Das BayCEER-Kolloquium ist eine interdisziplinäre Plattform für Studierende, Wissenschaftler*innen und Interessierte: I.d.R. wöchentlich (in der Vorlesungszeit) werden Vorträge im Themenfeld Ökologie und Umweltwissenschaften gehalten, die anschließend im Plenum und in lockerer Atmosphäre während des Postkolloquiums diskutiert werden können. Gerne kann das Mittagessen mitgebracht werden (Brown Bag Lunch).

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Geoökologisches Kolloquium WS 2002/03

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Univ.-Doz. Dr. Thomas Blaschke
Institut für Geographie & Angewandte Geoinformatik, Universität Salzburg
Donnerstag, 12.12.2002 16:15 H6

Struktur, Funktionen und Prozesse. Landschaftsökologische GIS-Anwendungen zwischen deskriptiver Analyse und Landschaftsmodellierung


Landschaftsstrukturmasse (LSM) sind räumlich explizite Werte über Formen,
Größen und die Anordnung von Landschaftselementen. Sie basieren auf dem
nordamerikanischen Ansatz der landscape ecology, der die Grundkomponenten
Funktion, Struktur und Veränderung in der Landschaft betont und werden dort
als \"landscape metrics\" bezeichnet. Die Beschreibung räumlicher Muster und
der resultierenden Diversität geht über ein Forschungsinteresse weit hinaus.
(vgl. Art. 1 des Bundesnaturschutzgesetzes, \"Vielfalt der Landschaft\").
Diese Vielfalt ist jedoch auch mit Einsatz von GIS und Fernerkundung nicht
eindeutig zu ermitteln, da jede dafür nötige Einteilung und Klassifikation
der Landschaft u.a. von Aussagezweck, Maßstab und Datenlage abhängt. Für
verschiedene Aufgaben im Umweltmonitoring und Landschaftsmonitoring werden
Indikatoren benötigt, insbesondere um Veränderungen zu klassifizieren und zu
bewerten.
LSM sind zunächst wertfreie Zahlen, z.B. Flächengröße, Umfang, Fraktale
Dimension, oder einen Kompaktheitswert, wie stark eine Fläche von einem
Kreis gleicher Flächengröße abweicht. Ob ein hoher Wert für Kompaktheit
\"gut\" oder \"schlecht\" ist, hängt von der Fragestellung ab. Daher können LSM
nur als Indizes verwendet werden; erst durch Bewertungsvorschriften werden
sie zu Indikatoren. Besondere Bedeutung erhalten die Grenzlinien: Der
Übergang zwischen zwei Habitaten ist meist keine harte Grenze, sondern ein
Übergangsbereich (Ökoton) mit spezifischen Standortbedingungen (z.B.
Windwirkung oder Sonneneinstrahlung) und einem speziellen Artenbereich
(edge-effect). Verschiedene Arten bevorzugen entweder als edge species den
Randbereich, oder als interior species den Habitatinnenraum. GIS-Systeme
berechnen unter Abzug eines durch den edge-Effekt beeinflussten Randbereichs
den verbleibenden Innenbereich (interior oder core area). Ein gutes Beispiel
ist die Forstwirtschaft: Ende der 70er Jahre musste in Nordamerika die
Kahlschlagpraxis geändert werden um angepasste Schläge zu schaffen und
bestimmte Lebensräume zu erhalten. Um diese zu identifizieren und
Kahlschläge in einem bestimmten, angepassten Muster durchzuführen, wurden
schon früh einfache Indizes wie Flächen-Umfang Verhältnisse einzelner
patches und Entfernungen zwischen verbleibenden Standorten berechnet. Diese
binäre Sichtweise der Landschaft (Wald und Nicht-Wald) ist in der
Konstruktion verschiedener Indizes erkennbar und führt z.T. zu
Limitierungen. Aktuell werden LSM auf europäischer Ebene verwendet, um
Vielfalt innerhalb von Landschaftsausschnitten, aber auch um die Vielfalt
der Landschaften zu quantifizieren.



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