Mehr zur Arbeit der Gewässerökologin Dr. Linda Seifert im Nationalpark Bayerischer Wald - hier im aktuellen grenzüberschreitenden Renaturierungsprojekt "LIFE for MIRES - Leben für Moore".
Der Nationalpark Bayerischer Wald bildet mit dem Nachbar-Nationalpark Šumava in Tschechien das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas. Etwa 6% der Fläche sind offene Moore und Moorwälder.
Moorwälder wie dieser Fichtenmoorwald (Foto: Franz Leibl, Latschenfilz) sind ein weit verbreiteter Moortyp im Bayerischen Wald - vor allem in Tallagen, wo sich entlang von Quellen und Bächen ausreichend Wasser sammelt.
Das braune Wasser der Mooraugen (Foto: Sandra Schrönghammer, Zwieselter Filz) ist nährstoffarm und reich an Huminsäuren. Gespeist wird es aus dem Moor-Wasserspeicher und aus Regenwasser.
Der seltene Rundblättrige Sonnentau gehört zu den fleischfressenden Pflanzen: um im nährstoffarmen Moor zu überleben, fängt sie mit ihren klebrigen Tentakeln Insekten.
Für Expert*innen: Die"Zwillings-Libellenarten" Torf-Mosaikjungfer und Hochmoor-Mosaikjungfer lassen sich nur bei genauem Hinschauen unterscheiden.
Der historische Fachbegriff Trift bezeichnet die Vorform der Flößerei zum Transport von Baumstämmen talwärts. Häufig wurden dazu Gewässer zu Kanälen begradigt, gut erkennbar am alten Triftkanal bei Riedlhütte.
Die Vielfalt von Naturschutz-Kategorien kann verwirren: was steckt eigentlich hinter Natura-2000, National- und Naturparks oder Biosphärenreservaten? Der Alpenverein klärt auf.
Mehr zum Life-Projekt „Moore, Fließgewässer und Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald“, in dem von 2013-2018 zahlreiche Renaturierungs-Projekte umgesetzt wurden.
Im 2019 gestarteten tschechisch-deutschen Projekt LIFE for MIRES - Leben für Moore können Interessierte beim Mooraktionstag „Day for Mires“ selbst Hand anlegen und bei einer Moorrenaturierung helfen.
Moorschutz im Garten: wer torffrei gärtnern will, kann zum Düngen auch selbst hergestellten Kompost nutzen. Eine Anleitung zur Eigenkompostierung mit Links zum Weiterlesen bietet das Umweltbundesamt.
Wandertipp: Auf dem Rundweg Kreuzotter bei Riedlhütte zeigt sich ein Mosaik von Hoch- und Niedermooren sowie Moorkiefernwäldern. Wichtig zum Moorschutz ist es, auf den Wegen bleiben!