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Der als Wegbereiter der neuzeitlichen Naturwissenschaft geltende Francis Bacon bezeichnete die Natur in seiner 1605 erschienen Schrift „Über die Würde und den Fortgang der Wissenschaften“ als „eine allgemeine Coquette und im Grunde Hure“, die, um nicht „in jenes alte Chaos“ zurückzufallen „in Ordnung gehalten werden muss“. Bacon vergleicht in seinen Schriften die „Natur“ mit dem Körper einer Frau, der gebändigt und dem ebenso wie der „Natur“ die „Geheimnisse“ mithilfe neuer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden entrissen werden müssen. Ausgehend von Francis Bacon wird in dem Vortrag daher der Frage nachgegangen, welche Bedeutung neuzeitlichen Naturkonzeptionen für die Produktion und Legitimierung bestimmter gesellschaftlicher Ordnungs- und Hierarchisierungspraktiken zukamen und immer noch zukommen und wie dadurch auch bestimmte Formen der Ressourcenausbeutung legitimiert wurden. Es wird kritisch diskutiert, inwieweit ‚progressive‘ ökologische Politiken folglich auch nicht jenseits geschlechter- und rassimuskritischer Erkenntnisse und Einsichten formuliert werden können. Denn letztlich, so wird argumentiert, hängt der Möglichkeitsraum gesellschaftlicher und ökologischer Veränderungen auch untrennbar mit der Fähigkeit einer Neu- oder Umdeutung des Naturbegriffs zusammen.
*** eingeladen von Heike Feldhaar, Populationsökologie der Tiere
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