Nicht alle Pflanzen, Tiere und Pilze, die wir in unserer Umwelt finden, sind auf natürlichem Wege zu uns gekommen. Es gibt viele Arten, die von Menschen bewusst - zum Beispiel als Gartenpflanze, Feldfrucht, Nutztier - oder unbewusst eingeführt worden sind. Einige dieser Arten kommen nur vereinzelt in der Nähe von Siedlungsgebieten vor, andere sind konkurrenzstark und konnten sich schnell etablieren, teilweise sogar so sehr, dass die heimische Flora und Fauna in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies sind sogenannte invasive Arten. Unter welchen Umständen sich Arten ausbreiten und mit welchen Folgen ist Forschungsgebiet auch an der Universität Bayreuth. Unten dazu aktuelle Beispiele.
Wer im Ökologisch-Botanischen Garten der Uni Bayreuth spazieren geht, trifft schon bald auf die Amerikanische Roteiche (Quercus rubra), Goldruten (Solidago-Arten) oder den Japanischen Knöterich (Fallopia japonica). Der ÖBG trägt als Bildungseinrichtung zum Erkennen der Neophyten - Pflanzen, die erst nach 1492 nach Europa eingewandert sind - bei und erforscht deren Auswirkungen in unseren Ökosystemen. Ein Faltblatt mit 16 Pflanzenporträts von Neophyten führt interessierte Besucher durch den ÖBG. Hier einige der aktuellen Forschungsfragen:
Die Silphie oder Becherpflanze (Silphium perfoliatum) stammt aus den Prärien Nordamerikas und ist eine vielversprechende Energiepflanze, die wegen ökologischer Vorteile anstelle von Mais zunehmend auf unseren Äckern angebaut wird. Wie sieht es mit ihrem invasiven Potenzial aus, wie konkurrenzstark ist sie?
Kann das Drüsige oder Indische Springkraut (Impatiens glandulifera), das große Bestände an hiesigen Gewässern bildet, die einheimische Flora aktiv verdrängen - und unter welchen Umständen gelingt dies? Eine Doktorarbeit fasst die umfangreichen Forschungsergebnisse dazu zusammen:
Die Forschung zum Indischen Springkraut wurden in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Tierökologie I der Universität Bayreuth durchgeführt.
Wie wirkt sich die Anwesenheit des invasiven Indischen Springkrauts auf die Tiere im Gewässer aus - auf die Verteidigungsfähigkeit von Wasserflöhen, und auf ganze Nahrungsnetze?
Wie schafft es eine invasive Ameisenart, effektiver als andere Ameisen die Arbeiterinnen im Ameisenvolk zu vermehren?
Mo. 27.03.2023 aktuell Fotos beisteuern: Libellen und Biber in der Wilhelminenaue |
Fr. 01.12.2023 aktuell Fortführung nach 2023: Bildungsprojekt "Wasserstrategien im Klimawandel" |