Auenlehrpfad

Der Rote Main: Flussportrait

Geographie

Der Rote Main entspringt im Lindenhardter Forst bei Hörlasreuth. Er durchquert zunächst Creußen und führt durch das obere Rotmaintal nach Bayreuth. Beim Volksfestplatz wird ein Teil des Wassers in den Mühlkanal geleitet. Im Stadtgebiet erhielt der Rote Main aus Gründen des Hochwasserschutzes ein teilweise kanalartiges und sehr steriles Gewässerbett, unterhalb von Bayreuth verläuft der Rote Main dann wieder in gewundenem Verlauf mäandrierend an Heinersreuth, Altdrossenfeld und weiteren kleineren Ortschaften vorbei, um sich westlich von Kulmbach bei Schloss Steinenhausen mit dem Weißen Main zu vereinigen. Roter und Weißer Main sind die beiden Quellflüsse des Mains, der gut 450 km weiter bei Mainz in den Rhein mündet. Der Rote Main hat eine Länge von 72 km bei einem Höhenunterschied von 283 m.

Rotmainquelle (Reinhard Krug)Main-Zusammenfluss (Reinhard Krug)Quelle des Roten Mains und Zusammenfluss mit dem Weißen Main (Fotos: Reinhard Krug).

Geologie

Der Rote Main erhielt seinen Namen durch den Eintrag von braun-rötlichen Lehmanteilen. Durch das oft stark eingetiefte Bachbett kommt es bei Hochwasser an den steilen Ufern zu Abbrüchen, die als Einträge im Gewässer verfrachtet werden und es rötlich färben.

Der Rote Main verläuft - mit Ausnahme des Quellgebiets - innerhalb des Obermainischen Hügellands, das auch Bruchschollenland genannt wird: Durch tektonische Prozesse wurde dieses Gebiet zwischen älterem Grundgebirge und Schichtstufenland in viele verschiedene Schollen zerlegt. Daher treten die unterschiedlichsten Gesteine und Bodenstrukturen zu Tage, die Einfluss auf die Sediment- und Geschiebeverfrachtung im Fließgewässer haben. Eine geologische Besonderheit stellt die Bodenmühlwand dar. Sie ist als eines der bayernweit schönsten Geotope ausgezeichnet worden und bekannt wegen der außergewöhnlichen Lage der Gesteinsschichten und ihres Fossilienreichtums aus Meeresablagerungen. Neben urzeitlichen Abdrücken von Muscheln findet man auch Nachweise von Fischen, wie z.B. Flossenstacheln und Zähne von urzeitlichen Haien. Auch wurde schon ein Exemplar eines frühzeitlichen Dinosauriers gefunden - Land und Meer wechselten sich in Millionen von Jahren immer wieder ab.

Erdabrutsch Roter Main (Foto: Reinhard Krug) Bodenmühlwand (Foto: Reinhard Krug)Die abgerutschte Uferkante zeigt rötlichen Lehm (links), die Bodenmühlwand ist ein bayernweit bekanntes Geotop (rechts).

Wasserführung

Der Rote Main führt in der Regel weniger Wasser als der Weiße Main, obwohl er um 20 km länger ist. In den Sommermonaten kommt es im Oberlauf oft zu akutem Wassermangel. Nach heftigen Regenfällen oder Schneeschmelze kann dagegen Hochwasser gefährlich über die Ufer treten. Der Rote Main entwässert ein Einzugsgebiet von 519 km2. Das Bachbett ist entweder tief eingeschnitten oder stark verbreitert und hat sich im Lauf der Zeit auf einen hohen und schnellen Durchfluss eingestellt. Im Bayreuther Stadtgebiet können wegen des begrenzten Kanalvolumens nicht alle Hochwasserspitzen abgeleitet werden, und es kam in der Vergangenheit öfter zu Überschwemmungen (siehe Statistik der Pegel Bayreuth sowie Unterzettlitz). Deshalb baute die Stadt zwischen 2008-12 Trockenspeicher, einer davon befindet sich auf dem Gelände der Landesgartenschau. In den Mainauen unterhalb Bayreuths hat der Rote Main im weiteren Verlauf wieder genügend Platz, um sich auszuweiten.

Flusslauf
(Texte und Bilder: Reinhard Krug)

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