Auenlehrpfad

Dienstleister Aue:
Renaturierung Roter Main

Sanft schlängelt sich der Rote Main durch die Mäanderbögen der Wilhelminenaue. Mit ein bisschen Glück kann man Flussregenpfeifer und Eisvögel beobachten, an der flachen Böschung findet man unter dem runden Kies Steinfliegenlarven, Flohkrebse und andere Kleinlebewesen.
Kaum zu glauben, dass der Fluss vor ein paar Jahren hier nur eine schnurgerade Furche war, geschaffen durch die Flussbegradigung von 1939-1941! Das Wasser floss schneller und schnitt sich tiefer ein, was nicht nur steile Ufer, sondern auch einen steilen Abfall der Auendynamik und der Artenvielfalt bedeutete.

Mit viel Liebe zum Detail und Verständnis der Auendynamik kreierte das Wasserwirtschaftsamt Hof seit 2012 die vier naturnahen Schlingen der Wilhelminen-Aue. Nicht nur verfolgt der Fluss auf etwa 1,4 Kilometern nun eine gewundene Bahn, es wurden auch natürliche Hindernisse wie Steinblöcke, Kiesbänke, Wurzelstöcke und anderes Totholz eingebaut. Die dadurch entstandenen Bereiche unterschiedlicher Tiefe und Strömung, Kolke, flache Gleithänge und steile Prallhänge, bieten verschiedensten Tieren und Pflanzen ein Refugium. Der Eisvogel hat seine eigene Steilwand als Brutplatz bekommen, bei der auch der Ansitz aus überhängendem Totholz mit eingeplant wurde. Die Natur ist zurückgekehrt.

Ökologische Dienste der Renaturierung

Als ökologischer Dienstleister bietet die renaturierte Aue nun
  • mehr unterschiedliche Lebensräume, wodurch sich eine größere Vielfalt an Lebewesen einstellen wird
    - die Biodiversität steigt!
  • eine bessere Reinigung des Wassers, das nun durch die natürlichen Uferzonen besser gefiltert in den Fluss gelangt
    - die Wasserqualität nimmt zu!
  • einen schöneren Ort zum Verweilen und Erholen für die Menschen
    - mehr Erholungs- und Naturerlebnis!

Darüber hinaus bremst das gewundene Bett die Hochwassermassen etwas ab, und die Auwiesen können viel Wasser zurückhalten - Sicherheit schafft der Stadt Bayreuth hier allerdings der neue Hochwasserdamm am Ausgang der Wilhelminenaue.

 

Update 2023

Nach Informationen des Wasserwirtschaftsamts Hof wurden zur Wasserqualität 2015 vor der Landesgartenschau Proben und seitdem zweimal nach der Umgestaltung beprobt:
Im Vergleich zu 2015 wurde eine Verbesserung beim Makrozoobenthos erreicht und der Degradationsindex ist besser geworden. Dies zeigt an, dass die geschaffenen Strukturen sich entsprechend entwickeln und von den Makroinvertebraten scheinbar angenommen werden.

 

Renaturierter_Roter_Main

2016 im Frühjahr: Totholz, Kiesbänke, Felsbrocken und eine Weidenfaschine schaffen unterschiedliche Lebensräume und Strömungsregimes in der renaturierten Wilhelminenaue. Durch die Hindernisse im Wasser steigert ich auch die Dynamik des Flusses, da die Strömung teils zum Ufer hin abgelenkt wird.  Was wird sich verändern?

(Zeichnung: Gesa Thomas)

Aktuelle Termine
Mo. 27.03.2023 aktuell
Fotos beisteuern: Libellen und Biber in der Wilhelminenaue
Fr. 01.12.2023 aktuell
Fortführung nach 2023: Bildungsprojekt "Wasserstrategien im Klimawandel"

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