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West-Nil-Virus

Das West-Nil-Virus (WNV) ist ein behülltes RNA-Virus aus der Familie der Flaviviridae und gehört zu den am weitesten verbreiteten Flaviviren. Es ist global verbreitet mit Verbreitungszentren in den Tropen, aber es kommt ebenso zu einem Vorkommen in gemäßigten Gebieten. Vor allem die Verbreitung über Zugvögel spielt für europäische Gebiete eine Rolle. In Südeuropa ist eine saisonale Übertragung im Sommer etabliert, eine Überwinterung vor Ort wird aber durch den Klimawandel immer häufiger. Nach einem ersten weitreichenden WNV-Ausbruch in Deutschland im Jahr 2018, werden seit 2019 auch in Deutschland durch Mücken übertragene Krankheitsfälle beim Menschen registriert. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übertragen werden. 

Das Virus wird durch Mücken von einem Wirt zum nächsten übertragen, hier kommt eine Vielzahl verschiedener Mückenarten in Frage. Für die Infektion von Menschen sind jedoch die Stechmücken entscheidend, welche sowohl Vögel (mögliche Wirte des WNV) als auch Menschen stechen.   

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West-Nil-Virus-Krankheitsbild beim Menschen 

Oft verläuft eine Infektion mit dem WNV symptomlos. Etwa 20% der Infizierten entwickeln grippeähnliche Symptome (Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellung). Im Normalfall dauern die Symptome zwischen drei bis sechs Tage an, wobei der Zeitraum zwischen der Infektion und dem Auftreten von Symptomen zwischen zwei bis vierzehn Tagen beträgt. Das WNV heilt in der Regel komplikationslos aus. Nur etwa jede 100. infizierte Person erkrankt schwer an einer neuroinvasiven Form der Erkrankung. Etwa 5-10% der Patient*innen mit einer neuroinvasiven WNV Erkrankung sterben, wobei hier vor allem ältere Personen mit kardiovaskulären Vorerkrankung oder einer Immunsuppression betroffen sind.  WNV Erkrankungen werden symptomatisch behandelt, es gibt keine spezifische antivirale Therapie. Eine Isolation der infizierten Person ist nicht nötig.

West-Nil-Virus-Krankheitsbild beim Pferd 

Oft verläuft eine Infektion symptomlos, etwa 20 % der infizierten Pferde entwickeln klinische Symptome (Ataxie, Kreiswandern, Hinterhandschwäche, Tremor, Sehstörungen, Gesichtsparalyse und weitere neurologische Symptome). 30% der Pferde mit neurologischer Symptomatik versterben.

 

Quellen:
Robert-Koch-Institut
Friedrich-Löffler-Institut
European Centre for Disease Prevention and Control

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