Auenlehrpfad

Der Rote Main: Wilhelminenaue

Die neuen Kurven des renaturierten Roten Mains sind nicht seine alten!
Hier ein kurzer Abriss zur Geschichte der Wilhelminenaue:

  • Späteren Eisenzeit - vor über 2000 Jahren: Die heute in der Aue angefundenen Sedimentschichten beweisen, dass das Einzugsgebiet des Roten Mains bereits verstärkt für Ackerbau genutzt wurde - von den Feldern abgeschwemmter Sand und Lehm lagerte sich in der Flussaue ab (siehe Tafel Auen als Historisches Archiv). Die Auwiesen selbst wurden vor allem für Weidewirtschaft genutzt.

  • Die Historische Karte von Anfang des 19. Jahrhunderts (Bild unten) zeigt den damaligen Verlauf der Flussmäander auf dem Gebiet der Landesgartenschau. Der Fluss suchte seinen Weg wie in den Jahrmillionen zuvor noch selbst. Die Menschen nutzen aber die Kraft des Wassers in zahlreichen Mühlen, für deren Antrieb Flusswasser häufig in Mühlkanäle abgezweigt wurde.

  • Ende der 1930er Jahre: Im Dritten Reich wurde der Rote Main begradigt, um für den Rudersport eine geeignete Wasserstrecke für Training und Wettkämpfe zu schaffen. Sole und Ufer wurden gepflastert. Auf den Mainwiesen war der Bau einer großen Sportstätte als Teil eines gigantischen Gauforums geplant, das indes nie fertig wurde. Der Fluss floss seitdem in einem schnurgeraden Bett durch die heutige Wilhelminenaue.

  • Jahrtausendwende: Erste Pläne zur Renaturierung des Flussabschnitts gab es bereits im Jahr 1994. Umgesetzt wurden sie schließlich - gefördert aus Mitteln des Freistaats und der EU - in den Jahren 2013-2015: durch den Zuschlag für die Landesgartenschau hatte die Stadt Bayreuth die vielfältigen Grunderwerbsfragen in der Aue ohnehin geklärt. Unabhängig davon war 2008-2012 das Hochwasserrückhaltebecken geplant und gebaut worden.
    -> Film zur Renaturierung des Roten Mains (Wasserwirtschaftsamts Hof).
  • Landesgartenschau: Das Gelände mit dem nun wieder in Kurven fließenden Roten Main erhält 2014 seinen heutigen Namen "Wilhelminenaue", der aus über 300 Vorschlägen ausgewählt wurde. Zwei Jahre später ist die Aue Schauplatz der Landesgartenschau 2016 und im April 2017 als neuer Park wieder frei zugänglich.

  • Wilhelminenaue 2023: Nach der Landesgartenschau ist der Förderverein Wilhelminenaue e.V. Anlaufstelle zur Ideensammlung für die Weiterentwicklung des neuen Parks. Hier wird auch der Veranstaltungskalender Wilhelminenaue geführt.

Erkenntnisse zur Entwicklung des Flusslaufs nach der Renaturierung wurden in einer studentischen Abschlussarbeit 2020 zusammengefasst.

 

Historische Karte Wilhelminenaue Karte aus dem Bayernatlas: gezeigt wird Bayreuth zu Beginn des 19. Jahrhunderts

Aktuelle Termine
Mo. 27.03.2023 aktuell
Fotos beisteuern: Libellen und Biber in der Wilhelminenaue
Fr. 01.12.2023 aktuell
Fortführung nach 2023: Bildungsprojekt "Wasserstrategien im Klimawandel"

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