Isolierung und Kultivierung endosymbiontischer Pseudomonaden aus der Kurzflüglergattung Paederus sowie deren Entwicklungsstadien
Grako678 D1
Von 01/2004 bis 12/2007Mitarbeiter: Konrad Dettner, Carlo Unverzagt, O. Meyer, Klaus H. Hoffmann
Bewilligung: GK 678/2 Graduiertenkolleg 678: Ökologische Bedeutung von Wirk- und Signalstoffen bei Insekten - von der Struktur zur Funktion
Die zwei Kurzflüglergattungen Paederus und Paederidus enthalten das zytotoxische Amid Pederin, welches zu einer Gruppe von Antitumor-Verbindungen gehört, die auch in anderen Tiergattungen wie zum Beispiel in marinen Schwämmen gefunden werden konnten. Die Käfer verwenden es unter anderem als chemische Abwehr gegen Fressfeinde wie Wolfsspinnen. Eine zusätzliche Abwehrwirkung dieses Hämolymphgiftes gegen Pilze der Gattung Laboulbeniales muss noch gezeigt werden. Der vermutete Produzent dieses Naturstoffes Pederin ist ein bakterieller Endosymbiont, der mit Hilfe verschiedener molekularbiologischer und phylogenetischer Methoden identifiziert werden konnte. Dieser Mikroorganismus ist sehr nah mit dem ubiquitären Bakterium Pseudomonas aeruginosa verwandt und ist bis heute mit herkömmlichen Methoden nicht kultivierbar. Molekulare Untersuchungen der endosymbiontischen DNA enthüllten jedoch das Vorhandensein eines funktionellen Tellurit-Operons. Diese Resistenz gegen Tellurit-Salze kann unter anderem für Kultivierungsexperimente herangezogen werden, um den unbekannten Endosymbionten selektiv erhalten zu können, sowie spezielle Plattenmedien zur selektiven Anzucht von verschiedenen Pseudomonaden.
Homepage: http://www.uni-bayreuth.de/grako678/index.html