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BayCEER - Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung

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Geoökologisches Kolloquium SS 2002

Dr. Ulrich Asprion
Institut für Geologie und Paläontologie, Universität Hannover
Donnerstag, 04.07.2002 16:15, H6

Das Georadar (Ground Penetrating Radar, GPR): Technik und Anwendungsbeispiele aus den Bereichen Geologie, Archäologie und Altlasten

Das Georadar ist eine geophysikalische Methode, die mit Hilfe von Mikrowellen im Frequenzbereich von 10MHz bis 1200MHz hochauflösende Strukturanalysen des flachen Untergrundes bis etwa 50m ermöglicht. Die Hauptvorteile dieser Methode liegen hierbei neben der extrem hohen Auflösung, in der rasche Anwendbarkeit und der Zerstörungsfreiheit. Das Georadar erfasst durch den Einsatz einer elektrischen Welle als Messimpuls in ersten Linie Änderungen bestimmter elektrischer Parameter. Diese sind im wesentlichen die elektrische Leitfähigkeit und die relative Dielektrizitätskonstante. Die räumliche Verteilung dieser beiden Parameter ist wiederum eng mit dem geologischen Aufbau des Untergrundes verknüpft. Dadurch ist es möglich selbst kleinräumige Heterogenitäten, ob natürlichen oder künstlichen Ursprunges, zu erfassen und mit einer geeigneten Messstrategie ihre zwei- und dreidimensionale Ausdehnung zu ermitteln. Die Vorteile des Georadars machen es inzwischen zu einem wichtigen Werkzeug bei der strukturellen Analyse von Lockersedimenten und Festgesteinen. Ebenso ist die hohe Auflösung gepaart mit der Möglichkeit des Einsatzes auch unter schwierigen Bedingungen für Archäologen, Urgeschichtler und Ingenieure ein zunehmender Anreiz diese Methode einzusetzen. Im Bereich der Altlasten kann das Potential des Georadars gepaart mit fundiertem geologischen Wissen neue Möglichkeiten der Erkundung eröffnen. Trotz einer inzwischen fast standardmäßigen Verwendung des Georadars in manchen Bereichen tauchen noch immer neue Einsatzbereiche auf, die zeigen dass das gesamte Potential dieser Methode noch nicht ausgelotet wurde. Es wird die Technik mit ihren Möglichkeiten und Grenzen erläutert und ein Ausschnitt aus dem breite Spektrum möglicher Anwendungen des Georadars an hand von Beispielen aus unterschiedlichen Bereichen gezeigt. Es wird das bisher kaum umgesetzte Anwendungspotential im Bereich Altlasten aufgezeigt. Neue Ergebnisse aus der Karbonatsedimentologie, die für das Georadar ein noch weitgehend brachliegendes Endsatzgebiet sind, werden präsentiert.

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Das BayCEER-Kolloquium dient als interdisziplinäre Plattform für Studierende, Wissenschaftler*innen und Interessierte: während der Vorlesungszeit geben Gäste und Mitglieder des BayCEER Einblicke in ihre Forschung, die im Hörsaal und in lockerer Atmosphäre beim Postkolloquiums diskutiert werden.

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