Dynamik und Auswirkung von konventioneller Landwirtschaft auf die Rohwasser-Zusammensetzung in einer Wassergewinnung am Rhein
P 2.2 in Identifizierung landwirtschaftlich bedingter Indikatoren im Grundwasser
Die Kenntnis der Wasserinhaltsstoffe in der Rohwasser-Ressource ist für Wasserversorger von essentieller Bedeutung. Besonders Spurenstoffe sind in Einzugsgebieten und anthropogen beeinflussten Vorflutern eine wachsende Herausforderung.
Die Stadtwerke Düsseldorf AG betreiben drei Wassergewinnungsgebiete entlang des Rheins und fördern dabei Rohwasser, zusammengesetzt aus ca. 75% Rheinuferfiltrat und 25% Grundwasser. Die linksrheinisch gelegene Wassergewinnung „Auf dem Grind“ hat mit einem Jahreswasserrecht von 65 Mio. m3, die über sieben Horizontalfilterbrunnen gefördert werden, den größten Anteil an der Düsseldorfer Wasserversorgung.
Das auf einer Halbinsel gelegene Gewinnungsgebiet wird landwirtschaftlich genutzt und ist hydraulisch und hydrochemisch stark von der Rhein-Dynamik beeinflusst. Im weiteren Einzugsgebiet wird intensiv konventionelle Landwirtschaft betrieben.
Der landseitige Zufluss von Grundwasser aus dem Einzugsgebiet ist durch eine flächige Belastung mit Pflanzenschutzmitteln, deren Abbauprodukten und Nitrat charakterisiert worden. Auf der Halbinsel vermischen sich das Uferfiltrat aus dem Rhein mit anthropogen beeinflussten Grundwasser und machen ein hoch aufgelöstes Monitoring und konkrete Maßnahmen zur Bewertung der Situation unabdingbar.
In der vorliegenden Studie wird die komplexe Hydraulik und Hydrochemie des Gewinnungsgebietes ausführlich beleuchtet und mit dem Einfluss der anthropogenen Beeinflussung auf die Rohwasserqualität und die Wasseraufbereitung in Beziehung gesetzt. Die durch die Kooperation mit der Landwirtschaft erreichten Erfolge wie Anwendungsverbote bestimmter Substanzen (z.B. der Metabolit Dimethyl-sulfamid) und andere gezielte Maßnahmen werden beleuchtet, zukünftige Verbesserungspotentiale aufgezeigt.