Auenlehrpfad

Die Prachtlibelle: Libellenleben

Das räuberische Leben der Libellen in Wasser und an Land ist so vielfältig und spannend, dass sich seitenweise davon erzählen lässt. Hier dazu nur ein paar Fakten - und Links zum Weiterlesen und -schauen:

Libellen können ihre beiden Flügelpaare - anders als andere Insekten - unabhängig voneinander bewegen: dadurch sind sie als fliegende Jäger unübertroffen. Sie können mehrere Kilometer pro Tag fliegen (mehr dazu unter Flugtechnik). Ihre riesigen, kugelförmigen und exzellenten Facettenaugen bestehen aus bis zu 30000 Einzelaugen - so hat die Libelle auch noch den fast vollständigen Rundumblick.

Ins Kino sollte man eine Libelle nicht mitnehmen: Während bei uns Menschen schon bei einer Frequenz von 60 Bildern pro Sekunde oder weniger die Bilder zu einem Film verschmelzen, beträgt die Verschmelzungsfrequenz bei Libellen 300 Bildern pro Sekunde - solch hochfrequente Filme dreht kein Mensch!

Wasserpflanzen braucht die fleischfressende Libelle nicht als Nahrung, wohl aber zum Überleben: schon die Larven halten sich unter Wasser an ihnen fest, klettern später zum Schlüpfen daran nach oben - und ausgewachsene Imagos nutzen Pflanzen als Sitzwarte.

Die Libellenmännchen jagen und balzen in einem Revier, das etwa 3x1 Meter groß ist. Sie verteidigen ihr Gebiet in Schaukämpfen gegen andere Männchen. Bei der Paarung nutzen sie einen ganz besonderen Trick: mit ihrer Ligula - einem Organ mit rückwärts gerichteten Borsten - räumen sie Fremdsperma der Vorgänger aus dem Samenspeicher des Weibchens.

Libellen haben den Klettverschluss erfunden: Kopf und Prothorax sind vor allem bei Großlibellen nur über einen fadenartigen Hals miteinander verbunden. Es handelt sich folglich um eine hochempfindliche Stelle. Wenn ausgewachsene Libellen miteinander kämpfen, wird daher oft eines der Tiere geköpft. Als Sicherung gegen das "Kopfverlieren" ist das Hinterende des Kopfes und das Vorderende des Prothorax durch eine Art Klettverschluss miteinander verbunden.

KlettverschlussDie beiden Teile eines winzigen "Klettverschlusses", der Kopf (links) und Nacken (rechts) der Heidelibelle stabilisiert.
(Foto Jürgen Berger/Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie)


Zum Weiterforschen:

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