Æquifer: Vermittlung des Umgangs und Sensibilisierung zur Nutzung eines länderübergreifenden Grundwasserleiters anhand eines Serious Games

Irina Weber1, Tran Bich2, Amer Abdulhafed Al-Qubati Abdulhakeem
1 Ingenieurgesellschaft Prof. Kobus und Partner GmbH
2 IHE Delft

V 17.13 in Forum Junge Hydrogeologen

23.03.2022, 15:00-15:15, HS 3

Im Fortschritt des digitalen Zeitalters bekommen Serious Games, die Informationen und Bildung mit Hilfe von Unterhaltungsaspekten vermitteln, immer mehr an Bedeutung. Im Rahmen eines Game-a-thon „Transboundary Groundwater Cooperation in the Rhine Basin“ veranstaltet von UNSECO IHE Delft Institute of Water Education und IGRAC wurde das Serious Game „Æquifer“ entwickelt. Der Name Æquifer wurde aus den Worten „aquifer“ sowie „equity“ gebildet und soll das hydrogeologische Wissen und den nachhaltigen Umgang eines grenzüberschreitenden Grundwasserleiters vermitteln, sowie die Sensibilität der damit auftretenden Probleme stärken. Æquifer ist adressiert an Studierende, junge Hydrogeolog:innen sowie betroffene Entscheidungsträger:innen und Wasserversorgungen, die durch das Spiel die Dynamiken in einem Grundwasserleiter lernen, den Einfluss einer Grundwasserentnahme in einem gemeinsam genutzten Grundwasserleiter erfassen oder die Wirkung von Grundwasserneubildung und Umweltverschmutzung begreifen können. Bei der Entwicklung wurde versucht die komplexe Realität in spielerischer Weise darzustellen. Die Spieler:innen sehen, wie in der Realität, im gesamten Spielverlauf den Zustand des Grundwasserleiters nicht. Am Ende der beiden Spielmodi (kompetitiv, kollaborativ) wird jeweils der Grundwasserleiter enthüllt und der zeitliche Verlauf des Zustands, der durch die Entscheidungen der einzelnen Spieler verändert wurde, diskutiert. Mögliche Entscheidungen, die Spieler:innen z.B. treffen können, ist die Grundwasserentnahmerate aus den eigenen Brunnen, die Verteilung des Grundwassers auf Trinkwasser, Landwirtschaft und industrielle Produktion und die Behandlung des benutzen Wassers in einer Aufbereitungsanlage. Alle diese Entscheidungen können Kosten verursachen oder Gewinne einbringen. Einige Zufallsvariablen, wie die Grundwasserneubildung oder Forderungen für Spieler:innen durch eine Schicksalsspielkarte, wurden ebenfalls implementiert und beeinflussen den Grundwasserleiter zusätzlich. Ein strategischer Vorteil kann durch die Finanzierung eines Grundwassermodells erarbeitet werden, durch das ein Einblick in den Grundwasserleiter gewährt wird. Ziel in beiden Spielmodi ist, den höchsten ökonomische Wohlstand zu erreichen. Der Zustand des Grundwasserleiters wird daraufhin bewertet. Die Spieler:innen, die schlecht mit dem Grundwasserleiter gewirtschaftet haben, müssen eine Strafe zahlen. Das Besondere an dem kollaborativen Spielmodus ist, dass alle Spieler:innen zusammenarbeiten können und der Grundwasserleiter folglich in einem besseren Zustand hinterlassen wird.



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