die erstaunliche Anpassungsfähigkeit einheimischer Waldorchideen – Partielle Mykoheterotrophie als ökologischer Vorteil in schattigen Lebensräumen

Iris Adam1, Katja Preiß1, Gerhard Gebauer1
1 Labor für Isotopenbiogeochemie, Universität Bayreuth

P 2.1 in Biodiversity and Nature Protection

Wie fast alle Pflanzen, leben auch Orchideen in einer engen Symbiose zu Pilzen (Mykorrhiza). Bei einigen Orchideenarten findet sich eine Aufweitung dieser Symbiose zu einer dreiseitigen Beziehung, in der die Pilzhyphen gleichzeitig die Wurzeln von Waldbäumen infizieren. Grünen Orchideen stehen in diesem Fall zwei potentielle C-Quellen zur Verfügung: atmosphärisches CO2 durch Photosynthese oder ihre Partnerschaft zum Pilz. Letztere Ernährungsform wird als partielle Mykoheterotrophie bezeichnet. Über den Pilz gelangen an 13C angereicherte organische C-Verbindungen aus dem Stoffwechsel der Waldbäume zu den Orchideen.
Gegenstand dieser Untersuchung war die Frage, ob der Anteil an mykoheterotropher Ernährung von der Lichtintensität abhängig ist.
Mittels Photodioden wurde das Lichtangebot am Wuchsort ausgewählter Orchideenarten detektiert. Durch eine Kopplung aus Elementaranalyse und Isotopenverhältnismassenspektrometrie wurde die relative Häufigkeit an 13C in Blattproben der Orchideen bestimmt. Ein lineares Mischungsmodell diente der Ermittlung des prozentualen Beitrags an Pilz-C am Gesamt-C der Orchideen.
Im Ergebnis zeigten die heimischen Orchideenarten Cephalanthera damasonium und Cephalanthera rubra eine signifikante Zunahme des Anteils an Mykoheterotrophie mit sinkender Lichtintensität als Ausgleich der ungünstigen Photosynthesebedingungen.

last modified 2009-03-26