Grundwasserversalzungskartierung mittels Aerogeophysik – Beispiel Rotenburger Rinne

Nico Deus1
1 LBEG

V 3.2 in Grundwasserversalzung – Ursachen, Herausforderungen und Ausblicke

24.03.2022, 14:30-14:45, HS 2

Grundwasserversalzung ist für das Grundwassermanagement weltweit ein bedeutendes Thema. In Niedersachsen sind neben den Küstengrundwasserleitern auch im Binnenland vielerorts die Grundwasserleiter von Versalzung betroffen. Die Versalzungen stehen oftmals in Zusammenhang mit oberflächennahen Salzstrukturen, deren Ablaugung das Grundwasser aufsalzen. Vor allem in den Niederungssystemen der großen Flussläufe kommt es durch Potentialentlastung zu einem Aufstieg der salinaren Wässer in die für die Grundwasserbewirtschaftung wichtigen Grundwasserleiter. Ein solches Szenario ist im Raum Rotenburg, speziell in der Wümmeniederung, anzutreffen. Das an Salzstöcken nördlich und südlich von Rotenburg aufgesalzene Grundwasser steigt aus größeren Tiefen bis zur Geländeoberfläche im Bereich der Wümmeniederung auf. Der Hauptfließpfad verläuft entlang der elsterzeitlich, durch Schmelzwassererosion angelegten Rinnen (die Rotenburger Rinne und einer westlich parallel verlaufenden Rinne).

Für die Kartierung der Versalzungsbereiche im Raum Rotenburg wurden aeorelektromagnetische Daten verwendet, die von der Firma SkyTEM Ende 2019 in dem Gebiet aufgenommen wurden. Die Daten geben einen Einblick in die Verteilung des spezifischen elektrischen Widerstandes im Untergrund, aus dem Rückschlüsse über die Mineralisation des Grundwassers und die Lithologie gewonnen werden konnten. Anhand der Daten konnte ein detailliertes Modell über die Tiefenlage der Süß-/Salzwassergrenze abgeleitet werden. Dieses Vorgehen hat sich bereits für die Kartierung der Küstenversalzung bewährt. Für den niedersächsischen Küstenbereich wurde Ende 2019 die „Hydrogeologische Karte 1:50.000  – Versalzung des Grundwassers“ veröffentlicht, die ebenso auf einer Auswertung aerogeophysikalischer Daten (HEM-Daten der BGR) beruht.



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