Auf dem Gebiet der Messung und Modellierung der Emissionen reaktiver biogener Kohlenwasserstoffe (BVOC) aus der Vegetation in die Atmosphäre besteht erheblicher Forschungsbedarf. Insbesondere vor dem Hintergrund zurückgehender anthropogener Emissionen einiger Vorläufersubstanzen des atmosphärischen Ozons und gleichzeitigem Ansteigen der Ozon-Konzentrationen müssen die Emissionen der BVOC möglichst präzise als Funktion von Raum und Zeit quantifiziert werden.
Einige der emittierten BVOC können mit atmosphärischem Ozon reagieren und kondensierbares Material bilden. Durch homogene Nukleation kann es folglich zur Neubildung sekundären atmosphärischen Partikelmaterials kommen. Untersuchungen zeigen, dass über Koniferenwäldern nach Sonnenaufgang sehr kleine Partikel (3 nm) spontan auftreten können (Mäkelä et al., 1997). Dies wird auf die verstärkte Emission von BVOC nach Öffnung der Stomata und anschließender Reaktion mit atmosphärischem Ozon und Partikelneubildung begründet. Allerdings zeigen Untersuchungen ebenfalls (Buzorius et al., 1998; Buzorius, pers. comm. 2000), dass just zu denjenigen Zeiten, zu denen anscheinend derartige Nukleations-Events beobachtbar sind, die Partikelflüsse nach unten (also zur Vegetation hin) gerichtet sind. Dies scheint ein Widerspruch zu sein, der bislang nicht endgültig aufgeklärt ist. Für den Nukleationsvorgang typische Reaktionszeiten scheinen für diesen Vorgang von sehr großer Bedeutung zu sein. Unseres Wissens nach ist bisher in Mitteleuropa nicht versucht worden, Nukleations-Events über Koniferen-Wäldern nachzuweisen und parallel dazu den vertikalen Austausch von Partikeln zwischen Atmosphäre und Vegetation zu bestimmen. Dies gilt ebenso für eine zusätzliche Messung des vertikalen Ozonflusses unter ebendiesen Bedingungen.
Dies Projekt ist ein zentrales Element des Forschungsverbundes "Regionale Emissionen biogener reaktiver flüchtiger organischer Verbindungen (BVOC) aus Waldbeständen: Prozessstudien, Modellierung und Schließungsexperimente (BEWA 2000)". Der Forschungsverbund BEWA2000 umfasst über 16 Projektpartner und wird vom Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung (IFU) in Garmisch-Partenkirchen koodiniert. Die Ziele dieses Verbundes sind:
Das Ziel dieses am BITÖK durchgeführten Projekts ist, zur quantitativen Beschreibung der Bildung und Emission von biogenen Emissionen reaktiven Kohlenwasserstoffen entscheidend beizutragen. Ziele sind:
Held, A; Novak, A; Wiedensohler, A; Klemm, O: Field measurements and size-resolved model simulations of turbulent particle transport to a forest canopy, J. Aerosol Science, DOI: 10.1016/j.jaerosci.2005.06.005 (2005) |
BayCEER-Kolloquium: |
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Do. 25.04.2024 Perspectives and challenges in the restoration and conservation of two isolated habitats: gypsum and cliffs |
BayCEER Short Courses: |
Mi. 24.04.2024 Mobile Film Making Workshop (for PhDs/PostDosc/Profs of BayCEER) |
Fr. 26.04.2024 Mobile Film Making Workshop (for students of BayCEER) |
Ökologisch-Botanischer Garten: |
Fr. 19.04.2024 aktuell Führung | Gesteine im Ökologisch-Botanischen Garten |
So. 21.04.2024 Führung | Den ÖBG kennenlernen: Allgemeine Gartenführung |