Wege aus der globalen Bodenkrise - Chancen und Risiken

Vortragender: Prof. Dr. Wulf Amelung, Allgemeine Bodenkunde und Bodenökologie, Universität Bonn (Homepage)
Mi. 28.06.2023 (18:00-19:30), Hörsaal H6, GEO-Gebäude

Fast ein Drittel unserer Böden sind degradiert, überwiegend durch nicht-angepasste Landnutzung. Diese Böden haben sich zumeist über Jahrhunderte bis Jahrtausende entwickelt. Sind sie nun als Ressource für uns verloren, möglicherweise sogar für mehrere Generationen? Oder können wir Böden in kürzester Zeit regenerieren? Und inwieweit müssen wir bei unseren Maßnahmen den Klimawandel mitberücksichtigen?

Im ersten Teil des Vortrages werden kurz die wesentlichen Mechanismen erläutert, wie Böden in Folge langjähriger Ackernutzung degradieren können und wie sich ihr Kohlenstoffhauhalt nach einem Nutzungswechsel wieder verbessern lässt. Anschließend werden Optionen diskutiert, wie sich solche Standorte möglichweise rasch für eine ackerbauliche Nutzung und zur Bekämpfung des Klimawandels regenerieren ließen und welchen Herausforderungen wir uns hierbei stellen müssen. Teilweise können wir dazu aus der Vergangenheit lernen mit zum Teil erstaunlichen Resultaten, wie indigene Kulturen durch Pflanzenkohlen und andere organische Reststoffen Böden der Tropen verbesserten.Doch heute sind solche Maßnahmen mit Risiken verbunden. So kann der direkte Eintrag von Pflanzenkohle zu Ertragsausfällen führen, ebenso beobachten wir einen Transfer von Antibiotikaresistenzen infolge intensiver organischer Düngung sowie zunehmende Mikroplastikeinträge mit dem Ausbringen von Kompost.

Wulf AmelungDer Vortrag schließt mit aktuellen Ergebnissen, wie sich dieses Spannungsfeld zwischen Boden-, Klima und Umweltschutz eventuell unter Einbeziehung von Unterböden auflösen lässt.

 

Wulf Amelung hat an der Universität Bayreuth Geoökologie studiert. Er leitet an der Universität Bonn die Professur Allgemeine Bodenkunde und Bodenökologie und arbeitet parallel als Direktor am Institut für Agrosphäre am Forschungszentrum Jülich GmbH. Wulf Amelung hat für seine Arbeiten mehrere Auszeichnungen erhalten und ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

 


-> Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe "Die dünne Haut der Erde" im Rahmenprogramm der gleichnamigenWanderausstellung am ÖBG.



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