Das BayCEER-Kolloquium ist eine interdisziplinäre Plattform für Studierende, Wissenschaftler*innen und Interessierte: I.d.R. wöchentlich (in der Vorlesungszeit) werden Vorträge im Themenfeld Ökologie und Umweltwissenschaften gehalten, die anschließend im Plenum und in lockerer Atmosphäre während des Postkolloquiums diskutiert werden können. Gerne kann das Mittagessen mitgebracht werden (Brown Bag Lunch).

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Geoökologisches Kolloquium SS 2002

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Dr. Wilfried Küchler
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Dresden
Donnerstag, 27.06.2002 16:15 H6

Der globale Klimawandel und die erwartete Klimaentwicklung in Sachsen

Die schon erkennbare und erwartete Klimaveränderung stellt die größte Herausforderung an den Schutz der Umwelt dar. Nach dem aktuellen IPCC-Bericht wird sich die globale Mitteltemperatur in diesem Jahrhundert um bis zu ca. 6 Grad erhöhen, wenn auf internationaler Ebene keine drastischen Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen eingeleitet werden. Weitere Erkenntnisse sind, dass
- anthropogene Treibhausgas-Emissionen diese Entwicklung nachweisbar verursachen;
- die Existenz künftiger Generationen gefährdet ist
- und der Klimawandel mehrere Jahrhunderte andauern wird.

Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahrzehnten erhebliche Absenkungen des weltweiten Energieverbrauchs nötig sein werden, um die CO2-Emissionen auf ein \"klimaverträgliches Niveau\" zu stabilisieren (weltweit ist bis 2050 eine CO2-Reduktion um mindestens 50% erforderlich). Ein durchgreifender Erfolg auf dieser Ebene wird aufgrund der aktuellen Entwicklung der internationalen Klimaschutzpolitik nicht erwartet. Vor diesem Hintergrund gewinnen regionale Strategien im Sinne eines integrierten Klimaschutzes zunehmend an Bedeutung.

In Sachsen wird erstmalig in Deutschland ein Integriertes Klimaschutzkonzept mit aufeinander abgestimmten Maßnahmen angesteuert, das folgende Schwerpunkte einschließt:

1) Beitrag zur Vermeidung der Ursachen des globalen Klimawandels (Senkung der Treibhausgasemissionen = Sächsisches Klimaschutzprogramm)
2) Diagnose und Projektion (Szenarien) des Klimawandels
3) Klimafolgenforschung (Entwicklung von Anpassungs-Strategien an veränderte Klimabedingungen)

Neben dem Klimaschutzprogramm besteht demnach ein Hauptziel darin, das künftige Klima auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand mit möglichst geringer Fehlerbreite zu prognostizieren, die möglichen Klimafolgen abzuschätzen und für die einzelnen Schutzgüter fallweise notwendige Maßnahmen einzuleiten. Im Rahmen entsprechender Forschungsprojekte wird in Sachsen der Fragestellung nachgegangen, welche Klimatrends in den vergangenen 50 Jahren bereits zu verzeichnen sind (Klimadiagnose) und mit welchen regionalen Auswirkungen des globalen Klimawandels in den nächsten 50 Jahren gerechnet werden muss (Klimaprojektion).

Auf Basis dieser Untersuchungen resultieren folgende Ergebnisse:

Klimadiagnose
In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Jahresmitteltemperatur in Sachsen um durchschnittlich 1 Grad Celsius erhöht. Die deutlichste Temperaturzunahme ist dabei im Winter mit 1,4 bis 2,6 Grad festzustellen. Auffallend ist eine markante Niederschlagsabnahme in Nordsachsen mit 10 bis 30 %. Besonders in diesen Regionen nehmen Andauer und Häufigkeit von Trockenperioden in der Vegetationszeit zu. Winterniederschläge zeigen vielerorts eine Tendenz zur Zunahme, während gleichzeitig die Dauer und Mächtigkeit der Schneedecke in den sächsischen Mittelgebirgen abgenommen hat.
In Übereinstimmung mit diesen Tendenzen ist seit Anfang der siebziger Jahre im Winterhalbjahr eine Zunahme der wintermilden Westwetterlagen, im Sommerhalbjahr andererseits eine Abnahme der sommerkühlen West- und Nordwestwetterlagen zu verzeichnen. Diese Tendenzen und Trends werden insgesamt als Indikatoren für einen bereits stattfindenden Klimawandel angesehen.

Klimaprojektion
Bis Mitte des 21. Jahrhunderts sind gemäß Modellsimulation mittels eines statistischen Regionalisierungsverfahrens unter einem 2xCO2-Szenario voraussichtlich folgende Klimaänderungen in Sachsen zu erwarten:

1) Es ist mit größeren Häufigkeiten warmer Wetterlagen in Verbindung mit vorherrschender Südwestanströmung und damit einer Verstärkung der mit Niederschlagsabschwächung verbundenen Lee-Effekte nördlich des Erzgebirges zu rechnen.

2) Die mittlere Jahrestemperatur wird um bis zu 2,7 Grad ansteigen; im Frühjahr kann es bezüglich der Maximumtemperatur bis zu 4 Grad wärmer werden. Die Sonnenscheindauer nimmt vor allem im Frühjahr und Sommer deutlich zu.

3) Die jährlichen Niederschlagssummen werden voraussichtlich abnehmen. Ein drastischer Rückgang ist vor allem im Frühjahr und Sommer zu erwarten und damit wird es in der Vegetationsperiode wesentlich trockener.


Gemäß dieser Projektion setzen sich beobachtete Klimatrends in Sachsen in der Zukunft voraussichtlich verstärkt fort. Es muss mit dramatischen Konsequenzen für Wasserhaushalt und Vegetation in Sachsen gerechnet werden.


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