Fortbildungen - abgesagt!
Da die 28. FH-DGGV Tagung online stattfindet, müssen beide Fortbildungen leider abgesagt werden.
1. Bohrloch-Geophysik in der Praxis - vom Messwert zum Ergebnis
Thomas Wonik, Christian Zeeden, Katharina Leu, Thomas Grelle, Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), Sektion „Gesteinsphysik und Bohrlochgeophysik“, Hannover
10:00 - 17:00
Teilnehmerzahl: max. 25
Gebühr: 190,- € (Promovierende 160,- €, Studierende 90,- €)
Geophysikalische Messungen in Bohrungen liefern Informationen über physikalische Eigenschaften der durchbohrten Gesteine, wie z. B. den spezifischen elektrischen Widerstand, die natürliche Radioaktivität, die Dichte oder die Schalllaufzeit.
In dieser Fortbildungsmaßnahme wird erklärt, wie solche Informationen im Bohrloch gewonnen werden. Dabei können im praktischen Teil die Gerätschaften bestehend aus Messfahrzeug, Winde, Kabel und Sonden besichtigt werden - ihre Funktionsweisen sowie Möglichkeiten und Grenzen werden vorgestellt. Die Sonden führen ihre Messungen meist durch, während sie in einem Bohrloch nach oben bewegt werden, und liefern das typische Log, das als Funktion der Tiefe aufgezeichnet wird. Ihre vertikale Auflösung bewegt sich dabei im Dezimeterbereich.
Einen Schwerpunkt des Kurses bildet die Erklärung, wie man mithilfe der physikalischen Gesteinseigenschaften etwas über das Bohrloch selbst und vor allem über das umgebende Gebirge aussagen kann. Dabei geht es vor allem um die Gesteinszusammensetzung, die Porosität, den Poreninhalt, mechanische Eigenschaften sowie Fließwege und Klüftigkeiten. Neben Einblicken ins Preprocessing stehen vor allem die Möglichkeiten der Auswertung der Bohrlochdaten im Hinblick auf die genannten Themen bzw. Parameter im Fokus. Neben theoretischen Überlegungen werden auch Beispiele von weltweiten Expeditionen vorgestellt. Auch werden die Möglichkeiten der Bohrlochgeophysik bei der technischen Überprüfung von ausgebauten Messstellen vorgestellt.
2. Neue Technologien zur Erforschung der unsichtbaren Welt von aquatischen Lebensräumen -
Kirsten Küsel, Martina Herrmann, Carl-Eric Wegner (Aquatische Geomikrobiologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena)
10:00 - 17:00
Teilnehmerzahl: max. 20
Gebühr: 190,- € (Promovierende 160,- €, Studierende 90,- €)
Dornburger-Str. 159, Institut für Biodiversität, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Wussten Sie, dass selbst in unserem „sauberen“ Grundwasser mindestens 100.000.000 mikroskopisch kleine Lebewesen (Bakterien, Protisten und kleine Metazoen) in einem Liter leben? Und über 2000 verschiedene Spezies? Sie sitzen auch auf Gesteinsoberflächen und leisten einen essenziellen Beitrag zur Sicherung der Qualität unseres Trinkwassers. In Oberflächengewässern gibt es sogar 100- bis 1000-mal mehr pro Liter.
Warum gibt es diese ungeheure Vielfalt? Welche Rolle spielt diese für unseren Alltag? Und wie lässt sich mehr hierüber lernen?
Wir wissen heute, dass Mikroorganismen die entscheidenden Akteure biogeochemischer Umsetzungen in hydrogeologischen Lebensräumen sind, und dass sie eine zentrale Position in den Nahrungsnetzwerken dieser Lebensräume einnehmen. Die Zusammensetzung dieser Lebensgemeinschaften vermittelt einen Einblick in das Potenzial für biogeochemische Prozesse in einem aquatischen Lebensraum und besitzt zudem einen hohen Indikatorwert für dessen ökologischen Zustand. Umfassende Diversitätsanalysen mikrobieller Gemeinschaften mit molekularbiologischen Methoden nehmen dabei einen zentralen Stellenwert ein.
Wenn Sie einen ersten Einblick in diese molekularen Methoden bekommen und sehen wollen, wie man sofort im Gelände oder sogar auf der International Space Station der NASA den Bauplan mikrobiellen Lebens entschlüsseln kann, sind Sie herzlich eingeladen. Wir werden Ihnen einen Abriss über „alte und bewährte“ sowie hochaktuelle molekularbiologische Methoden geben. Gehen Sie auf Entdeckung im Labor, untersuchen Sie Mikroorganismen im Mikroskop, gewinnen Sie mikrobielle DNA. Und wenn das Wetter mitspielt, können wir im Gelände, vor Ort, im Bauplan mikrobiellen Lebens blättern.
Der Kurs richtet sich dabei an Teilnehmer*innen aus Ingenieurbüros, der Wissenschaft und an Mitarbeiter*innen aus Behörden für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Geologie.
Die Referent*innen, Prof. Dr. Kirsten Küsel, Lehrstuhlinhaberin für Aquatische Geomikrobiologie, und Ihr Team freuen sich schon auf interdisziplinären Austausch.