Saisonal oder Regional

Nein, diese Tomate kommt ja aus Spanien! Da nehmen wir doch besser die aus Deutschland, auch wenn sie etwas teurer ist.

Vom Bauchgefühl würden sich viele wohl so entscheiden, wenn sie etwas fürs Klima tun wollen. Aber ist das auch sinnvoll?

Klimabilanz einer deutschen Tomate

Betrachten wir zunächst die Klimabilanz einer deutschen Tomate. Dies ist der Prozess, der direkt in ProBas hinterlegt ist.

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0,44 kg pro kg Tomate. Das mag als viel oder wenig erscheinen. Klickt man sich in der Bilanz nach unten, erkennt man, dass 86% der Emissionen bei der Heizung der Gewächshäuser entstehen. Das scheint jetzt wiederum viel. Die 100 km LKW-Transport fallen dabei nicht ins Gewicht.

Im Süden ist es wärmer. Vielleicht ist die Tomate aus Spanien doch besser?

Klimabilanz einer Import-Tomate

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Tatsächlich fällt die Bilanz für die Import-Tomate trotz 2000 km LKW-Transport besser aus, als die deutsche. Der Unterschied ist aber nicht so extrem groß.

Aber Moment! Bei uns ist es auch mal warm. Und wer deutsche Tomaten zwischen Juli und Oktober kauft, dürfte kaum Heizkosten mitkaufen.

Saisonal und Regional

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Trotz Transport und Kühlung: Gerade mal 64g! Das kann nur noch die Tomate aus dem eigenen Garten unterbieten.

Fazit

Die Formel lautet "Saisonal und Regional". Eigentlich haben das unsere Vorfahren viele Jahrhunderte so praktiziert. Nur im den letzten 70 Jahren haben wir uns mit großem Energieaufwand unabhängig von Region und Saison gemacht.

Trotzdem sollte man hier immer die Relation sehen. Selbst wer jeden Tag 1/4 kg Treibhaustomaten isst, kommt über das Jahr auf gerade mal 40 kg. Man sollte somit nicht seine ganze Energie dafür einsetzen, alles immer saisonal und regional zu kaufen. Da gibt es größere Hebel.


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