Der Rötlbach: Arsenfixierung an Eisenoxiden in natürlichen oxisch-sauren Systemen

Presenting person: Dr. Thomas Rüde, Institut für Allgemeine und Angewandte Geologie, LMU München
Th. 2001-12-20 (16:15), H6

Das Verhalten des Oxyanionenbildners Arsen wird im aquatischen Bereich durch mehrere Szenarien bestimmt. Sehr hohe Arsenmobilitäten treten in eisenreduzierenden und oxisch-hochsauren Milieus (z.B. AMD) sowie unter extremen Quelltermsituationen auf. Geringe Mobilitäten kennzeichnen sulfidische und arsenidisch-sulfidische Systeme und oxisch-saure Environments. Letztere werden charakterisiert durch oxische Redoxbedingungen und pH-Werte zwischen 2,5 bis etwa 5, die das Auftreten von Fe(III)-Oxiden i.w.S. erlauben, die hochwirksame Sorber für Arsenat darstellen. Die großräumige Kontamination von Trinkwasserbrunnen in Bangladesh mit Arsen aus der Fe-Oxid-Senke durch Zustandsänderung unterstreicht die Bedeutung dieses hydrogeochemische Systems, das auch in Deutschland regionale verbreitet ist (z.B. Burgsandstein des mittleren Keupers, Dogger-Beta-Sandstein, Badensande des Molassebeckens). Der pyrithaltigen Schiefern entspringende alpine Rötlbach gibt die Möglichkeit in einem natürlichen, relativ einfachen System die Bildung von Fe(III)-Sulfaten und Fe(III)-Oxiden i.w.S. und die Fixierung von Arsen durch diese Präzipitate zu untersuchen. Die Quellwässer weisen pH-Werte von 2,2 ¶ 2,5 auf und sind oxisch (Fe(III), As(V). Neben der Abscheidung von Jarosit schon im Quellaustritt bewirken gering mineralisierte, alkalische Zuflüsse im weiteren Verlauf des Rötlbaches die Präzipitation verschiedenster Fe(III)-Oxide (Ferrihydrit, Schwertmannit, Goethit). Arsenkonzentration von 100 ¶ 200 µg L-1 in den Quellen werden durch Festlegung an die Fe-Oxide schon nach kurzer Fließstrecke deutlich auf wenige µg L-1 vermindert. Auch bei diesen geringen Konzentrationen im Bachwasser weisen die Präzipitate aber sehr hohe Arsenkonzentrationen von mehreren Hundert bis Tausend µg g-1 auf. Diese Untersuchungen zeigen, daß die natürliche Arsenfixierung an Fe-Oxiden sehr effizient ist und in geologischen Zeiträumen auch bei sehr geringen Arsenkonzentrationen im Wasser zu sehr hohen Feststoffkonzentrationen führt. Das Auftreten hoher Arsengehalte geogener Fe-Oxid-Überzüge bedarf keiner besonderen Arsenquelle, die geogenen Normalwerte scheinen hierfür ausreich

Export as iCal: Export iCal
Upcoming ...


BayCEER Colloquium:
Th. 2024-04-18
The Canvas of Change: Creative Marketing for Behaviour Change, Sustainability and Social Good
Th. 2024-04-18
Survival, 'dormancy', and resuscitation of microorganisms in water-limited environments: insights from coastal salt flats and desert soil crusts
BayCEER Short Courses:
Tu. 2024-04-16
Geographical information system and R environment for conservation biology
Ecological-Botanical Garden:
Su. 2024-04-07
Führung | Talking Tree: Was Bäume über´s Klima erzählen
Fr. 2024-04-19
Führung | Gesteine im Ökologisch-Botanischen Garten
Weather research site
Luftdruck (356m): 957.0 hPa
Lufttemperatur: 11.0 °C
Niederschlag: 1.3 mm/24h
Sonnenschein: <1 h/d

...more
Globalstrahlung: 460 W/m²
Lufttemperatur: 11.3 °C
Niederschlag: 1.3 mm/24h
Wind (Höhe 32m): 12.0 km/h

...more
This site makes use of cookies More information