Die düsteren Moore der Vergangenheit werden heute von der Politik vermehrt als rettende Kohlenstoffsenken der Zukunft gehandelt. Wir sprechen mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft über die Bedeutung, den Zustand und Erhalt von Mooren. Was macht Moore aus? Welche Rolle können sie spielen für Klimaschutz, Wasserhaushalt und Artenvielfalt? Und wie renaturiert man ein Moor?
Warum gibt es diesen Podcast, und wer steckt hinter den Moorminuten? Mehr dazu erfahrt ihr in dieser "Folge Null" von und mit Katharina Blaurock und Lisa Kaule.
Unsere Moore verändern sich. Wir sprechen mit Prof. Dr. Giselher Kaule, der bereits vor einem halben Jahrhundert die süddeutschen Übergangs- und Hochmoore inventarisierte. Als Emeritus des Instituts für Landschaftsplanung und Ökologie der Universität Stuttgart hat er die Bestandsaufnahme wiederholt und berichtet: Was hat sich am Zustand der Moore verändert? Unter welchen Bedingungen gelingt der Schutz von Mooren - als Ökosysteme und CO2-Speicher?
Bestimmend für Moore ist das Element Wasser. Wir sprechen mit Prof. Dr. Stefan Peiffer, der den Lehrstuhl Hydrologie an der Universität Bayreuth leitet. Was macht eigentlich die Hydrologie alles, und was macht Moore für diesen Forschungszweig so interessant? Wie wirkt sich der Klimawandel aus - auf die Moore, aber auch auf die Lebensbedingungen in unseren Bächen? Und was hat es mit dem Phänomen der Verockerung auf sich, das auch Laien erkennen können?
Wer mehr vom Moor verstehen will, dem hilft ein leistungsstarker Rechner. Wir sprechen mit PD Dr. Sven Frei vom Lehrstuhl Hydrologie an der Universität Bayreuth, der einige Jahre zu den Mooren am Großen Waldstein im Fichtelgebirge geforscht hat. Was ist das Besondere an den dortigen bachbegleitenden Moorflächen? Was hat es mit gelöstem organischem Kohlenstoff auf sich? Was heißt es, Prozesse im Moor zu modellieren - und was kann man daraus lernen?
Moor ist nicht gleich Moor. Wir sprechen mit Prof. Dr. Klaus-Holger Knorr von der Universität Münster, der an verschiedenen Mooren weltweit forschte. Was genau untersucht das Forschunggebiet Biogeochemie in den Mooren? Welche Bedingungen sind nötig, damit Moore Senken für Kohlenstoff bleiben oder wieder werden, und so das Klima schützen? Und was unterscheidet die Moore in Deutschland von Mooren anderswo?
Relativ unberührte Moore finden sich in Deutschland zum Beispiel im Nationalpark Bayerischer Wald. Wir sprechen mit Dr. Linda Seifert: Wie gut geht es den Moorflächen im Nationalpark, und wie werden sie geschützt? Was hat es mit der Trift auf sich? Lassen sich Tourismus und Moorschutz verbinden? Und gibt es einen Wandertipp im Nationalpark für alle, die nun neugierig auf Mooraugen und Moorwälder geworden sind?
Sind Moore eigentlich auch Hotspots der Artenvielfalt? Wir sprechen mit dem Biogeografen Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein von der Universität Bayreuth darüber, welche Lebensbedingungen Moore den Pflanzen bieten. Wie haben sich diese Bedingungen verändert? Was hat es mit der Düngung von Mooren auf sich? Und mit welchem Hebel könnte beim Moorschutz wohl am allermeisten bewegt werden?
Mücken brauchen Brutgewässer, die sie unter anderem in Mooren vorfinden. Wir sprechen mit Dr. Stephanie Thomas von der Universität Bayreuth, die seit vielen Jahren zu Stechmücken forscht. Schwindet mit dem Rückgang der Moore ein Lebensraum für die Mücken, und welche Rolle spielt die Klimaerwärmung? Welche Gefahren bringen einwandernde wärmeliebende Mückenarten mit? Lässt sich Moorschutz und Schutz vor Mücken vereinbaren?
Der Podcast Moorminuten wurde 2022 erstellt im Rahmen des Forschungsprojekts AquaKlif - Einfluss multipler Stressoren auf Fließgewässer im Klimawandel und gefördert durch das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Bayerischen Netzwerks für Klimaforschung bayklif sowie durch die Forschungs-Förderlinie "Outreach" der Universität Bayreuth.
Im Projektteam wirkten mit: Katharina Blaurock, Lisa Kaule und Birgit Thies.