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Geoökologisches Kolloquium SS 2004

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PD Dr. Ewald Hejl
Universität Salzburg
Thursday, 24.06.2004 16:15 H6

Geomorphologische Studien auf den Kykladen: Grossformengenese und Geoarchäologie

Geologische Erkenntnisse der letzten 30 Jahre haben einen grundlegenden Wandel in der geomorphologischen Beurteilung des Kykladenkristallins bewirkt. Die alte Vorstellung eines rel. starren Mikrokratons innerhalb des alpidischen Orogens der Helleniden ist durch geochronologische Befunde widerlegt. So bestehen z.B. die Inseln Tinos, Mykonos, Serifos, Paros und Naxos zumindest teilweise aus miozänen Graniten. Demnach fand die Großformengenese nicht auf altkonsolidierter Kruste bis zu einem greisenhaften Landschaftsstadium im Sinne von DAVIS (1899) und PHILUPSON (1959) statt, sondern hat sich in verhältnismäßig kurzer Zeit abgespielt.
Die neogene Entwicklung des Attisch-Kykladischen Deckenstapels fand an der Rückseite der konvergierenden Plattengrenze der hellenischen Subduktionszone statt. Während der letzten ca. 10 Mio. Jahre war die Tektonik der Kykladen durch großräumige Krustendehnung und die Bildung metamorpher Kernkomplexe geprägt. Durch listrische Abschiebungen entstanden Pultschollen und Halbgräben, bzw. stark asymmetrische Horste und Gräben. Trotz der damit verbundenen Rotationsbewegungen sind mehrere Subhorizontale Systeme von Altflachen auf den Kykladen erhalten geblieben.
Durch die Anwendung der Apatit-Spaltspurdatierung im räumlichen Kontext der relikten Flächentreppen kann das Spätstadium der Primärrumpfbildung und das Initialalter der gegenwärtigen Flächentreppen besser eingeengt werden. Die Ergebnisse der Spaltspurdatierung belegen eine äußerst schnelle Abkühlung im mittleren und späten Miozän, die hauptsächlich durch tektonische Exhumierung infolge starker Krustendehnung verursacht wurde. Die oberflächliche Abtragung dürfte einen wesentlich kleineren Einfluß gehabt haben. Thermochronologische Modellierungen ergeben ein Maximalalter von 10 Mio. J. für die älteste erhalten gebliebene Reliefgeneration von los und ein Maximalalter von 8 Mio. J. für die Rumpfflächen von Tinos, Mykonos und Naxos. Diese Alter stehen im Einklang mit der klimatischen Entwicklung des ostmediterranen Raumes.
Die Konturen der heutigen Ägäis sowie die Inselkonfiguration der Kykladen entwickelten sich erst im Zuge des Quartärs. Die Landschaft der Kykladen wurde aber auch durch intensive Landnutzung über Jahrtausende nachhaltig geprägt. Entwaldung, Bodenerosion, künstliche Terrassierung sowie die Degradierung aufgegebener Kulturterrassen bezeugen die wechselvolle Geschichte der Inseln vom Neolithikum bis heute. Geoarchäologische Befunde können dazu beitragen, die frühe Besiedlungsgeschichte der griechischen Inseln besser zu verstehen.


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