Licht am Ende des Brunnens: ein kompaktes und kostengünstiges Do-It-Yourself-Lichtlot

Messungen des Grundwasserstands werden in der alltäglichen Praxis häufig mit einem Kabellichtlot durchgeführt. Obwohl das zugrundeliegende Messprinzip sehr einfach ist, sind die Geräte vergleichsweise teuer und daher – im internationalen Kontext – nicht überall ohne Weiteres verfügbar.

Das Poster zeigt eine kostengünstige Alternative, bestehend aus einem handelsüblichen Maßband und einem LED-Köder aus dem Angelbedarf. Der Köder wird am Ende des Maßbands angebracht und blinkt bei Wasserkontakt im Brunnen (bzw. in der Grundwassermessstelle). Feldversuche haben gezeigt, dass das erzeugte Lichtsignal vom Brunnenkopf aus noch bis in eine Tiefe von etwa 30 m zu sehen ist.

Wenngleich dieses Konzept eines Lichtsignals im Brunnen dem des “Ursprungslichtlots” der Firma Spohr aus den 1930er Jahren entspricht (siehe Spohr, 2021), wird dessen heutige Umsetzung erheblich durch die Verfügbarkeit günstiger LED-Angelköder erleichtert. Die Zweckentfremdung eines Massenmarktprodukts aus dem Angelbereich ermöglicht daher jeder/m Grundwasserinteressierten den Bau eines Lichtlots zu einem Bruchteil der Kosten eines klassischen Kabellichtlots.

Bei entsprechenden Flurabständen (< 30 m) kann die vorgestellte Do-It-Yourself-Lösung somit als kompakte und günstige Alternative dienen – in der hydrogeologischen Praxis aber auch in Schul- oder "Citizen Science"-Projekten. Bei den letztgenannten Projekten liegt der Fokus bislang häufig auf Oberflächengewässern, vor allem aufgrund der besseren Zugänglichkeit. Das Do-It-Yourself-Lichtlot hat das Potential hier einen Beitrag zu einer verbesserten öffentlichen Wahrnehmung der “versteckten” Ressource Grundwasser zu leisten.

Weitere Details können der zugehörigen Publikation entnommen werden (Michelsen, 2021).