Anhand flugunfähiger Vögel zeigten die Forscher, wie hoch der Bias sein kann, wenn man den anthropogenen Einfluss nicht einbezieht. Durch hinzufügen von 581 ausgerotteten flugunfähigen Vogelarten hat sich die Anzahl aller Vogelarten um 5% erhöht aber gleichzeitig die Anzahl flugunfähiger Arten vervierfacht.
Abb.1: Geographische und phylogenetische Verteilung flugunfähiger Vögel über die Zeit.
Abb.2: Anteile ausgestorbener Vogelarten im Verhältnis zur Flugfähigkeit.
Die Berechnungen der Forscher wiesen auf eine Unterschätzung der evolutiven Anpassung hin zur Flugunfähigkeit um das Vierfache hin, wenn lediglich lebende Arten einbezogen werden. Der anthropogene Einfluss kann daher bedeutende evolutionäre Entwicklungen maskieren. Gleichzeitig sind Studien der Makroevolution ohne Einbezug aller Datensätze wie etwa paläontologischer Daten sehr fehleranfällig. Für weitere Details lesen Sie die Publikation Sayol et al. (2020) „Anthropogenic extinctions conceal widespread evolution of flightlessness in birds“ erschienen in Science Advances (DOI: 10.1126/sciadv.abb6095). Außerdem finden Sie in einer aktuellen Pressemitteilung der Universität Bayreuth eine kommentierte und bebilderte Zusammenfassung zum Artikel mit Prof. Manuel Steinbauer.
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