Dargebotsnachweise für Grundwasserentnahmen unter Berücksichtigung des Klimawandels am Beispiel Sachsen

Die mit dem Sommer 2018 einsetzende Grundwasserdürre in Sachsen führte zum Trockenfallen von Brunnen und Quellen, aber gleichzeitig auch zu einer steigenden Nachfrage an der Nutzung der Grundwasserressource. Weiterhin projizieren Klima- und Wasserhaushaltsmodelle für Sachsen regional-spezifische Rückgänge der mittleren Grundwasserneubildung. Um die langfristigen Planungen der Wasserversorgung sowie die nachhaltige Bewirtschaftung des Grundwassers zu qualifizieren, wurden Anforderungen und methodische Grundlagen zur Erstellung von Dargebotsnachweisen für Grundwasserentnahmen aktualisiert und in einem Leitfaden zusammengefasst.

Ein wichtiges und leistungsfähiges Werkzeug für die Erarbeitung von Dargebotsnachweisen in Sachsen stellt der Grundwasserneubildungs-Viewer (GWN-Viewer) dar. Mit dem GWN-Viewer lassen sich die Wasserhaushaltsgrößen visualisieren und interpretieren. Auf dieser Basis kann die Abschätzung des vergangenen, aktuellen und zukünftig möglichen (Grund-)Wasserdargebotes auf unterschiedlichen Betrachtungsebenen sowohl zeitlich als auch räumlich erfolgen.

Die erarbeitete Methodik zur Darstellung einer zukünftig möglichen Dargebotsentwicklung wurde außerdem exemplarisch auf vier Beispielstandorte mit unterschiedlicher Einzugsgebietscharakteristik und Grundwasserneubildung angewandt. Diese beispielhafte Anwendung zur Auswertung und Darstellung beobachteter und modellierter Wasserhaushaltsdaten sollen Antragstellern von Grundwasserentnahmen und wasserrechtlichen Vollzugsbehörden bei der Abschätzung prognostischer Grundwasserdargebote unterstützen.