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BayCEER - Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung

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Beierkuhnlein, C; Gollan, T: Forschung zu Quellökosystemen an der Universität Bayreuth - eine Einführung, Bayreuther Forum Ökologie, 71, 1-8 (1999)
Abstract:

Seit zehn Jahren bearbeiten Wissenschaftler der Universität Bayreuth ökologische Fragestellungen an Quellen der Mittelgebirge. Die silikatischen Ausgangsgesteine der Untersuchungsgebiete Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Erzgebirge und Fichtelgebirge prägen die Qualität ihrer Quellen. Ihre schwach gepufferten Wässer reagieren sensibel auf Änderungen der Stoffeinträge in die Einzugsgebiete.

Quellen sind ein Symbol für Reinheit und Ursprung. Diese mythische Bedeutung kommt vor allem Waldquellen zu. Waldökosystemen wird allgemein eine besondere Filterwirkung unterstellt - die in diesem Band zusammengestellten Ergebnisse zeigen, dass dies nur bedingt gilt.

Zum Verständnis der ökologischen Zusammenhänge an Quellen werden die Transportwege der Wässer, ihre thermischen Eigenschaften, die Reliefentwicklung der Quellökotope, redoxchemische Prozesse im Quellbereich, Bodeneigenschaften und Stoffhaushalt der Einzugsgebiete untersucht. Räumliche Muster werden identifiziert und an ausgewählten Quellen Zeitreihen analysiert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Vegetation im direkten Quellbereich, der Artenzusammensetzung und der Strukturen von Quellfluren. Über die Verknüpfung biotischer und hydrochemischer Daten wird eine reaktive Bioindikation angestrebt. Pflanzen reagieren mit ihrem Vorkommen und Fehlen, aber auch mit ihrem Habitus, auf Umweltbedingungen. Stoffbelastungen und Nährstoffverfügbarkeit sowie der Lichthaushalt können diese Reaktionen steuern. Für die akkumulative Bioindikation, also für die Untersuchung der Stoffanreicherung, werden verbreitete Moosarten genutzt. Offensichtlicher als die indirekten Einflüsse auf die Lebensgemeinschaft Quelle sind allerdings direkte Beeinträchtigungen durch menschliche Aktivität.

Ihre Empfindlichkeit macht Quellen nicht nur zu wichtigen Objekten des Naturschutzes. Diese Qualität weckte auch die Begeisterung aller beteiligten Wissenschaftler.
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