Der nach Starkregen in Bayerns Bäche eingeschwemmte Boden verstopft nicht nur den kiesigen Lebensraum vieler Bachtiere, er bringt auch große Mengen an Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor mit, die Wiesen und Ackerböden düngen sollten. Statt dessen fördern diese Nährstoffe nun das Wachstum von Algen und Wasserpflanzen im Bach - Verkrautung und Sauerstoffmangel am Gewässergrund sind die Folgen. Mit dem Klimawandel verschärft sich das Problem in zweierlei Hinsicht: zum einen werden die auf Felder und Wiesen ausgebrachten Nährstoffe in trockenen Phasen von den Pflanzen schlechter aufgenommen, zum anderen ist häufiger mit extremen Regenfällen zu rechnen, die gedüngten Boden ausschwemmen.
Was kann getan werden, um sowohl die Erträge in der Landwirtschaft in Zukunft möglichst stabil zu halten, als auch die Nährstoffbelastung der Gewässer zu reduzieren? In diesem Teilprojekt wird anhand Klimaprognosen für Bayern untersucht, wie sich alternative landwirtschaftliche Produktionsmaßnahmen auf Ernteerträge und Nährstofffrachten in ausgewählten Flusseinzugsgebieten auswirken.
Zunehmende Extremereignisse wie Hitzeperioden, Trockenheit und Starkregen als Folge des globalen Klimawandels stellen für die Gewässergüte in landwirt-schaftlich geprägten Regionen Bayerns eine große Herausforderung dar. Zum einen kann es zu deutlich höheren Gewässerbelastungen durch Düngemittelaustrag kommen, zum anderen können aber auch die Ernteerträge höheren Schwankungen unterliegen. Ziel dieses Teilprojektes ist es daher, mögliche Anpassungsstrategien durch landwirtschaftliche Managementmaßnahmen zu erarbeiten, um den Folgen des Klimawandels sowohl für Gewässerqualität (insbesondere Stickstoff- und Phosphorfrachten) als auch für Nahrungsmittelproduktion in Bayern effizient entgegenzuwirken. Mithilfe des Soil and Water Assessment Tools (SWAT) sollen für verschiedene Klimawandelszenarien eine Reihe verschiedener Managementvarianten wie „Greening“-Maßnahmen (z.B. Anbaudiversifizierung, Grünlandbewirtschaftung und Ecological Focus Areas), Fruchtartenwechsel sowie effizientes Düngemittelmanagement simuliert und deren Auswirkungen auf die Retentionskapazität von Nährstoffen und die Nahrungsmittelproduktion in ausgewählten Bayerischen Flusseinzugsgebieten untersucht werden. Aus den Modellergebnissen sollen im Anschluss potentielle Maßnahmenkombinationen abgeleitet werden, welche am effizientesten Nährstofffrachten in die Gewässer reduzieren und gleichzeitig stabile Nahrungsmittelproduktion für die Bayerische Landwirtschaft erzielen können.
Fr. 01.12.2023 aktuell Fortführung nach 2023: Bildungsprojekt "Wasserstrategien im Klimawandel" |
Netzwerk bayklif: |
---|
Di. 05.12.2023 aktuell Ergebnisbroschüre des bayklif-Netzwerks |