Verkarstete Hochflächen wie das Zugspitzplatt (Wettersteingebirge) oder die Reiteralpe (Berchtesgadener Alpen) sind typische Karstlandschaften in den baumfreien Höhenstufen der Nördlichen Kalkalpen. Glazial geschliffene Felsformationen mit einer bunten Vielfalt an Lösungsformen (Karren) wechseln mit Dolinentypen, die verschiedene Boden- und Sedimentfüllungen aufweisen. Auffallend ist der hohe Anteil an glimmer-, quarz und silikatreichen Stäuben, die vor allem bei Südlagen mit Föhnwinden aus unterschiedlich entfernten Liefergebieten eingetragen werden. Dabei liegen die Gebiete für den Ferntransport in den Wüstengebieten Nordafrikas. Diese Saharastäube schlagen sich z.B. im Winter als rötliche Beläge auf den Schneeoberflächen als sog. „Blutschnee“ nieder und gelangen durch Schmelzwässer in das Ökosystem. Sie haben Düngewirkung und verbessern Bodenbildung und Pflanzenwuchs auf dem sonst kargen Kalkuntergrund.
*** Eingeladen von Wolfgang Zech, Emeritus Bodenkunde
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