15 Grundwasserqualitätsentwicklung – Erkenntnisse aus Langzeitstudien in der Kritischen Zone

Chair: Kai Uwe Totsche, Kirsten Küsel, Susan Trumbore

Thursday, 10:30-13:15, HS 2

Die Funktionen der „Kritischen Zone“, jenem dünnen und verletzlichen Bereich um die Grenzfläche Erdkruste-Troposphäre, vom Kronenraum bis hinunter zu den Grundwassersystemen reichend, sind Grundlage der für uns so (über-)lebenswichtigen Ökosystemleistungen Biodiversität, Bodenfruchtbarkeit, reine Luft und sauberes Wasser. Oberflächennahe Grundwassersysteme bis in eine Tiefe von ca. 250 m sind dabei eine wesentliche Ressource für Trinkwasser, aber auch Objekt vielzähliger weiterer Nutzungen. Die voranschreitenden Klima- und Landnutzungswandel wirken sich gerade hier beschleunigt und nachteilig aus auf Grundwasserneubildung und Grundwasserqualität, d.h. die chemische Beschaffenheit sowie den physikochemischen, thermischen, biologischen und ökologischen Zustand. Eine valide und robuste Abschätzung von Veränderungen des Grundwasserzustands erfordert eine interdisziplinäre Beurteilung der Auswirkungen auf Menge und Qualität nicht nur innerhalb der Grundwasserkörper selbst, sondern entlang des gesamten Weges des Wassers in der Kritischen Zone, von der Baumkrone, über Böden und ungesättigte Zone bis hin und im Grundwassersystem. Die Entwicklung eines synoptischen Verständnisses der Grundwasserqualitätsentwicklung in der Kritischen Zone von sedimentären Grundwasserökosystemen und ihrer Wechselbeziehung zu oberirdischen Ökosystemen ist auch ein Ziel des DFG-Sonderforschungsbereiches AquaDiva an der FSU Jena. Mit dieser Session möchten wir die Entwicklung und Eigenschaften unterirdischer (Grundwasser-)Ökosysteme beleuchten und Grundwasserqualität als Spiegelbild der Kopplung oberirdischer und unterirdischer Ökosysteme unter den Bedingungen des Klima- und Landnutzungswandels diskutieren.

 Thursday:
24.03.2022